Direkt zum Inhalt wechseln
|

Kulturbeirat, Engagement, Hochschule, RMCC und … – Ausblick auf Neues im neuen Wiesbaden-Jahr

2018, was bringt uns das? – Auf jeden Fall noch fast elf Monate, nachdem der Januar schon mal geschafft ist. Und noch einiges mehr, wie unser Ausblick auf Neues im neuen Wiesbaden-Jahr zeigt. Vorneweg und ganz akut angesagt: Bewerben für den neuen Kulturbeirat!

2018 wird das „Jahr des Engagements“ in Wiesbaden – ausgerufen vom OB, umgesetzt in einem Aktionsjahr, um „die vielfältigen und umfangreichen freiwilligen Leistungen der Wiesbadenerinnen und Wiesbadener wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken“, aber auch, um „für Interessierte attraktivere Engagementangebote zu schaffen“. Im März gibt es eine  Kick off-Veranstaltung, den Abschluss bildet die Woche des bürgerschaftlichen Engagements (14. bis 23. September). Im Rathaus wurde ganz engagiert eine Vollzeitstelle geschaffen, das Ganze lebt aber natürlich vor allem vom Mitmachen der bereits Engagierten und aller, die vielleicht erst Lust darauf bekommen, sich zu engagieren. Aktionen, Veranstaltungen und Projekte werden zusammengetragen und zu einer Jahresübersicht zusammengefasst. Meldungen nimmt die zuständige „Stabsstelle Identität. Engagement. Bürgerbeteiligung.“ unter (0611) 314250 oder der engagement@wiesbaden.de entgegen.

Was lange währt, wird endlich Kulturbeirat.  Flyer (die, unter uns gesagt, gestaltungstechnisch auch die Berufung eines Wiesbadener „Designbeirats“ als dringend nötig erscheinen lassen) liegen aus, Plakate hängen – der Kulturbeirat soll definitiv in diesem Jahr kommen, um „zu einer Stärkung des kulturellen Lebens beizutragen und ein Miteinander der vielfältigen kulturellen Aktivitäten in der Stadt zu fördern“, wie Kulturdezernent Axel Imholz schreibt.

Damit aus den hehren Worten – ausdrücklich nur beratende – Taten werden, sollten sich für die zu vergebenden zwölf Plätze für Kulturschaffende im insgesamt 25-köpfigen Gremium (hinzu kommen Vertreter der Stadtverordnetenfraktionen sowie „gesetzter“ Institutionen) möglichst viele Menschen bewerben – für je 1 Platz in den Sparten – Film, Fotografie und elektronische Medien, – Musik, – Darstellende Kunst, – Bildende Kunst, – Kulturelles Erbe, Stadtgeschichte und Brauchtum, – Hochschule und angewandte Künste, – Literatur, – Soziokultur sowie 4 spartenunabhängige Plätze –  und sich anschließend möglichst viele Wiesbadener an der Wahl beteiligen.

Bewerbung bis 12. Februar, öffentliche Vorstellung am 20. Februar

Ersteres geht bis 12. Februar mit dem Flyerformular oder online via www.wiesbaden.de/kulturbeirat (hier auch alle weiteren Details), Letzteres dann per Briefwahl bis 13. April. Bei einer öffentlichen Veranstaltung am – Achtung, Dienstag, 20. Februar (und nicht, wie versehentlich im sensor verkündet, 12. Februar) ab 16 Uhr – im Kulturforum können sich alle Bewerber kurz persönlich vorstellen, sofern sie das möchten. Ebenso und unabhängig von der persönlichen Präsenz bei der Infoveranstaltung geht das dann aber auch per Kurzportrait auf der Homepage.

So gut wie im Zeit- und Kostenplan bleibt nach Stand der Dinge das Großprojekt RheinMain CongressCenter, kurz RMCC. So heißt der Nachfolger der langjährigen Rhein-Main-Hallen. Mit einer „Housewarming Party“ durften am 3. Februar schon rund 1500 geladene Gäste im exklusiven Kreis beim „Ball des Sports“ in die fast fertige Halle – Impressionen im sensor-Fotoalbum des Abends. Die offizielle Inbetriebnahme soll am 31. März folgen, Mitte April dann groß Eröffnung gefeiert werden. In erster Linie soll das RMCC Kongress-, Messe- und Tagungszentrum werden, daneben aber auch Konzert- und Eventlocation. Auch der Schlachthof hat schon Gespräche mit den Betreibern geführt, teilt Sprecher Hendrik Seipel-Rotter auf sensor-Anfrage mit: „Sollte es sich terminlich beim RMCC darstellen lassen, können wir uns durchaus vorstellen, regelmäßig dort zu veranstalten. Für größere Acts ist das RMCC ein sehr interessanter Spielort.“ Fix ist aber noch nix.

