Von Alia Bouhaha und Selma Unglaube. Fotos Veranstalter.
Corona legt fast alles lahm, auch in Wiesbaden. Veranstaltungen mit über 1000 Teilnehmern wurden schon durch das Land verboten, dazu zählt zum Beispiel auch die Motorradausstellung IMA im RMCC. OB Mende und Bürgermeister Dr. Franz kündigten heute zudem eine „Allgemeinverfügung“ mit strengen Auflagen für Veranstaltungen mit weniger Teilnehmern an. Alles richtig, wichtig, unvermeidbar. Und doch gibt es auch an diesem Wochenende noch ein paar Veranstaltungen, falls einem doch die Decke auf den Kopf fällt. Ein diesmal sehr kleiner Überblick über das, was – Stand Freitag, 16 Uhr – stattfindet. In Kürze veröffentlichen wir noch einen sehr großen Überblick über all das, was nicht stattfindet – zum Beispiel leider auch das Erzählcafé mit dem sensor Wiesbaden-Chef am Samstag im Museumscafé – und geschlossen wurde und wird. Der Schlachthof hat zum Beispiel vor kurzem bekannt gegeben, dass ab sofort bis vorerst 10. April komplett schließen wird. Kulturdezernent Axel Imholz kündigte an, dass ab Montag sämtliche stadteigenen städtischen Kultureinrichtungen bis auf weiteres geschlossen werden: Stadtbibliotheken (inklusive Fahrbibliothek und Stadtteilbibliotheken), Kunsthaus & Artothek, Kulturforum, Stadtarchiv, Stadtmuseum, Caligari Filmbühne und das Literaturhaus. Und das Land Hessen wird ab Montag alle Schulen schließen. Wo immer ihr seid, was immer ihr tut oder lasst: Seid keine Esel – Passt auf euch, und auf andere!, auf!
/// FREITAG ///
Kriminacht „Tatort Rhein-Main“ im Literaturhaus Villa Clementine. Die drei Krimiautor*innen Uli Aechtner, Sonja Rudorf und Charly Weller lesen aus ihren Werken. Präsentiert werden die Bücher „Die Bach runter“, „Stromaufwärts“ und „Gallus“. Von der Prepper-Szene in der Wetterau über die Scheinwelt von Castingshows bis hin in die Frankfurter Unterwelt – die Themen der Krimis sind vielfältig. Alexander Pfeiffer übernimmt die Moderation und für die musikalische Untermalung sorgen die „Swing Guitars“. Um 19.30 Uhr.
N11 Gelagewein Pop-Up in der Niederwaldstrasse 11. Die Freude am Weinprobieren und Studieren, Verkosten mit Freunden, Genießen in der Niederwaldstraße oder andernorts auf der Welt, das war Ideengeber für eine eigene Weinedition: N11 Gelagewein. Im Pop-Up-Store in der Niederwaldstrasse erwartet Gäste der N11-Gelagewein 2.0 und ein paar deftige Kleinigkeiten! Freitag ab 18 Uhr, Samstag ab 15 Uhr.
Flohmarkt in der Wingert Vinothek in der oberen Webergasse. Auf Spendenbasis können noch Schoppen aus dem Hause Söhngen, Bieber und Mont Respos vertrunken werden. Auch wenn schon manche Möbel eine neue Heimat gefunden haben, gibt es noch einige Hingucker zu ergattern. Auch im Angebot sind Kleinigkeiten, wie etwa Handykabel, Kleinleuchten, Flaschenöffner. Es wird sogar auch Dinge „zur freien Mitnahme“ geben. Wer Weinbücher sucht, der ist willkommen! Um 17 Uhr.
„Adieu DJs au Canal“ (Foto oben): Nach 15 Jahren schließt die beliebte Weinbar und Weinhandel „Canal du Midi“ in der Blücherstraße, Ecke Scharnhorststraße (sensor berichtete). Seinen Abschied feiert das „Canal du Midi“ mit einem letzten Line-Up: „East meets Westend“ by Doreen, „Good Times“ by Toxic Twins und „Well selected Darlings“ by Adora Peels. Um 20 Uhr.
Achter 20: Philipp Rüttgers in der Mauritius-Mediathek. Der Pianist und Komponist Philipp Rüttgers hat 2018 die Märchen von Hans Christian Andersen vertont und ist mit diesem einzigartigen Projekt jetzt zum ersten mal in Deutschland zu hören. Die Besetzung besteht aus Top-Musikern aus Europa. Sie kombinieren die verschieden Sounds der klassischen Kammermusik, Punk, Elektronischen Welten und Neuer Musik mit einem atemberaubendem Tempo welches zu Improvisatorischen Meisterleistungen herausfordert. Um 20 Uhr.
