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Europas größtes Inklusions-Filmfestival „überall dabei“ kommt erstmals auch nach Wiesbaden

 

Das Filmfestival „überall dabei“ der Aktion Mensch zeigt in 40 deutschen Städten Beiträge, die Inklusion, also das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung, zum Thema machen. In Wiesbaden macht „überall dabei“ erstmals vom 14. bis 20. Februar 2013 im Kino „Caligari FilmBühne“ Station – Folge einer Entscheidung von Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz (CDU). Sie schaffte das Natur- und Umweltfilmfest Atlantis kurzerhand ab, wofür sie kräftig Kritik kassierte, und ersetzt es nun durch dieses importierte Tournee-Festival zu einem ganz anderen, außer Frage ebenfalls interessanten und gesellschaftlich relevanten, Thema.

Das in Europa größte Festival seiner Art findet zum fünften Mal statt und steht unter der Schirmherrschaft von Schlagersänger und Diplom-Pädagoge Guildo Horn. „Wir können viel von Menschen mit Behinderung lernen. Bei meiner Arbeit habe ich sie zudem als große Unterhalter kennengelernt – das zeigen nun auch die Filme von ‚überall dabei‘“, sagt Horn. In den vergangenen Jahren hat das Aktion Mensch Filmfestival nach Angaben der Macher  bundesweit mehr als 200 000 Menschen in die Kinos gelockt und so die Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung gefördert.

Filme sollen provozieren

Die ausgewählten sechs internationalen Dokumentar- und Spielfilme stellen Menschen in den Mittelpunkt, deren Leben sich wandelt und die unterschiedliche Hürden überwinden müssen. So beschäftigt sich die Dokumentation „Mensch 2.0“ (Foto) von Basil Gelpke und Kult-Regisseur Alexander Kluge mit der Frage, inwieweit Roboter als Ebenbild des Menschen, als Hilfe im Alltag oder gar als neuer Körper betrachtet werden können. Die australische Produktion „Rachels Weg. Aus dem Leben einer Sexarbeiterin“ beschreibt den Kampf einer Prostituierten für die sexuellen Bedürfnisse ihrer Kunden mit einer Behinderung. Axel Danielson, Regisseur des Festivalfilms „Zwillingsbrüder“, ist am 20. Februar in Wiesbaden vor Ort und beteiligt sich an den Gesprächsrunden. „Wir haben eine Filmauswahl zusammengestellt, die zum Nachdenken anregt, Hoffnung macht und Spannung erzeugt, aber auch provoziert. Wir wollen damit die Diskussion zu den Themen Inklusion, Vielfalt und Veränderung in Deutschland verstärken“, sagt Martin Georgi, Vorstand der Aktion Mensch.

Barrierefreie Spielstätten

Das Aktion Mensch Filmfestival ist sowohl inhaltlich als auch durch seine barrierefreie Organisation einzigartig in Deutschland. Alle Spielstätten sind rollstuhlgeeignet und uneingeschränkt zugänglich. Darüber hinaus werden Audiodeskriptionen (Hörbeschreibungen) zur Verfügung gestellt und alle Filme mit einem Untertitel versehen.  Alle Podiumsgespräche werden von Gebärdensprach- und Schriftdolmetschern begleitet.

„überall dabei“ ist ein Festival zum Mitmachen, das erst durch das Engagement von  lokalen und überregionalen Kooperationspartnern möglich wird. „Unser Filmfestival ist eine langfristig angelegte, bundesweite Initiative, die das Thema Inklusion über das emotionale Format Kino und das große Engagement zahlreicher Organisationen vor Ort zu den Menschen bringt“, sagt Georgi weiter. „Mit dem Festival möchten wir erreichen, dass Menschen technische, kulturelle und soziale Barrieren überwinden und selbstverständlich Teil der Gesellschaft sind.“

www.aktion-mensch.de/filmfestival.