Klein, aber oho! Das Wiesbadener Westend gewährt ab heute bis zum 14. Oktober allen Neugierigen und Aufgeschlossenen einen exklusiven Blick hinter die spannende Quartiers-Kulisse. Das Westend im Herzen der Stadt ist mit einer Fläche von 0,67 Quadratkilometern Wiesbadens kleinster Ortsbezirk. Gleichzeitig gilt der Stadtteil mit mehr als 16.000 Einwohnern als das wahrscheinlich dichtbesiedeltste Gebiet Deutschlands. Kein Wunder also, dass sich auf diesem kleinen aber sprudelndem Lebensraum so Einiges tut! In den kommenden zwei Wochen lockt das Viertel unter dem Titel „Hotel Westend“ vom 3. bis 14 Oktober mit einer Veranstaltungsreihe mit allerhand kulturellen und kreativen Highlights BesucherInnen aus ganz Wiesbaden in das Viertel, das viele nur vom Hörensagen kennen und in das sie aus eigenem Antrieb nicht so schnell einen Fuß setzen – und deshalb jede Menge pralles Leben verpassen – würden.
Die offizielle Eröffnung des bunten Treibens mit allen beteiligten KünstlerInnen findet am heutigen Feiertag ab 12 Uhr bei Sekt und guter Laune im Georg-Buch-Haus statt.
Bei dieser Gelegenheit präsentieren auch die vier glücklichen Künstlerinnen die von ihnen am Montag frisch bezogene „atelieretage westend“ – ein großartiges neues Domizil, Eingang Walramstraße 16a. Wer mag, nutzt direkt den Tag der offenen Moschee in der Dotzheimerstraße 24-26 , um bei einer Tasse Tee Räumlichkeiten und Religion kennenzulernen. Am Donnerstag, dem 4. Oktober, spielt die Band „Sol“ ihre bluesige Musik in der Reizbar, Goebenstraße 7, passend zum Feierabenddrink ab 20 Uhr.
Das Wiesbadener Internationale Frauen- und Mädchen-Begegnungszentrum bietet am 5. Oktober von 10 bis 12 Uhr einen Workshop in Filigrantechnik an, alle kreativen BastlerInnen melden sich bitte vorher an unter info@wif-zentrum.de. Spannend wird es für Kinder von 10-12 Jahren ab 14 Uhr im Kubis e.V. in der Wellritzstraße. In der Krimi-Schreibwerkstatt mit echten Profis von Detektei Adler und Kriminalhauptkomissar Peter Metzdorf werden gemeinsam Krimi-Geschichten erdacht und geschrieben.
Musikalische und kulinarische Häppchen
Bei musikalischen und kulinarischen Häppchen lässt sich am Freitag im Stadtteilbüro in der Wellritzstraße 49 ab 19 Uhr der Tauschring im Westend beschnuppern. Die türkisch-persische Theateraufführung „ Ein halbes Jahrhundert Meddah“ erzählt ab 19.30 im Bürgersaal des Georg-Buch-Hauses türkische Migrationsgeschichten in Deutschland mit einer musikalischen Performance-Begleitung auf dem Saiteninstrument Baglama.
Westend-Safari
Eine Westend-Safari mit Kamera und/oder Zeichenstift findet am Samstag, den 6. Oktober statt. Der Treffpunkt des Rundgangs, der Interessantes, Unbeachtetes, Schönes oder Störendes im Stadtteil aufspürt, ist Kubis e.V. Abends gibt es ab 20 Uhr in Toms Bierbrunnen das Akustische Kneipen-Feuerwerk zu belauschen.
Das Westend ist ein multikultureller Stadtbezirk mit Einflüssen aus unterschiedlichsten Nationen, dicht an dicht wohnen und arbeiten Menschen aus verschiedenen Kulturen. Ab Sonntag, dem 7. Oktober gibt es täglich die Gelegenheit, einen „Blick durchs Schlüsselloch“ zu werfen. In der gleichnamigen Ausstellung zeigt Christina Mader in ihrer Portraitausstellung auf dem begehbaren Grünstreifen zwischen Sedanplatz und Dotzheimer Straße Charaktere, die ihr im Westend begegnet sind.
