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Noch ´n Gesicht! Christian Bachmann tritt für Freie Wähler als OB-Kandidat an – „Machtmissbrauch“ als Motivation

Jetzt sind es (bisher) sieben: Christian Bachmann steigt ins Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters mit ein. „FREIE WÄHLER nominieren Bachmann einstimmig zum Kandidaten“, wurde soeben bekannt gegeben. Die OB-Wahl findet in Wiesbaden am 26. Mai statt, sechs weitere Kandidat*innen sind bisher bekannt.

Christian Bachmanns Erklärung zur OB-Kandidatur im Wortlaut:

„Heute gebe ich bekannt, dass auch ich – Christian Bachmann, mich um das Amt
des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Wiesbaden bewerbe.

Ich gebe zu, dass dieses ambitionierte Ziel vor wenigen Wochen für mich
überhaupt kein Thema war. Ich gebe auch zu, dass ich meine reellen Chancen
nicht sehr hoch einschätze – dazu bin ich selbst mit ein bisschen Optimismus
viel zu sehr Realist.

„Eher bodenständiger und damit seltener Vertreter in der Wiesbadener Kommunalpolitik“

Warum also der ganze Aufwand und das ganze Theater? Als eher bodenständiger
und derzeit damit seltener Vertreter in der Wiesbadener Kommunalpolitik tue
ich das nicht, um mich und meine Person für ein paar Wochen ins Rampenlicht zu
stellen. Prominenz ist definitiv keine Motivation für mich. Es waren die
letzten Wochen und Monate, die stark an meinem eigentlich durchaus
realistischen Blick auf die Kommunalpolitik gerüttelt haben. Natürlich war und
ist man nicht immer zufrieden, oft genug habe ich die Hinterzimmerpolitik und
die Mauscheleien bei den politisch Verantwortlichen auch laut kritisiert. Doch
was immer mehr und nach und nach zu Tage gebracht wurde, hat selbst meine
schlimmsten Befürchtungen übertroffen.

„Bedenklich, wie selbstverständlich Machtpositionen in unserer Stadt missbraucht werden“

Ich halte es für sehr bedenklich mit welcher Selbstverständlichkeit die
Machtpositionen hier in unserer Stadt missbraucht werden. Zugegeben, es gibt
auch zentrale Führungspersonen, die unaufgeregt, sachlich und
zufriedenstellend ihren Job erledigen. Es bleibt jedoch immer ein Geschmäckle
dabei, wenn dann langjährige Parteifreunde in politischen Ämtern oder als
Geschäftsführer die Stadt in einen Selbstbedienungsladen umwandeln wollen. Das
Parteibuch mag für Viele das Zugangsticket in das Cockpit für das „Raumschiff
Rathaus“ sein – durch die persönliche und berufliche Abhängigkeit hängt man
aber auch immer mit drin, wenn es mal in den Sturzflug geht.

Trotz der stetig wachsenden Politikverdrossenheit muss ich feststellen, dass
sich eigentlich nichts an den Machtstrukturen geändert hat. Aus Protest wurde
eine Partei ins Leben gerufen, die auf einer Empörungswelle reitet, die sich
zum Ziel gemacht hat ohne jeglichen Funken Anstand jedes Tabu zu brechen um
erfolgreich zu sein. Das auch dort nur die Karriere machen, die bei den
anderen Parteien nicht zum Zug gekommen sind zeigt mir nur, dass auch dort
alter Wein in neuen Schläuchen fließt.

Ich habe mich schlussendlich dafür entschieden zu kandidieren, weil ich eben
kein Politprofi bin und mich nicht von den angebotenen Kandidaten vertreten
fühle.

Ich biete den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Wiesbaden einen bürgernahen
Kandidaten mit Ecken und Kanten an, denn ich werbe mit meiner Person und nicht
mit einem künstlichen Hochglanzprofil.

Mein Budget ist klein, meine Zeit als Familienvater und Angestellter kostbar,
ich habe ein unabhängiges Leben außerhalb einer Partei – das gilt für die
meisten Menschen in Wiesbaden und deshalb brauchen auch sie einen Kandidaten.“

Sein „Profil“ beschreibt der Kandidat so:  „Christian Bachmann, 1974 geboren in Aschaffenburg als Sohn eines Elektrikers und einer Hausfrau, lebt seit 2007 in Wiesbaden-Nordenstadt.  Bachmann ist verheiratet und hat drei Kinder. Beruflich ist er als Einkaufsleiter an einem Forschungsinstitut in Darmstadt tätig.

Politisches: Lange Jahre nur politikinteressiert, gründete er mit dem Wiesbadener Urgestein Claus Rönsch im Jahre 2010 die Freien Wähler und zog beim ersten Wahlantritt 2011 ins Stadtparlament ein, dem er seitdem angehört. Bei der Kommunalwahl 2016 zog er auch in den Ortsbeirat Nordenstadt ein.“

Die bisherige Riege der OB-Kandidaten besteht aus Eberhard Seidensticker (CDU), Gert-Uwe Mende (SPD), Christiane Hinninger (Grüne), Sebastian Rutten (FDP), Ingo von Seemen (Linke/Piraten), Dr. Eckhard Müller (AfD). Weitere Kandidat*innen können sich theoretisch bis zum 18. März anmelden.

(dif/Foto Freie Wähler Wiesbaden)