„Für Jazzfans zählt der brasilianische Keyboarder und Sänger bereits zu den Helden, für solche, die es noch werden wollen, machte er (…) mit seinem Gebräu aus funkigen Grooves, brasilianischer Raffinesse und Ausflügen in die TV-Nostalgie (die superbe Band verabschiedete sich mit der Titelmelodie zu Serie „Magnum“) ebenfalls Freundschaftsangebote für jedermann“. Mit diesen Worten beschrieben die „Salzburger Nachrichten“ vor zwei Wochen einen Festivalauftritt von Ed Motta. Heute Abend ist dieser Mann aus Brasilien, der auch schon als „Koloss von Rio“ oder „südamerikanisches Soulmonster“ beschrieben wurde, live in Wiesbaden zu erleben. Ganz nah, ganz intim, in einer Atmosphäre, die das Erlebnis Ed Motta zu einem Ereignis machen wird, das Musikfans in dieser Stadt nicht alle Tage beschert wird.
Im kleinen feinen Walhalla im EXIL in der Nerostraße 24 gibt sich die Jazz-, Funk-, Soul- und Blues-Sensation heute mit hochkarätigen internationalen Musikern die Ehre. Es dürfte ein heißer Abend werden, wenn das Publikum einen aufregenden Ritt durch unterschiedlichste Musikstile erlebt, dargeboten von einem Schwergewicht, das ganz neue Leichtigkeit in das manchmal verbissene Jazzmilieu bringt. „Wer Ed Mottas Auftritte (…) erlebt hat, erinnert sich an einen Keyboarder und Sänger, der als Rampensau sein Publikum mitreißt“, schrieb etwa Spiegel Online.
Unerforschte Wunderwelt
Im Gepäck hat der 47-Jähirge mit der charismatischen Stimme heute sein frisch erschienenes Album „Criterion of the Senses“ – dieses entführt in das „Reich der Sinne, einer weitgehend unerforschten Wunderwelt, die Herz und Hirn durch Hören, Sehen und Fühlen stimuliert“.
„Ich bin ein Sammler“, gesteht Ed Motta – keine Neuigkeit für seine 450.000 Facebook-Freunde. „Am offensichtlichsten wird das bei Schallplatten – ich besitze gut 30.000 LPs – und vielleicht noch beim Wein. Für mich gehört meine Plattensammlung zu meiner Persönlichkeit, es ist das, was mich dazu bewegte, Musik zu machen, zum Klavier oder zur Gitarre zu gehen und einer von ihnen zu sein. Ich will das machen, was ich selbst so gerne höre.“ Wie er das tut, zeigt sich besser denn je auf „Criterion of the Senses“. Es sind nur acht Stücke, diskrete vierzig Minuten, also perfekt für zwei LP-Seiten, aber jedes einzelne davon birgt ein Universum.
Mal schauen, in welches Universum er – gemeinsam mit Matti Klein (Piano, Keyboards), Yoràn Vroom (Drums), Laurant Salzard (E-Bass) und Arto Mäkelä (E-Gitarre) – heute Abend Wiesbaden entführt. Fest steht: Der Platz für die Musikfans dieser Stadt ist am heutigen Sonntagabend definitiv nicht das heimische Sofa, sondern das brodelnde Exil.
sensor präsentiert: Ed Motta, Sonntag, 11.11., 20 Uhr, Walhalla im Exil, Nerostraße 24. Tickets gibt es online noch hier und an der Abendkasse. Frühzeitiges Erscheinen wird empfohlen.
(Dirk Fellinghauer, Foto Veranstalter/Stefano Martini)
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