Auch in Sachen „Folklore“-Nachfolgefestival ist, außer einer Absichtserklärung, noch immer längst nix fix. Ein Jammer! Dafür gibt es in diesem Sommer drei richtig fette Open Airs am Schlachthof: Queens Of The Stone Age am 16. Juni, Beginner und Samy De Luxe am 4. August und Freundeskreis am 8. September. Der Vorverkauf läuft für alle drei dem Vernehmen nach gut, für QOTSA verlosen wir 2×2 Freikarten: Mail mit Antwort auf die Frage „Wann haben Queens of The Stone Age“ zuletzt im Schlachthof gespielt und Anschrift an losi@sensor-wiesbaden.de

Mit der „Wiesbaden Biennale“ aus dem Dämmerschlaf

Ein aufregendes Kulturereignis, das die Stadt ordentlich aus ihrem Dämmerschlaf reißen wird, wird ganz bestimmt wieder die Wiesbaden Biennale – diesmal vom 23. August bis 2. September mit dem bewährten Kuratorenduo Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammer und Künstlern wie Santiago Sierra, Roger Ballen, Thomas Bo Nielsson oder Vincent Glowinski. Und erstmals in Kooperation mit Schlachthof und Museum und in Melange mit dem „Kunstsommer“, der wiederbelebt werden soll. Das Team hat jedenfalls das diesjährige Festivalbüro an der Ecke Schwalbacher Straße/Faulbrunnenstraße eröffnet und erste Ausblicke gegeben. Plakatives Thema diesmal „Bad News“, Themenschwerpunkt „Hinterland“ – und als Location wird die verödete Citypassage bespielt, inklusive Freiluft-Parkdeck. Äußerst abgefahrene Rooftop-Erlebnisse sind vorprogrammiert.

Luxuriös baden gehen – das geht in Wiesbaden seit 1934 im Opelbad auf dem Neroberg, ab diesem Sommer im komplett erneuerten Edelsteinbecken mit LED-Beleuchtung und dem Vernehmen nach „Infinty-Pool“-Feeling. Spätestens im Juni 2018 möchte mattiaqua die ersten Badegäste im frisch sanierten Freibad begrüßen. Bis dahin lässt sich der Baufortschritt auch über die Webcam verfolgen – oder auch live vor Ort bei einer Baustellenbesichtigung am 16. Februar um 10 Uhr (Anmeldung unter  (0611) 318078 oder 318079 oder im Internet unter www.wiesbaden.de/mattiaqua).  Eine Neu- und Wiederbelebung soll das Lilien Carré nach Abschluss des umfangreichen Umbaus erleben, der für dieses Jahr angekündigt ist.

Altes Gericht: Hochschule kommt sicher, heimathafen so gut wie sicher

Die Hochschule Fresenius kommt in diesem Jahr mit den Fachbereichen „Wirtschaft & Medien“ und „Design“ nach Wiesbaden auf das Areal am Alten Gericht  zwischen Moritz- und Oranienstraße. Gerade wurde schon mal eine Infolounge in der Moritzstraße 5 eröffnet. Optimismus ist nach dem Magistratsbeschluss für eine Anschubfinanzierung erlaubt, dass auch die „heimathafen“-Träume für eine Ansiedlung in Teilen des historischen Gebäudes Wirklichkeit werden. Ein Traum auch für unsere Stadt, die genau mit solchen Projekten den Anschluss an die Zukunft schaffen kann, wäre die Realisierung allemal.

Spannende und „stadtentscheidende“ Themen, die 2018 noch nicht zum Abschluss kommen, aber die Stadt intensiv beschäftigen werden, sind die CityBahn, das Museum Ernst auf der Wilhelmstraße, der Sportpark Rheinhöhe, der neue Stadtteil Ostfeld/Kalkofen und immer wieder und immer weiter die künftige Nutzung des Walhalla-Gebäudes. Hier wabern inzwischen gar unglaublich erscheinende Gerüchte durch die Stadt, dass auch ein Abriss als mögliches Szenario nicht ausgeschlossen werde. Themen, bei denen auch die Öffentlichkeit zu höchster Aufmerksamkeit aufgerufen ist und bei denen sich auch OB Sven Gerich ins Zeug legen und um gute Entwicklungen bemühen dürfte – muss er doch 2018 schon langsam an die anstehende OB-Wahl im Frühjahr 2019 denken.

(Dirk Fellinghauer)