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Restaurant des Monats: Dichterküche im Chiantikeller

Restaurant_Dichterkueche_01Von Jan Gorbauch. Fotos Frank Meißner.

Im ehemaligen Chianti Keller“ im Dichterviertel, wo einst amerikanische Soldaten das Tanzbein schwangen, bevor über Jahrzehnte hinweg italienisches Essen serviert wurde, weht seit  März diesen Jahres ein frischer Wind: Neuer Name – „Dichterküche“, neues Konzept – frische, saisonale deutsche Küche -, neue Möbel, neue Deko, neue Farben und Kunst an den Wänden – es hat sich viel getan in den alten Gemäuern. Gestemmt haben diesen Wandel Sandra Herrmann und Karola Funk, die nun nicht mehr „nur“ privat liiert sind, sondern auch den Arbeitsalltag miteinander verbringen. Vor zehn Jahren lernten sie sich bei der Arbeit im „Cantina“ kennen, vor drei Jahren wurden sie nach zunächst wieder getrennten Wegen ein Paar, und mit dem eigenen Restaurant schließt sich vorerst der Kreis. Für das Gelingen der heiklen Kombi aus Privatleben und Beruf sorgt neben viel Freude an der Arbeit, frischen Ideen und viel Spontanität vor allem eine klare Arbeitsteilung: Sandra im Service und Karola in der Küche. Beide versichern: „Das funktioniert“!

Essen nach Versen

„Dichterküche“ ist dabei nicht bloß der Name, sondern auch Programm: die Speisekarte teilt sich in „ersten, zweiten und dritten Vers“. Ob hier der Höhepunkt schon im ersten Vers, etwa Handkäs´ mit Musik und frisch gebackenem Brot, im zweiten Vers – zum Beispiel Hühnchenbrust im Speckmantel gefüllt mit Feigen und Pininenkernen mit Cassissoße – oder im dritten Vers – warmem Schokokuchen mit flüssigem Kern – liegt, ist unmöglich zu beantworten und eigentlich auch egal, denn lecker ist alles! Karola, die bei Schuhbeck in München gelernt hat, kocht mit Leidenschaft und Kreativität, man spürt die Liebe zum Essen und zum Detail. Immer außergewöhnlich, aber stets bodenständig. „Selbstverständlich“ kommen bei ihr nur frische Produkte auf den Herd. Und wenn Karola beim Einkauf „etwas Besonderes sieht“, erzählt sie, „dann werden 10 Kilo davon gekauft, es wird etwas Gutes draus gekocht, das kommt auf die Tageskarte und wenn es weg ist, ist es eben weg“.

Weg ist das Essen schnell, denn die Dichterküche ist bisher spürbar gut angekommen. Nicht nur das Viertel trifft sich abends in der „Küche“, auch Auswärtige finden immer öfter den Weg. Egal ob fröhlich mit Namen begrüßte Stammgäste, Singles, Familien, jung, alt, Oberbürgermeister oder Inkognito-Fernsehprominenz (keine näheren Infos!), Sandra und Karo freuen sich über jeden einzelnen Gast und ihr durchweg bunt gemischtes Publikum. Eine exzellente Gelegenheit zum Kennenlernen bietet sich dabei am 10. November: die Speisekarte als Flying Buffet „einmal quer durch“ für 17 Euro pro Person, Weine zum Testen, sowie eine Lesung (Sia Bronikowski liest aus ihrem Buch „Einstieg in Fahrtrichtung“) und Vorstellung der Kunst an den Wänden durch den Künstler Manox. Anmeldung bis 6. November per Mail oder im Restaurant) – aber schnell sein, denn die Teilnehmerzahl ist begrenzt!

 

Dichterküche im Chiantikeller

Wielandstraße 14

65187 Wiesbaden

Tel.: 0611/98814327

Dienstags bis Sonntags ab 17:00 Uhr

www.dichterkueche.com

dichterviertel14@gmail.com

Rezept

Hühnchenbrust im Speckmantel gefüllt mit Feigen & Pinienkernen, dazu eine Cassissoße

Eine Hühnchenbrust seitlich zu 3/4 aufschneiden. Getrocknete Feigen kleinschneiden, Pinienkerne in Öl rösten, 1 El Quark(40%) mit Feigen und Pinienkernen vermengen, die Brust dann mit der Masse füllen. Rohe Schinkenscheiben überlappend auslegen, Brust einrollen – braten. Cassislikör, Johannisbeersaft, Kirschsaft einkochen und mit Zimt, Vanille und braunem Zucker würzen. Brust in Scheiben schneiden, Cassissoße drüber …fertig!