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sensor-Straßengespräch: Otto, Weinfest-Legende, 88 Jahre

 

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Was trinken Sie denn da? Das ist die „Nummer 4“ vom Weingut Muno aus Lorch, ein feinherber Riesling Kabinett.  Ist das hier Ihr Stammstand? Ja, ich bin seit dem ersten Weinfest vor 41 Jahren jedes Jahr dabei, nur zwei Mal musste ich aussetzen. Und seit 38 Jahren gehe ich nur zur Familie Muno und zum Raritätenstand.  Wird das nicht auf Dauer langweilig? Niemals, schon alleine deshalb nicht, weil man hier so viel nette Menschen kennenlernt. Früher war ich jeden Tag von 11 bis 11 auf dem Weinfest. Ich habe hier am Stand meine eigene Fußmatte und einen Haken für meine Tasche. Ganz so lang kann ich abends nicht mehr bleiben. Aber morgens bin ich jeden Tag pünktlich um 11 Uhr da. Hut ab. Kein Kater am Morgen danach? Nein, noch nie. Davon bin ich zum Glück verschont geblieben. Das hat natürlich auch etwas mit der Übung zu tun. Was sagt denn Ihre Frau dazu? Wir sind seit 63 Jahren verheiratet. Glücklich verheiratet! Wow! Was ist das Geheimnis einer so langen glücklichen Ehe? Man muss sich verzeihen können. Und: Wir haben seit 38 Jahren die Abmachung, dass während der zehn Weinfesttage jeder von uns machen darf, was er will. Meine Helga ist da sehr kulant. (Interview & Foto: Dirk Fellinghauer)