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Bund macht 2 Millionen Euro für Walhalla-Sanierung locker – Runder Tisch diskutiert weitere Optionen

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„An der Sanierung der Walhalla wird sich der Bund mit 2,05 Millionen Euro beteiligen“, teilt die Wiesbadener Bundestagsabgeordnete Kristina Schröder mit. Die Mittel dafür seien in der „Bereinigungssitzung“ des Haushaltsausschusses in den Kulturetat des Bundes eingestellt worden und könnten im Rahmen des Denkmalschutzes für die Sanierung und den Umbau der Walhalla (hier im Bild der große, seit Jahren leerstehende Saal) zu einem Varieté-Theater genutzt werden. sensor erkundigte sich bei der früheren Bundesministerin nach dem genauen Verfahren und ob die Bereitstellung der Gelder konkret an eine Umsetzung der Pläne mit dem derzeitigen Wunschinvestor der Stadt, der GOP Entertainment Group, geknüpft sei.

Die Abgeordnete, die nach eigenen Angaben in den letzten Wochen in Berlin bei den Haushalts- und Kulturpolitikern des Bundes „beharrlich für die Pläne geworben hat“, beantwortet die Frage so: „Die Mittel wurden im Kulturetat eingestellt, der wiederum von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) verwaltet wird. Die 2,05 Millionen Euro können ab 2017 vom Projektträger direkt bei der BKM beantragt werden. Die genauen Förderbedingungen werden dann zwischen dem Antragssteller und der zuständigen Stelle der BKM abgestimmt.“ Schröder präzisiert: „Generell wurden die Gelder aber natürlich auf der Grundlage der gemeinsamen Pläne der WVV mit dem Investor GOP zur Revitalisierung der Walhalla als Varieté-Theater bereitgestellt.“ Einen Stichtag, bis wann das Geld abgerufen sein muss, gebe es nicht. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass der Bund sich an der Revitalisierung der Walhalla beteiligt. Eine solch große Summe zu erhalten, ist ein Glücksfall für das geschichtsträchtige Gebäude! Mit den Plänen zur Nutzung als Varieté-Theater konnte ich aber auch auf ein überzeugendes Konzept und einen soliden Investor verweisen“, sagt Schröder.

OB bat MdB um Einsatz für Fördermittel

Oberbürgermeister Sven Gerich habe sie im Sommer angesprochen und darum gebeten, sich auf Bundesebene für eine Förderung einzusetzen, berichtet Schröder. Das habe sie natürlich gerne getan. „Ich persönlich finde die Pläne, die die WVV gemeinsam mit dem Investor GOP hat, haben Hand und Fuß und können unsere Stadt um eine kulturelle Attraktion reicher machen. Ich würde mich daher freuen, wenn die Walhalla wieder zu ihrer ursprünglichen Bestimmung zurückkehrt“, so die mit Ende dieser Legislaturperiode ausscheidende Abgeordnete. „Der Verein Walhalla Theater e.V. hat in den letzten Jahren eine sehr gute Arbeit geleistet und die Walhalla als Spielstätte mit einem vielfältigen Programm am Leben erhalten“, würdigt die CDU-Politikerin auf Nachfrage die Verdienste der derzeitigen Mieter, die seit 15 Jahren Studio, Spiegelsaal und Kino bespielen. Was die Zukunft angeht, setzt sie voll auf die derzeitigen Pläne der Stadt: „Um einen weiteren Verfall des Gebäudes, das ja viel größer ist als die heute vom Verein genutzten Räume, zu verhindern und dieses für die Allgemeinheit zu erhalten, ist eine umfassende Sanierung der Walhalla aber dringend notwendig. Diese wird mit dem gemeinsamen Konzept von WVV und GOP sowie den Geldern des Bundes ermöglicht.“

Runder Tisch beschlossen

Ob dies wirklich das einzig denkbare Konzept ist und welche Perspektiven es für den Walhalla-Verein gibt, soll ein Runder Tisch klären. Dieser wurde, als Reaktion auf den Visionären Frühschoppen, von SPD und Bündnis 90/Die Grünen im Kulturausschuss beantragt und dort mit großer Mehrheit beschlossen. Das Kulturdezernat wurde beauftragt, einen breit besetzten runden Tisch mit Vertretern aus der Politik sowie Kulturamt, WVV (Eigentümer der Immobilie), Walhalla Theater e.V., AK Stadtkultur, Kernteam „Aktive Kernbereiche“ und IHK einzuberufen.

Ergebnisse der dort geführten Diskussionen sollen dem Kulturausschuss „im ersten Sitzungszug 2017“ vorgestellt werden. Dorothea Angor von den Grünen mahnte an, „endlich mal auf Augenhöhe mit allen Beteiligten zu sprechen“. Dies sei mit den derzeitigen Walhalla-Machern – „Menschen, die sich seit einem Vierteljahrhundert in der Stadt engagieren“ – bisher nicht geschehen. Auch die Ausschussvorsitzende Claudia Spruch (CDU) betonte, der Walhalla Theater e.V. sei „nicht irgendwer, sondern eine besondere Intitiative“ und leiste einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Identität der Stadt. Der Runde Tisch, darin waren sich alle einig, müsse natürlich von allen Seiten ergebnisoffen angegangen werden. Man darf gespannt sein – vielleicht bekommen ja im Geiste der Veranstaltung, die den Auslöser für die Bildung des Runden Tisches gegeben hat, dort auch weitere und bisher ungeahnte Visionen für die Sanierung und künftige Nutzung des Walhalla eine Chance. (Dirk Fellinghauer/ Foto Offert Albers)

 

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