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Arbeitskreis Stadtkultur bewertet schwarz-rot-grüne Vereinbarungen zur Kulturpolitik vorsichtig optimistisch

Der AK Stadtkultur Wiesbaden, ein Zusammenschluss von über dreißig Kultureinrichtungen der Stadt, hat bei seinem letzten Treffen die rot-schwarz-grüne Kooperationsvereinbarung diskutiert. Wir veröffentlichen die Stellungnahme, in der die Kulturschaffenden die Vereinbarungen vorsichtig optimistisch bewerten, aber auch klare Vorstellungen zur Umsetzung formulieren und konkrete Nachfragen ankündigen, im Wortlaut.

„Das Bemühen seitens der Regierungs-Kooperation, den lange vorgetragenen und begründeten Forderungen der Kulturträger in Wiesbaden entgegen zu kommen, wird grundsätzlich begrüßt und spiegelt sich vor allem in zwei Punkten: 1. Der Einrichtung eines Kulturbeirats und 2. der Realisierung eines Kulturentwicklungsplanes.

Zum Kulturbeirat

»Dies ist ein Ballon, der aufsteigt und Fahrt aufnehmen kann. Windstärke und Richtung hängt dabei auch von uns ab!« – so kann man die Haltung zusammenfassen, die der AK Stadtkultur zu diesem Projekt einnimmt.

Da die Beiratsidee im Vereinbarungstext nur grob umrissen wurde, wird der AK Stadtkultur seine Vorstellungen und Fragen dazu in Kürze detailliert formulieren. Fragen betreffen vor allem die Positionierung des Beirats im Verhältnis zum Kulturamt und der Dezernatsebene sowie zum Kulturausschuss. Zu den Vorstellungen des AK Stadtkultur zählt die Etablierung einer professionellen konzeptions- und kriterienbasierten transparenten Kulturpolitik auf der Höhe der bundesdeutschen Fachdiskussion.

Der Arbeitskreis Stadtkultur wird seine Ideen zu Besetzung, Arbeitsweise, Zielen und Inhalten des Kulturbeirats bei einem gemeinsamen Treffen mit den kulturpolitischen Sprecher/innen von SPD; CDU und Grünen vortragen und zur Diskussion stellen. Das Treffen könnte und sollte noch vor den Osterferien stattfinden.

Zur Nicht-Neubesetzung des Kulturdezernats

Das Bedauern darüber, dass es zu keiner Neubesetzung der Position des Kulturdezernats in Wiesbaden kommt, kann aufgewogen werden, wenn es gelingt, dass Kulturpolitik und Kulturträger gemeinsam im Engagement für die Kulturentwicklung in der Stadt zusammenfinden und etwas bewegen.

Die Kulturschaffenden, die im Arbeitskreis Stadtkultur zusammenarbeiten, erbringen seit 13 Jahren ihren konstruktiven Beitrag zum kulturellen Leben und zur Kulturpolitik der Stadt. Dies kann als hinreichender Grund und zur – mehr als ausreichenden – Legitimation dienen, den Beirat maßgeblich aus der Runde der im AK Stadtkultur vertretenen Kulturträger zu besetzen.

Zum Kulturentwicklungsplan

Der Arbeitskreis Stadtkultur begrüßt, dass nach zweieinhalb Jahren Diskussion ein Kulturentwicklungsplan auf den Weg gebracht wird. Das vom Kulturamt vorgelegte und auch im Kulturausschuss vorgestellte Konzept dafür findet allerdings nicht die Zustimmung des AK Stadtkultur und auch nicht des Ausschusses für Kulturwirtschaft der IHK. Der AK Stadtkultur hat dazu vor Monaten einen eigenen, deutlich kompakteren Entwurf erstellt. Aktuell erscheint es richtig und wichtig, dass mithilfe einer externen Beratung – und dies vielleicht als erste Aktivität/Aufgabe des Kulturbeirats –eine Einigung über das kommende und in die Zukunft reichende Verfahren hergestellt wird. Erst auf dieser Basis sollte das Projekt und die Finanzmittel – evtl. in mehreren Tranchen und zu verschiedenen Komplexen – öffentlich ausgeschrieben werden. Der Arbeitskreis Stadtkultur ist nicht an Schnelligkeit, sondern am nachhaltigen Gelingen dieses Projekts interessiert.“