Am Freitag, 12. Juni, findet auf Einladung von Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz um 16.30 Uhr im Kulturforum, Friedrichstraße 16, eine öffentliche Anhörung zur Kulturentwicklungsplanung in Wiesbaden statt. Namhafte Experten aus „Referenzstädten“ werden berichten. Sie sollen Fragen beantworten und mit den hiesigen Kulturpolitikern, Kulturschaffenden und Interessierten „aus unterschiedlichen Blickwinkeln über Erfahrungen, Chancen und Risiken diskutieren“.
In Wiesbaden wird darüber diskutiert, einen Prozess zur Erarbeitung eines Kulturentwicklungsplans zu starten. Zur Beratung eines gemeinsamen Vorgehens hat der Ausschuss der Stadtverordnetenversammlung für Schule und Kultur beschlossen, eine öffentliche Anhörung mit externen Fachleuten durchzuführen. Aufgabe der Experten soll es sein, über die notwendigen Schritte und Vorarbeiten, Ergebnisse und Erfahrungen mit konzeptbasierter Kulturplanung in anderen Städten zu berichten. „Auf ihr Kommen und einen regen Gedankenaustausch freue ich mich“, schreibt Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz im Einladungsschreiben.
Die Städte, aus denen die drei geladenen Referenten kommen, stehen stellvertretend für unterschiedliche Vorgehensweisen in der Kulturentwicklung. Alle drei gelten als Referenzstädte für erfolgreiche Strategien, die Kulturszene in ihrem Selbstverständnis zu stärken, den Stellenwert der Kultur im städtischen Leben zu heben und die Unterstützung von Kulturschaffenden zu verstetigen.
Aus Bremen kommt Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz, die über kulturpolitische Stabilität in Zeiten wirtschaftlicher Krisen am Beispiel Bremen sprechen wird. Sie ist für ihre differenzierte Position zum Thema Kulturentwicklungsplanung bekannt. In Bremen hat sie trotz angespannter wirtschaftlicher Situation eine mittel- bis längerfristige Stabilität der Kulturinstitutionen hergestellt. Emigholz setzt dabei auf klare Leitlinien und ein stabiles Instrumentarium, das sie vorstellen wird.
Das Kulturkonzept 2025 der Stadt Karlsruhe wird von der Leiterin des Karlsruher Kulturamtes, Dr. Susanne Asche, vorgestellt. Dieser Kulturentwicklungsplan gilt bundesweit als jüngstes gelungenes Modellbeispiel für eine praxisorientierte Entwicklung von konkreten Maßnahmen und Strategien. In Karlsruhe gelang es innerhalb eines dreijährigen Prozesses, die Diskussion um kulturelle Perspektiven über mehrere Haushaltsjahre hinweg längerfristig festzuschreiben und so Planungssicherheit zu erhöhen.
Als dritter Gast wird der Kulturamtsleiter der Stadt Freiburg, Achim Könneke, das dortige Kulturkonzept vorstellen. Am Freiburger Kulturentwicklungsplan haben sich viele Städte orientiert, so auch Karlsruhe, dessen Plan als Weiterentwicklung gilt. In Freiburg ist es gelungen, die Mittel für Kultur sogar mittelfristig zu erhöhen, um Kulturinstitutionen abzusichern. Derzeit befindet sich eine evaluierende überarbeitete Fassung in Planung.
Im Anschluss an die Kurzreferate haben die Besucher Gelegenheit, Fragen an die Referenten zu stellen und die Themen zu diskutieren. Moderiert wird die Veranstaltung von Alf Mentzer, Hessischer Rundfunk.