Von Anja Baumgart-Pietsch. Fotos Kai Pelka.
Hier duftet es aber gut! Und es ist so bunt! Und so schöne weiche Stoffe überall! Ein ganz und gar positives Feeling löst der Laden „theLOVEfamily by Achwiegut“ von Korinna Triantafyllidis, kurz Ina Trianta, aus. Sie hat ihn in der Mühlgasse, seit dem Sommer Fußgängerzone, im Juni eröffnet. „Und hier fühle ich mich ganz und gar wohl!“, sagt sie bei unserem Besuch. Eine Freundin ist gerade zum Kaffee vorbeigekommen, ein schwarzer Welpe schnarcht auf einem Fell. „Ich mach mal gerade die Musik etwas leiser“, sagt die Inhaberin. Und erzählt aus ihrem Leben.
Ein „Bauernhof“ in der Stadt
Der Shop ist nur das „neueste Kind“ der dynamischen Wiesbadenerin. Sie hat vier Kinder, drei Hunde, jede Menge andere Tiere – sogar ein Pony gehört dazu. „Ich wollte früher immer einen Bauernhof haben, jetzt hab´ ich mir diesen sozusagen in der Stadt verwirklicht“, sagt sie. Vor einigen Jahren hat die ausgebildete Grafikdesignerin begonnen, Babysachen zu entwerfen und an ihre Bekannten zu verkaufen. „Ich habe die zum Kinderturnen mitgenommen“, erinnert sie sich. Die Sachen gefielen, und Triantafyllidis entschloss sich, in größerem Stil tätig zu werden.
Wunsch nach persönlichem Austausch
Sie verkaufte die Sachen online auf der damaligen Plattform Dawanda, die dann aber ohne große Vorwarnung von Etsy geschluckt wurde. Da brach erstmal das Geschäft ein – „vorher haben wir manchmal 100 Pakete am Tag verschickt“, erinnert sie sich. Sie hatte auch den Wunsch, ihre Kundschaft nicht nur mit Paketen zu bedienen, sondern sie direkt kennenzulernen. Zuerst gab es einen Laden in Rambach, der aber nur einmal pro Woche geöffnet war. Dann entdeckte sie den ehemaligen Brautmodenladen in der Mühlgasse und fand, dass dieser absolut ideal für ihre Idee war.
Sachen, die der Seele gut tun
Sie richtete ihn gemütlich ein und bietet hier nun ihre schönen, bunten, weichen Sachen größtenteils für Erwachsene an. Dazu gibt es Heimtextilien wie Kissen, Decken, Taschen, kleine Geschenke wie Kerzen und Räucherwerk und andere schöne Dinge. „Ich möchte Sachen anbieten, die gut tun“, sagt Triantafyllidis, die auch als spirituelle Coachin arbeitet. Deswegen bedruckt sie auch viele ihrer Textilien in Siebdrucktechnik direkt vor Ort im Laden mit positiven Sprüchen und Bildern. Man soll sich bei ihr gut fühlen und mit guter Laune aus dem Laden gehen, unterstreicht sie. „Alles, was für die Seele gut ist“ will sie anbieten.
Sprituell – oder auch nur einfach schön
„In meinen Sachen steckt positive Energie“. Aber auch, wer nicht ganz so spirituell angehaucht ist, kann die Dinge einfach schön finden. T-Shirts mit Love-Peace-Slogans, wann waren sie nötiger als heute? „Free Summer“, „Chill Bro“, „Très bien“: Positives braucht die Welt, auch in Wiesbaden, mehr denn je. Fließendes und Flauschiges gibt es hier, aus Stoffen, die man gern durch die Finger gleiten lässt. „Und wenn mal eine Hose zu lang ist, können wir das direkt vor Ort ändern“, sagt die Inhaberin.
Potenzial der neuen Fußgängerzone
Wie das mit dem Räucherwerk funktioniert? Erklärt sie auch sofort, zündet eine Kohle an und schüttet die Allgäuer Kräuter in das Gefäß. Schon breitet sich ein interessanter Duft aus. Mit den Nachbarn in der Mühlgasse habe sie schon jetzt guten Kontakt, sagt Triantafyllidis. Der Gewürzladen nebenan duftet genauso gut, daneben steht das Klavier von PianoSchulz: „Vielleicht machen wir ja irgendwann mal ein Mühlgassenfest“, überlegt die Love-Family-Inhaberin.
Das Stückchen Fußgängerzone wird zwar immer noch von einigen Autos durchfahren, aber bietet Potenzial mit seinen kleinen Läden und Geschäften. Und gerade jetzt zum Weihnachtsgeschäft ist es ein schöner Anlaufpunkt für Geschenksuchende. Die werden bei der „LoveFamily“ garantiert fündig – wenn nicht im Shop, dann online. Auf der Webseite oder bei Instagram stehen dann auch immer aktuell weitere Veranstaltungsideen, die Korinna Triantafyllidis noch konkretisieren will: Nähkurse zum Beispiel oder Siebdrucken. Da kommt sicher noch einiges in dieser hübschen kleinen Gasse – Hippie Hippie Yeah im Historischen Fünfeck in Wiesbaden!
