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Faulbrunnen wird wiederbelebt: Beschluss für Brunnenstele – Trinkbares Heilwasser wohltuend für Leber, Galle und Darm

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Der Faulbrunnenplatz soll in Zukunft seinem Namen wieder alle Ehre machen. Nach langem Hickhack und Stillstand soll nun doch wieder das (trinkbare) Heilwasser auf dem stark frequentierten Platz an der Ecke Schwalbacher Straße/Bleichstraße neben dem Platz der deutschen Einheit fließen. Nach dem Ortsbeirat Westend beschloss nun auch der nach der Kommunalwahl neu zusammengesetzte Magistrat in seiner ersten Sitzung, dass eine Brunnenstele auf dem Faulbrunnenplatz errichtet werden soll – wenn auch in geänderter Variante.

„Damit finden die jahrelangen Diskussionen um das ‚Ob und Wie‘ einer Brunnenstele auf dem Faulbrunnenplatz endlich ihren Abschluss“, freut sich die zuständige Stadtentwicklungsdezernentin Sigrid Möricke. Auf Vorschlag der Dezernentin hatte die Stadtverordnetenversammlung im Mai 2014 die Umsetzung des erstplatzierten Wettbewerbsbeitrages des Wiesbadener Künstlerpaares Kerstin Jeckel/Karl-Martin Hartmann aus dem Jahr 2011 beschlossen. Aufgrund der berechneten erheblichen Budgetüberschreitung sah sich die seitens der Stadt beauftragte SEG nicht in der Lage, den Auftrag zur Umsetzung des Projektes kurzfristig zu erteilen und schlug daher vor, das Brunnenprojekt auf der Basis des zweitplatzierten Entwurfs von Professor Weidinger aus Berlin – die Abbildungen oben zeigen die Entwürfe – zu realisieren. Das Büro des Landschaftsarchitekten war auch für die Neugestaltung des Faulbrunnenplatzes und des Quartiersplatzes verantwortlich.

Wasser als gestaltendes Element

„Bei der Realisierung dieses Entwurfs wird darauf geachtet, dass der über die Stele zu führende Wasserfilm mit Heilwasser aus der Faulbrunnenquelle gespeist wird“ , erläutert Möricke: „Bei der Neugestaltung des Faulbrunnenplatzes bestand von Anfang an die Absicht, das Wasser des Faulbrunnens als gestaltendes Element über die Stele zu führen.“
Sie freut sich, dass mit der Realisierung der Stele das Faulbrunnenwasser, dem bei Trinkkuren positive Wirkung auf Leber, Galle und Darm zugeschrieben werden, wieder öffentlich zugänglich gemacht wird „und die Platzgestaltung damit erfolgreich vollendet werden kann“. Der Faulbrunnen liegt etwas abseits der Wiesbadener Thermen.

Faulig roch das Brunnenwasser früher

Das Thermalwasser ist hier mit Grundwasser vermischt. Es ist deshalb die kälteste Quelle und tritt mit nur 14 Grad Celsius an die Erdoberfläche. Seinen Namen verdankt er dem früher fauligen Geschmack des Wassers auf Grund des darin gelösten Schwefelwasserstoffes. Seit bei einer Sanierung in den sechziger Jahren der ‚Brunnenschacht mit Ton ausgekleidet wurde, unterbleibt die Bildung von faulig riechendem Schwefelwasserstoff weitgehend.

Für die Umgestaltung dankt sie nicht nur den beteiligten Ämtern der Stadtverwaltung, sondern  auch der Wiesbadener Volksbank: „Mit ihrer Bereitschaft, das in früheren Jahren mit einer unansehnlichen Mauer abgetrennte Grundstück der Bank in eine einheitliche Platzgestaltung miteinzubeziehen und sich entsprechend ihres Grundstücksanteils auch an den Kosten der Neugestaltung zu beteiligen sowie ihren Eingang zur Platzseite zu verlegen, hat sie einen weiteren wichtigen Beitrag zur Aufwertung des Platzes geleistet.“

Noch unbeantwortet ist die ebenfalls offene Frage einer dauerhaften gastronomischen Nutzung des Platzes. Seit einigen Monaten sorgt der „Food Vegan“-Foodtruck immerhin für einige Belebung des Platzes mit Sorgenkind-Charakter. (dif/ Abbildung (c) Weidinger Landschaftsarchitekten)