Direkt zum Inhalt wechseln
|

Editorial September-sensor: Kennen Sie die doppelte Wiesbaden-Algarve?

Editorial. Lissabon, 2012. Foto: Dirk Fellinghauer

Kennen Sie die doppelte Wiesbaden-Algarve,

liebe sensor-Leser:innen? Mein bester Freund war neulich zu einem portugiesischen Abend „im Algarve“ verabredet. Erwartungsfroh begab er sich mit seiner Frau zum gleichnamigen Restaurant am Gutenbergplatz. Portugal-Feeling kam gleich auf. Wer nicht kam: die Freunde, mit denen die Beiden verabredet waren. Ein „Wo bleibt ihr denn?“-Anruf brachte Klarheit: Die anderen warteten im „Casa Algarve“ in der Karlstraße auf meinen Freund und seine Frau. Mit dieser Anekdote sind schon „die“ beiden Portugal-Orte unserer Stadt genannt. Aber längt nicht die einzigen.

Dass Portugal der Länderschwerpunkt beim soeben gestarteten, diesjährigen exground Filmfest ist, das wir als Medienpartner präsentieren und das Sie natürlich ganz unbedingt besuchen sollten, brachte uns auf die Idee: Lasst uns doch mal portugiesisches Leben in Wiesbaden aufzuspüren. Es entpuppte sich als gute Idee. Wir sind vielfach fündig geworden. Tauchen Sie ein, entdecken Sie „Portugal“ in Wiesbaden.

Und tauchen Sie ein in diesen November-sensor, der Sie natürlich wie immer mitnimmt auf eine Reise durch unsere Stadt und zu den Menschen, die in dieser Stadt leben, Interessantes machen, anstoßen und bewirken, die der Stadt gut und Gutes tun. Genauso führen wir Sie aber natürlich immer auch wieder zu Orten und Themen unserer Stadt, wo Dinge im Argen liegen, wo Wiesbaden noch besser werden kann. Besser wird Wiesbaden, so scheint es, in Sachen „Studistadt“. Da tut und entwickelt sich einiges, wie Sie im „Campus Spezial“ dieser Ausgabe erfahren.

Dass angeblich „alles“ schlechter wird in der Stadt, dass Wiesbaden sich „abschafft“, diesen Eindruck könnte man bekommen, wenn man sich in den sozialen Medien eine Weile bei Postings rund um Wiesbaden – und den Kommentaren dazu – umschaut. Es ist ein Eindruck, der trügt. Klar läuft vieles schief und einiges nervt, natürlich gibt es jede Menge Gründe, sich aufzuregen. Selbstverständlich sollte man Kritisches anmerken, wenn es nötig ist, auch anprangern.

Man sollte dabei aber nicht vergessen: All das ist nicht „Wiesbaden“, es ist ein Teil von Wiesbaden. Man muss nicht zwingend mit rosaroter Brille unterwegs sein, um festzustellen: Die permanente Schwarzmalerei wird dem, was unsere Stadt draufhat, nicht gerecht. Ich begegne ständig Menschen, die Bock auf Wiesbaden haben – und machen. Die sprudeln vor Ideen und die nicht nur davon erzählen, sondern diese auch in die Tat umsetzen. Die unserer – es stimmt ja – manchmal arg schwerfälligen Stadt auf die Sprünge helfen. DIE sollten wir feiern! Und damit auch unsere Stadt.

Und uns ansonsten auch ruhig mal eine Ladung Gelassenheit gönnen. Vielleicht können wir uns diesbezüglich sogar etwas bei „den“ Portugiesen abschauen. In Wiesbaden zum Beispiel.

Dirk Fellinghauer, sensor-Reiseführer

PS: Wenn auch Sie mit Ihrem September-Gehalt 300 Euro Energiepauschale bekommen haben und dabei dachten – „brauche ich selbst eigentlich gar nicht wirklich und andere vielleicht viel nötiger als ich“ – habe ich einen super Tipp für Sie: Der Wiesbadener Verein „Silberstreifen e.V.“, der sich schon seit 2010 gegen Altersarmut in Wiesbaden engagiert (www.silberstreifen-wiesbaden.de), ruft alle, denen es möglich ist, dazu auf, ihre Energiepauschale ganz oder teilweise zu spenden, um davon Lebensmittelgutscheine für ältere arme Menschen zu kaufen: Silberstreifen e.V., Wiesbadener Volksbank, BIC WIBADE5W, IBAN DE85510900000008880000 – Kennwort: Energie.