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Editorial Februar-sensor: Der erste Wiesbaden-Elfmeter ist verwandelt

Der erste Wiesbaden-Elfmeter ist verwandelt,

liebe sensor-Leserinnen und –Leser. Wiesbaden hat „Ja“ gesagt zu einem Angebot, das ihr mutige, visionäre, ideenstrotzende Macher gemacht haben. „Die Stadt“ hat, wenige Stunden vor Druck dieser ersten sensor-Ausgabe 2018, „Ja“ gesagt zu dem Angebot der heimathafen-Macher, das Alte Gericht in ein Kreativ- und Innovationszentrum zu verwandeln. Die Stadtregierung hat „Ja“ gesagt, das ehrgeizige Projekt nach Kräften – und mit einer Anschubfinanzierung – zu  unterstützen. (Die ganze Story: hier entlang)

Diese Nachricht ist großartig. Für den heimathafen. Und für Wiesbaden. Für den heimathafen, weil sich dieser längst aus allen Nähten platzende Kreativ- und Ideenmotor am neuen Standort, räumlich und inhaltlich, weiterentwickeln und entfalten kann – in direkter und bestimmt gegenseitig befruchtender Nachbarschaft zum gerade entstehenden neuen Wirtschaft-, Medien- und Design-Campus der Hochschule Fresenius. Für Wiesbaden, weil dieses Projekt das Zeug dazu hat, einen wesentlichen Schub für das so dringend benötigte Update unserer Stadt auszulösen.

Ich habe, mein bester Freund brachte mich beim Mittagessen im „Ich muss noch das Editorial schreiben“-Modus auf die Idee, nochmal einen Blick auf mein Jahresauftakt-Editorial 2017 geworfen. Darin sinnierte ich über eine „Stadt am Scheideweg“ in einem „Jahr der Entscheidungen“, stellte die Frage „Schafft Wiesbaden den Sprung zu einer Stadt mit Profil und Charakter, mit Ausstrahlung und Anziehungskraft? Oder riskiert Wiesbaden das Fernbleiben, und verheerender noch, den Exodus jener, die die Stadt voranbringen können – und wollen!?“ und schloss mit Blick auf stadtentscheidende Projekte: „2017 liegt so mancher Ball auf dem Elfmeterpunkt bereit.“

Nun scheint also ein erster stadtentscheidender Elfmeter verwandelt. Ich breche darüber – wie viele andere nach Bekanntwerden der Entscheidung – in Jubel aus. Und  gehe in guter Wiesbaden-Stimmung in ein Jahr, von dem ich mir die Verwandlung weiterer Elfmeter, die Verwandlung vor allem eines weiteren Elfmeters erhoffe: des Walhalla-Elfmeters.

In dieser stadtentscheidenden Frage der künftigen Nutzung eines der potenzialerfülltesten Gebäude Wiesbadens geht es so gar nicht voran, jedenfalls nicht spürbar, und vieles erscheint weiterhin zumindest seltsam. „Wir sind motivierter denn je“, ließen die Akteure des hier vorliegenden Elfmeter-Konzepts zum Jahresauftakt mitteilen. Wie gerne ließe ich mich 2018 eines Besseren belehren, dass auch dieser Elfmeter – zunächst durch einem fairen Umgang inklusive schneller und korrekter Ausschreibung – verwandelt wird. Wenn Sie sich überzeugen wollen, wie gut das Wiesbaden täte, besuchen Sie mal ganz in Ruhe die nagelneue Homepage www.walhalla-studios.de

Der mit dem Walhalla-Gebäude bis zum Rausschmiss vor einem Jahr verbundene, aber nicht zu verwechselnde Walhalla-Verein  ist nun erst mal gut unter – im ehemaligen „Gestüt Renz“ in der Nerostraße, also im EXIL, geht es in diesem Monat richtig gut los. Auch ein Grund zum Jubeln. Treten Sie ein, lassen Sie sich ein: www.walhalla-im-exil.de (Hier findet übrigens im Rahmen deS Eröffnungswochenende auch am 18. Februar wieder „Der visionäre Frühschoppen“ statt.)

Genug nach vorn geschaut. Gerne bemüht wird ja bei allen Blicken nach vorn auch die Leidenschaft „der“ Wiesbadener für das „Leben im Rückspiegel“. Diese Blickrichtung kann, so es die einzige ist, nervig und für eine Stadt lähmend sein. Der Blick in den Rückspiegel kann aber auch Spaß, und sogar Beine machen. Davon lesen Sie in unserer Titelstory über die Entstehung einer legendären Schallplatte – und ihrer Wiederentdeckung nach 30 Jahren. Musik- (und Sozialpädagogik)-Geschichte, geschrieben in Wiesbaden. Die neue Direktorin unseres „Stadtmuseums“, Sabine Viola Philipp , sollte sich ein Exemplar sichern – und im seit Jahresbeginn von ihr geleiteten „sam“ das gute Stück nicht nur ausstellen, sondern am besten in Dauerschleife laufen lassen.

Get into the Groove, Wiesbaden!

Dirk Fellinghauer, sensor-Elfmeterschütze