UPDATE 19.12., 16:50 – DIE ENTSCHEIDUNG ÜBER EIN DIESELFAHRVERBOT IN WIESBADEN WURDE VERTAGT. WIE „MERKURIST WIESBADEN“ BERICHTET, SOLL DER PROZESS AM 13. FEBRUAR 2019 FORTGESETZT WERDEN. Kann Wiesbaden als erste deutsche Kommune ein drohendes Dieselfahrverbot abwenden? Darauf hofft die Landeshauptstadt, wenn heute ab 10 Uhr am Verwaltungsgericht Wiesbaden öffentlich über die entsprechende Klage der Deutschen Umwelthilfe und der Verkehrsclubs VCD verhandelt wird. Und die Stadt gibt alles, um die zu Richter überzeugen, dass sie auch ohne Diesel-Fahrverbote Grundlegendes und Wirksames tut, um verkehrsbedingte Stickoxidemissionen zu senken.
Sie hat ein umfangreiches „Sofortpaket zur Luftreinhaltung“ im Gepäck mit Dutzenden von Maßnahmen in den Feldern E-Mobilität, ÖPNV, Radverkehr, Urbane Logistik, Verkehrsmanagement und Verkehrslenkung. Ein 69 Seiten starker „Green City Plan – Masterplan „WI-Connect““ mit Maßnahmen zur Reduzierung der NO2-Luftbelastung in der Landeshauptstadt wurde frühzeitig beim Bundesverkehrsministerium vorgelegt. 2017 wurde an den beiden offiziellen Messstationen in Wiesbaden der geltende NO2-Jahresmittelgrenzwert von 40 µg/m³ überschritten. An der Schiersteiner Straße lag er bei 50 µg/m³, an der Ringkirche bei 48,9 µg NO2/m³.
Von dort spuckte die „Stadtluftanzeiger“-Installation der Wiesbadener Agentur Scholz & Volkmer in der „Open Codes“-Ausstellung im Zentrum für Kunst und Medien ZKM Karlsruhe am vergangenen Sonntag in Echtzeit 46 µg NO2/m³ aus (Foto). Ein Ergebnis, das nach Angaben der Stadt der Jahresmittelwert für 2018 werden könnte. Ein gesunkener Wert als erstes Resultat ehrgeiziger Maßnahmen.
Für die Kläger der heutigen Verhandlung nicht genug: „Diesel-Fahrverbot ist kurzfristig die einzige wirksame Maßnahme für `Saubere Luft´“, beharren Deutsche Umwelthilfe und VCD in einer Pressemitteilung auf ihrer Zielvorgabe auch für Wiesbaden. Umweltdezernent Andreas Kowol äußerte sich optimistisch, dass Wiesbaden von einem Dieselfahrverbot verschont bleiben könne. (Text/Foto Dirk Fellinghauer)
Das wirksamste Mittel ist und bleibt es die „Krankmacher“ auf vier Rädern nicht mehr durch Wohngebiete massenhaft zu lenken.
Das Rückgrat urbaner Mobilität, welche schnelle Ortswechsel und flächensparsame Bauen zulässt, ist und bleibt das RAD.