Die Entscheidung ist gefallen: Die in Frankfurt lebende und arbeitende 37-jährige Bildhauerin Emilia Neumann konnte den von der TriWiCon ausgelobten nichtoffenen Einladungswettbewerb „Kunst am Bau des RheinMain CongressCenter“ (RMCC) für sich entscheiden. Vorausgegangen war eine unrühmliche Geschichte, die sich über Jahre hinzog.
Nach einer Planungsphase soll im kommenden Jahr mit der Umsetzung der Skulpturen von Emilia Neumann, denen laut Mitteilung „durch die Vermischung von Farbe und Materialien eine besondere Lebendigkeit zu eigen ist“, begonnen werden. Mit ihrem Entwurf dreier amorpher Skulpturen, die sich in der Durchdringung verschiedener Alltagsgegenstände mit dem für Wiesbaden so wichtigen Thema Wasser beschäftigt, setzte sich die 1985 in Offenbach geborene Künstlerin gegen sieben weitere Wettbewerbsbeiträge durch. Ein unabhängiges Auswahlgremium hatte potenzielle Künstlerinnen und Künstler zur Einreichung eines Entwurfs aufgefordert. Den Vorsitz des unabhängigen Preisgerichts hatte Museumsdirektorin Dr. Beate Kemfert (Opelvillen, Rüsselsheim) inne.
Weltberühmte Künstlerin wurde vergrault
Vorausgegangen war dem erneuten Verfahren eine seit 2017 gelaufene unrühmliche Geschichte rund um das Thema Kunst am Bau. Die eigentlich auserkorene weltberühmte Künstlerin Monica Bonvicini (Entwurf rechts) wurde von den Vorgängen in Wiesbaden vergrault, nachdem es zwischenzeitlich nach einer Intervention des Kulturbeirats noch ausgesehen hatte, dass das vorgesehene Kunstwerk am RMCC realisiert werden könnte.
Kunstwerk aus Alltagsstücken
„Mit Emilia Neumann wurde eine Künstlerin prämiert, deren künstlerische Setzung durch die Wahl des Standorts und durch die Besonderheit ihrer Werke überzeugte. Zur Formfindung nutzte Neumann Alltagsfundstücke, die sie miteinander derart durchdrang, dass man sich den Objekten von mehreren Seiten nähern werden kann. Ihre gewählten Farben und erzeugten Farbschlieren unterstreichen darüber hinaus ihre Selbstbestimmtheit im künstlerischen Prozess“, so Kemfert.
„Es freut mich sehr, dass der Wettbewerb ‚Kunst am Bau des RMCC‘ erfolgreich durchgeführt worden ist und ein neues Kunstobjekt den öffentlichen Raum prägen wird“, kommentiert Christiane Hinninger, neue Wiesbadener Wirtschaftsdezernentin und Vorsitzende der TriWiCon-Betriebskommission, den Verlauf dieses Verfahrens.
Acht Bewerbungen
An dem Wettbewerb „Kunst am Bau des RMCC“ hatten sich neben Emilia Neumann die Künstlerinnen und Künstler Christine Biehler (Hanau), Cécile Dupaquier (Berlin), Iman Issa (Berlin), Levent Kunt (Frankfurt am Main), Christiane Möbus (Hannover), Heather Phillipson (London) und Thomas Schönauer (Düsseldorf) beteiligt. Die Fachjury kürte allein den einen Siegerentwurf, ein weiteres Ranking der anderen Wettbewerbsbeiträge wurde nicht vorgenommen.
Dem Auswahlgremium, dem das Vorschlagsrecht für die einzuladenden Künstlerinnen und Künstler oblag, gehörten Dr. Jörg Daur, Kustos für zeitgenössische Kunst des Museums Wiesbaden – Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur (Wiesbaden), Elke Gruhn, Vorsitzende/Künstlerische Leitung Nassauischer Kunstverein (Wiesbaden), Vollrad Kutscher, Künstler (Frankfurt am Main) und Daniela Leykam, KfW Stiftung (Frankfurt am Main) an. Das Preisgericht setzte sich aus Ferdinand Heide, Architektenbüro Heide, Architekt RMCC (Frankfurt am Main), Dr. Andreas Henning, Museumsdirektor Landesmuseum Wiesbaden, Thomas-W. Sante, früherer Betriebsleiter TriWiCon, Heike Sütter, contemporary art projects (Trebur) und der Vorsitzenden Dr. Beate Kemfert, Direktorin Kunst- und Kulturstiftung, Opelvillen Rüsselsheim, zusammen.
Alle eingereichten Arbeiten können von Donnerstag, 1. Dezember, bis Dienstag, 6. Dezember, im Foyer des RMCC besichtigt werden. (dif/Bilder TriWiCon, Monica Bonvicini)
Sieht aus wie Müll und kann weg. Die Beschreibung ist für normale vernünftige Menschen schon an den Haaren herbeigezogen.