Dr. Andreas Henning wird neuer Direktor des Museum Wiesbaden. Der 1969 in Berlin geborene Museumsmann, derzeit Kurator an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, tritt sein Amt zum 1. März 2020 an. Er folgt auf Dr. Alexander Klar, der das Museum Wiesbaden neun Jahre lang geleitet hatte und nun seit August die Hamburger Kunsthalle führt. Bei seiner Vorstellung heute an seiner künftigen Wirkungsstätte gab er als ein erklärtes Ziel aus, das Haus für neue Zielgruppen zu öffnen.
„Ich bin sehr froh, dass wir Dr. Andreas Henning für Wiesbaden gewinnen konnten“, erklärte die hessische Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn und verwies auf seine „fachliche Versiertheit“ und „große Erfahrung“. Seine Leitungskompetenz habe er unter anderem als Stellvertretender Direktor in Dresden unter Beweis gestellt.
„Ganz besonders gefallen haben uns in der Auswahlkommission seine engagierten Ideen dazu, wie sich ein neues Publikum für das Museum begeistern lässt“, so die Ministerin: „Wir haben den Eindruck gewonnen, dass er ein gutes Gespür dafür hat, wo er die Leute abholen kann, die vielleicht noch nicht oder nur selten ins Museum gehen.“
Kunst und Kultur mit zentraler Rolle für Demokratie
Dieser Aspekt sei ihr sehr wichtig: „Aus meiner Sicht haben Kunst und Kultur eine zentrale Rolle für unsere Demokratie, und deshalb sollen unsere Schätze zugänglich für alle sein. Dafür wollen wir Schwellen senken und mehr erklären.“ Der designierte Wiesbadener Museumsdirektor habe „spannende Ansätze dafür, wie sich neue Medien für die Vermittlung nutzen lassen und wie die beiden großen Schwerpunkte des Landesmuseums, Kunst und Naturgeschichte, enger verzahnt werden können.“
„Dr. Alexander Klar hat neun Jahre lang das Profil des Landesmuseums Wiesbaden deutlich geschärft“, würdigte Ministerin Angela Dorn auch die Arbeit des Vorgängers: „Herr Dr. Klar hinterlässt ein gut bestelltes Haus – und ich bin sicher, mit seiner großen Erfahrung wird Dr. Andreas Henning den begonnenen Weg mit viel Schwung fortführen.“
„Dieses Haus steht für Inspiration“
„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem gesamten Team des Museums Wiesbaden, denn dieses Haus steht für Inspiration“, sagte Dr. Andreas Henning. „Die Qualität und die Breite der Sammlungen faszinieren mich, und zwar Kunstwerke wie Naturobjekte gleichermaßen.“ Er wolle allen Beteiligten die Strahlkraft der Dauerausstellungen weiter steigern und zugleich nach vielfältigen Wegen der Zugänglichkeit suchen. Zudem sei es ihm ein Anliegen, Kunst und Natur noch mehr miteinander ins Gespräch zu bringen: „Darin sehe ich die Chance, dass das Museum Wiesbaden sich immer wieder in aktuelle Fragen der Gegenwart einbringen kann und als Ort der Reflexion fungiert.“
Zur Person:
Dr. Andreas Henning, geb. 1969, studierte Kunstgeschichte und Germanistik; seine Promotion schloss er 2002 an der FU Berlin ab. Nach Stationen an der Casa di Goethe in Rom und der Staatsgalerie Stuttgart ist er seit 2004 Kurator für italienische Malerei der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Seine Museumskompetenz stellte er u. a. in zahlreichen Sonderausstellungen, Forschungs- und Vermittlungsprojekten und als Vertreter des Direktors der Gemäldegalerie Alte Meister unter Beweis. Sein Portefeuille an Ausstellungen umspannt Renaissance bis Gegenwart, darunter „Captured Emotions“ am J. Paul Getty Museum in Los Angeles sowie „Georg Baselitz – Dresdner Frauen“ und die Jubiläumsausstellung zum 500. Geburtstag von Raffaels „Sixtinischer Madonna“ in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Seine wissenschaftliche Expertise führte ihn u. a. als Museum Fellow an die Bibliotheca Hertziana / Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte in Rom und als Senior Fellow an das Center for Advanced Study in the Visual Arts in Washington DC.
(dif/Foto kunst.hessen)