Schwerhörigkeit, wie cool ist das denn? Gar nicht cool ist das natürlich, sondern richtig Scheiße. Alexander Görsdorf ist das Kunststück gelungen, ein sehr cooles Buch über sein Leiden zu schreiben: „Taube Nuss“, und das stellt der in 1975 Wiesbaden geborene und hier aufgewachsene, nun in Berlin lebende Autor heute um 18.30 Uhr bei einer Lesung im Atelier Patterson und Spiegel in der Westendstraße 23 vor.
Auf etwa 250 Seiten erzählt Alexander Görsdorf in seinem bei rowohlt Polaris erschienenen Buch sehr unterhaltsam, witzig und kurzweilig über sein Leben als Schwerhöriger, das ihn immer wieder in schräge Situationen mit „Flotthörigen“ führt, aber auch in fremde Länder und schließlich unters Messer der Hightech-Medizin.
Schwerhörigkeit sieht man nicht. Deshalb muss Alexander im Alltag nicht nur regelmäßig «Wie bitte?» fragen, sondern ist auch froh, wenn es ihm gelingt, unfallfrei einen Kaffee zu bestellen. Immerhin: Frauen stehen auf ihn, denn er schaut ihnen auf die Lippen wie kein anderer.
Trotzdem seines Handicaps ging er in den USA auf die High School, studierte Philosophie und Europäische Ethnologie in Berlin und Sevilla und arbeitete in Harvard an seiner Promotion. Heute ist er Kommunikationsberater. In seinem Blog «Not quite like Beethoven» schreibt er seit Jahren über das Leben mit schlechtem Ton.
Um Anmeldung zur heutigen Lesung via post@notquitelikebeethoven.com wird gebeten.