Neues Jahr, neues Glück. Die Aussichten sind trübe. Wünsche an 2025 habe ich dennoch. Schließlich werden dieses Jahr ein neuer Oberbürgermeister und eine neue Bundesregierung gewählt. Meine Wunschliste ist auch gar nicht lang.
Ein besseres Baustellenmanagement: Rund 5.000 Baustellen gibt es jährlich in Wiesbaden. Ich weiß, jede Baustelle ist notwendig und wichtig. Und wenn ein Wasserrohr bricht, duldet dessen Austausch keinen Aufschub. Aber es muss doch möglich sein, die übrigen Baustellen besser zu koordinieren. Im Vorjahr hatte es oft den Eindruck, als würde gewürfelt, wo die nächste Baustelle entsteht. Heute hier, morgen dort und übermorgen ist die Baustelle trotzdem nicht fort. Fahrten durch die Innenstadt wurden zum Abenteuer. Nie wusste man, ob die Straße, die man gestern noch benutzte, heute noch befahrbar ist. Etwas weniger von diesem Nervenkitzel würde sicher so manches Gemüt beruhigen.
Weniger Bullshit: Egal ob lokal oder national, in Politik oder Öffentlichkeit, viel zu oft behaupten Menschen Dinge, deren Wahrheitsgehalt den Sprechenden gleichgültig ist. Es geht nur darum, einen Furor zu erzeugen, der den eigenen Zielen dient. Wir sehen das beinahe pausenlos bei der sogenannten AfD, aber die sind längst nicht die Einzigen, denen der Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen egal ist (Hallo Jens Spahn).
Mehr Kompromiss wagen: Liebe Parteien, der Wesenskern der Demokratie ist der Kompromiss und nicht die absolute Durchsetzung der eigenen Interessen. Es geht nicht nur um Eure Wählerschaft, es geht um alle Bürgerinnen und Bürger. Wenn die nächste Bundesregierung es nicht schafft, ihre Politik am Wohl aller auszurichten, ist es nicht verwunderlich, dass immer weniger demokratische Parteien wählen.
Den Sonntagsreden endlich Taten folgen lassen: Am 27. Januar jährte sich die Befreiung des Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau zum achtzigsten Mal. Und selbstverständlich wurde allerorten davon geredet, dass sich Auschwitz nie wiederholen dürfe. Derweil nimmt der Antisemitismus immer weiter zu. Jüdische Menschen müssen wieder um ihre Gesundheit fürchten, die Zahl der antisemitischen Vorfälle und Straftaten nimmt ständig zu. Wenn Deutschland es ernst meint mit dem “Nie wieder”, muss endlich Schluss sein mit dem Appeasement gegenüber Antisemiten.
Keine Hängepartie mit der ehemaligen Sportarena: Es ist gut, dass die Stadt Wiesbaden die ehemalige Sportarena gekauft hat. Mit einer guten Idee und dem richtigen Konzept, kann hier etwas entstehen, das hilft, die Fußgängerzone wieder zu beleben. Nur dürfen dafür nicht weitere Jahre verstreichen, in denen trotz großer Ankündigungen nichts passiert. Apropos: Wie lange muss eigentlich das Walhalla noch im Exil bleiben?
Mehr Falk Fatal: Saure Äppler im Nizza des Nordens – die ersten 100 sensor Kolumnen. Edition Subkultur. ISBN: 978-3-948949-24-2