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Neuer Literaturpreis „Orphil“ für modenresistente Lyriker

Am 6. Juni wird in Wiesbaden zum ersten Mal der Lyrikpreis „Orphil“ vergeben. Das kündigte Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz heute an. Gestiftet wird der Preis von Ilse Konell, Witwe des 1991 verstorbenen Dichters George Konell, der viele Jahre seines Lebens in Wiesbaden verbrachte. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird anlässlich des 100. Geburtstags von George Konell im Literaturhaus Villa Clementine vergeben.

„Für mich ist das ein vorbildliches Zeichen bürgerschaftlichen Engagements und ich danke Ilse Konell sehr herzlich für ihr großzügiges Vertrauen“, so Rose-Lore Scholz. Der Lyrikpreis „Orphil“ ist nach dem George-Konell-Preis für in Hessen lebende Autoren sowie dem George-Konell-Förderpreis für Schüler bereits der dritte Literaturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden, den Ilse Konell ermöglicht.

Vergeben werden soll der Preis künftig alle zwei Jahre an Lyriker, die mit ihrem Werk Stellung beziehen und sich politischen wie stilistischen Moden zu widersetzen wissen. Eine unabhängige Jury, bestehend aus dem Kritiker und Herausgeber Michael Braun, dem Literaturkritiker Alf Mentzer vom Hessischen Rundfunk sowie der Schriftstellerin und diesjährigen Wiesbadener Poetikdozentin Silke Scheuermann, kürt den Preisträger. Darüber hinaus nominiert die Jury den Träger des mit 2.000 Euro dotierten Orphil-Debütpreises. Orphil nannte George Konell jene eisernen Gockel auf den Rathäusern Frankreichs, die für ihn das Lied des Sängers Orpheus wie die Ideale der Französischen Revolution verkörperten.