Der Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden hat heute per Brief an seine Dienstherrin, die Hessische Kunst- und Wissenschaftsministerin Angela Dorn, seine Quasi-Kündigung eingereicht. „Hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich mein Amt ab der Spielzeit 24/25 zur Verfügung stelle“, lautet der Satz, mit dem der stets streitbare Uwe Eric Laufenberg das Ende seiner 2014 begonnenen Amtszeit besiegelt. Der 60-Jährige reagiert damit auf Diskussionen um seine Person und auf das „laute Schweigen“ der Ministerin.
An die „Sehr geehrte Frau Staatsministerin Dorn“ schreibt Laufenberg: „Seit Anfang des Monats sollten wir gemäß der Vertragsverlängerungsklausel miteinander reden, ob und zu welchen Konditionen mein Vertrag als Intendant über den Ablauf der Spielzeit 23/24 hinaus verlängert wird (…) Leider kam aus Ihrem Haus noch kein Signal. Ihr lautes Schweigen kann ich mir nur so erklären, dass Sie nicht reden wollen.“
Er frage sich, ob die schiedsgerichtliche Bewertung einer aus Laufenbergs Sicht „als Kräftemessen angelegten Abmahnung“ durch das Ministerium, die als ungültig festgestellt worden sei, nachwirke. Seit der Verkündung der Entscheidung habe er von ihrer Seite nichts mehr gehört. Laufenberg findet es laut Schreiben an seine Chefin „schade, dass Ihr Haus die in meinem Anstellungsvertrag selbst gesetzte Obliegenheit nicht ernstnimmt.“
In seinem Schreiben erwähnt Laufenberg auch die Diskussion über die Fortsetzung seiner Amtszeit in der Wiesbadener Stadtgesellschaft „mit gutem Pro und größtenteils lächerlichem Contra“ und schlägt Bögen zu Wahlkampfslogans der grünen Partei, der die Ministerin angehört.
Laufenberg schließt sein Kündigungsschreiben mit dem Versprechen: „Bis dahin (dem Ende der Amtszeit ab Spielzeit 24/24, Anm. der Redaktion) werde ich das Wiesbadener Staatstheater selbstverständlich weiterhin verantwortungsbewusst und vertragsgerecht führen und hoffe auf eine bessere, gedeihliche Zusammenarbeit für die noch verbleibende Zeit.“ (dif/ Fotos Dirk Fellinghauer / De Da Productions)
Ich finde schade,dass er geht.
Reda Monasterio
Dann wird Wiesbaden ab 24 endlich das Theater bekommen, das es verdient, nämlich provinzielles.