Wer öfter durchs Westend schlendert, kennt sie schon: Die Kunst-Koffer feiern am 7. Oktober ihren 8. Geburtstag und öffnen sich von 15-18 Uhr für die kleinen Gäste auf dem Blücherspielplatz. Für alle Eltern, deren Sprösslinge die Kindheit langsam hinter sich lassen, findet am 12.10 ab 16 Uhr im Georg-Buch-Haus ein Elternseminar mit dem Titel „Pubertät ist, wenn man trotzdem lacht“ statt.
Seit dem Abriss der Hochbrücke hat das Westend eine bessere Anbindung an die City und so mancher samstägliche Einkaufsbummel wird in die Wellritzstraße mit dem breiten Angebot an frischem Lamm und Fisch, exotischen Gewürzen und den farbenfrohen Auslagen der Obst- und Gemüsehändler ausgeweitet. Ein gutes Umfeld also, um am Samstag, den 13.Oktober ab 10 Uhr beim gemeinsamen Kochen für Eltern und Kinder in der Familienbildungsstätte der AWO in der Walramstraße kleine und schmackhafte Gerichte zuzubereiten.
Ab 16 Uhr führt das Aktive Museum Spiegelgasse in einem Workshop durch die Spuren ostjüdischen Lebens im Westend. TeilnehmerInnen erhalten vielfältige Informationen über die Jahre 1889 bis 1942 im Westend mit den Menschen, die hier lebten und ihren spannenden Geschichten.
Den Abend entspannt ausklingen lassen – das gelingt den BesucherInnen des Westend Cafes ab 20 Uhr garantiert besonders gut. Dann spielen mit Mäx Nink & Friends vier begnadete Musiker live und akustisch die Musik, die je nach Stimmung der Feder von Songschreiber Mäx Nink entsprungen ist. Bei der vielfältigen Mischung aus Funk, Rock, Folk und Jazz dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein.
Straßenfest zum Abschluss
Am letzten „Hotel-Westend“ Veranstaltungstag, dem 14. Oktober, findet in der Roonstraße ab 12 Uhr ein buntes Straßenfest statt. Bei Musik, Tanzdarbietungen, kulinarischen Genüssen, Erbacher Weinen und heimischen Bieren kann man mit WiesbadenerInnen aller Stadtteile munter ins Gespräch kommen.
Poetische Stadtansichten bietet die Rundfahrt mit der Thermine durchs Quartier. Um 13.30 fährt die Bahn vom Georg-Buch-Haus ab und nimmt die TeilnehmerInnen mit auf eine Entdeckungstour durch den Stadtteil mit Rita Marsmann, Hans Peter Schickel und Ortsvorsteher Michael Bischoff.
Sonntags bietet Kubis e.V. mit dem Künstlerinnenmarkt Gelegenheit, die KünstlerInnen aus dem Westend und ihre Werke von Gemälden, Mosaik- und Metallarbeiten bis hin zu selbstgestaltetem Schmuck in einer Ausstellung zu besuchen.
An allen Tagen findet in der Kunsthandwerkstatt ERB-STÜCKE von Gabriele Erb in der Bülowstraße 1 für kleine und große Künstler ab 6 Jahren nach Anmeldung ein Töpfer-Workshop statt. Rund um das Thema Indien sind hier der Fantasie beim Werkeln und Ornamentik ausprobieren keine Grenzen gesetzt.
Diese feine Auswahl des Programmes sollte doch Neugier wecken auf dieses kleine, aber kreative Quartier zwischen den Stadtteilen Mitte und Rheingauviertel. Denn wo viele Menschen auf kleinem Raum leben, gibt es zwar wenig Platz zum Parken, aber viele Gelegenheiten für bereichernde Begegnungen und fröhliches Miteinander.
In diesem Sinne wünschen wir einen inspirierenden Check-In und Aufenthalt im Hotel Westend.
(Kea von Garnier/ Dirk Fellinghauer – Bild: Rita Marsmann / Marc „King Low“ Hegemann)