Eine Schade, Schade!- und zwei Hurra! Hurra!-Nachrichten – welche wollt Ihr zuerst hören? Also gut, zuerst die schlechte: Gisbert zu Knyphausen spielt in diesem Sommer kein Konzert auf seinem elterlichen Weingut. Und jetzt die zwei guten: Sophie Hunger und Niels Frevert werden das diesjährige „Heimspiel Knyphausen“ auf dem Draiser Hof in Eltville-Erbach bestreiten. Die Vorfreude kann beginnen auf einen wundervollen Konzertabend in einzigartiger Umgebung und Atmosphäre am 27. Juli.
In den letzten Jahren kam der 1979 in Wiesbaden geborene, im Rheingau aufgewachsene, einige Jahre in Hamburg und seit einer Weile in Berlin lebende Liedermacher jeden Sommer nach Hause und gab auf der großen Wiese des elterlichen Weinguts Baron Knyphausen denkwürdige Konzerte. Die Veranstaltungen lockten nicht nur seine wachsende Fangemeinde – mit seinem zweiten Album „Hurra! Hurra! So nicht“ erreichte er 2010 Platz 12 der Charts – an, sondern auch die „traditionellen“ Kunden und Gäste der traditionsreichen Winzerfamilie. Sogar ein eigener Wein, „Der Knippie“, wurde ins Sortiment des seit 1818 in Familienbesitz befindlichen Weinguts aufgenommen. Was zu Beginn von Gisberts Durchstarten noch einigermaßen überschaubar in der Kelterhalle begann, wuchs Jahr für Jahr und nahm zuletzt fast Festivaldimensionen an.
Zum Ereignis gehörte natürlich der Sohn des Hauses ganz klar dazu, ja eigentlich war er ja das Ereignis. Wegen ihm pilgerten Musikfans aus dem ganzen Land in den Rheingau. Er selbst, der gar nicht so gerne im Mittelpunkt steht, brachte allerdings schon immer gerne musikalische Gäste mit. Und so passt es schon gut, dass Gisbert, wenn er auch diesmal nicht selbst auftritt, nun also ganz besondere Kollegen die Wiese „anvertraut“ und das „Heimspiel“ bestreiten lässt.
Die Schweizer Sängerin, Songwriterin, Filmkomponistin und Autorin Sophie Hunger hat bereits zwei Mal in der ausverkauften Miles Davis Hall beim Montreux Jazz Festival gespielt. Ihr letztes Studioalbum „The Danger of Light“ erschien im Herbst letzten Jahres. Niels Frevert ist nicht weniger als einer der besten deutschsprachigen Sänger. Der frühere Sänger der Band Nationalgalerie ist seit 2003 solo unterwegs und beglückt die Welt mit nicht nur klasse Musik, sondern auch mit Texten ganz besonderer Güte.
Kein eigener Auftritt, es sei denn …
Zwei ganz fantastische Konzerte wird es also geben am 27. Juli auf dem Weingut Baron Knyphausen, nur eben leider kein Gisbert zu Knyphausen-Konzert. Allerhöchstwahrscheinlich zumindest, denn ein kleines Hoffnungstürchen lässt der Musiker mit seiner aktuellen Facebook-Botschaft noch offen: „Ich bin noch eine Antwort schuldig bezüglich des fast jährlich stattfindenden Konzertes auf dem Weingut meines Vaters. Dieses Jahr werde ich NICHT dort unten auftreten und auch sonst keine Konzerte spielen, es sei denn, ich ändere meine Meinung, was täglich mehrmals vorkommt : -) “ Und auf den besorgten Kommentar eines Fans entgegnete er: „Wer sagt denn was von aufhören? Ich mache eine Pause.“ Das klingt nach einer Perspektive für alle, die eine Rückkehr von Gisbert zu Knyphausen – im letzten Jahr startete er das schöne Projekt Kid Kopphausen mit Nils Koppruch, der traurigerweise nur knapp zwei Monate nach Veröffentlichung des gemeinsamen Albums im Oktober 2012 überraschend verstarb – auf die Konzertbühnen herbeisehnen. (Dirk Fellinghauer)
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