Die Musikpoeten im kuenstlerhaus43. Taktlose Saitenhiebe! Banküberfall mit hohem B! Die Musikpoeten kommen am Freitag den dreizehnten frisch vom Impro-Festival Würzburg tiefengewürzt zurück ins kuenstlerhaus43. Dieses ziemlich spontane Trio zeigt erneut eine facettenreiche Show: Voller Improvisation. Szenen, spontanen Liedern und Lyrik. Quietschende Geigen übernehmen im Horrorfilm „Psycho“ das Kratzen der Scheibenwischer und werden Kult. Musik kann Krimi. Und diese drei Bärtigen sind verdächtig… gut. Inspiriert durch den jährlichen Krimimärz improvisieren Michael Bibo, Marek Herz und Adriano Werner ein Kabarett der ganz besonderen Art. Um 20 Uhr.
/// SAMSTAG ///
Führung: Die Kaiser-Friedrich-Therme und Wiesbadens heiße Quellen. Wiesbadens Aufstieg im 19. Jahrhundert war etwas Besonderes und Einmaliges, Wiesbaden reihte sich mit seiner Gesellschaftskur in die großen Europäischen Kur- und Modebäder ein. Das Stadtbild der Weltkurstadt des 19. Jahrhunderts ist geprägt vom Historismus. Mit den angebotenen Führungen spüren Sie der Baukunst dieser Epoche nach und erleben, wie Gebäude, die untrennbar mit der Wiesbadener Stadtgeschichte verbunden sind, sich ihre heutige Nutzung für die Gesellschaft und deren Anforderungen auf wunderbare Weise erhalten haben. Eine Voranmeldung wird empfohlen. Um 9.00 Uhr.
Eselwanderung mit Emil, Urmel und Janosch. Offene Weite, Weinberge, schöne Ausblicke auf die andere Rheinseite und verschlungene Waldpfade. Über Goethestein, Frauenstein, Knops Alm und unterhalb Schloss Sommersberg folgen wir dem Rheinsteig bis zum Monstranzenbaum. Durch die Obstgärten von Frauenstein geht es zurück ins Himmelreich. Treffpunkt ist der Eselstall am Himmelreich/Nähe Schloß Freudenberg. Bitte anmelden unter www.esel-am-freudenberg.de oder 0177/5861335. Um 14 Uhr.
ABGESAGT – Erzählcafé mit sensor Wiesbaden-Macher Dirk Fellinghauer im neuen Museumscafé „Mechtild“. Seit 1991 gibt es das Erzählcafé, seit 1998 unter Regie der vhs: „Es kommen Erzählenerinnen und Erzähler, die interessante Einblicke in ihr Leben geben, die erzählenswerte Geschichten vermitteln und auch anschließend mit Ihnen ins Gespräch kommen.“ Hartmut Boger, vhs-Direktor von 1989 bis 2016 und nach dem überraschenden Fortgang seines Nachfolgers Philipp Salamon-Menger nun interimsweise wieder dessen Nachfolger, wird Dirk Fellinghauer befragen und mit ihm launig ins Plaudern kommen zum Thema: „Zeigen, was in Wiesbaden steckt … Wiesbaden, zeig´, was in dir steckt! Das Stadtmagazin sensor und seine Mission für die Stadt“. Schließlich ist der sensor Wiesbaden-Macher überzeugt, dass viel mehr in Wiesbaden steckt als es häufig und für viele den Anschein erweckt und vermittelt wird: „Es wartet nur darauf, (endlich) herausgekitzelt zu werden.“ Um 15 Uhr.
Kammerkonzert für Kinder »Die Prinzessin auf der Erbse« im Hessischen Staatstheater. Mit Flötenmelodien und Klarinettenklängen erweckt Komponist Andreas N. Tarkman die zwei Hauptfiguren aus dem Märchen »Die Prinzessin auf der Erbse« zu musikalischem Leben: Die feinfühlige Prinzessin auf der Erbse, die diese winzige Hülsenfrucht durch noch so viele Matratzen spüren kann, und der Prinz, der auf der Suche nach der Prinzessin vielen skurrilen Gestalten begegnet. Schauspielerin Chris Pichler erzählt die Geschichte nach Hans Christian Andersens Märchen mit Streichern des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden und Polina Grishaeva am Klavier. Am Samstag und am Sonntag um jeweils 15 Uhr.
Kammerchor des Bachchors sind Evensong in der Lutherkirche. Es erklingen die Drei Motetten op. 69 von Felix Mendelssohn Bartholdy, die er im Jahr seines Todes 1847 speziell für die Evensong der anglikanischen Kirche komponierte, mit denen er auf seinen zahlreichen Englandbesuchen vertraut geworden war. Um 18 Uhr.
„Glück“-Premiere in den Kammerspielen. Das packend feinsinnige Stück von Eric Assous – weltweit erfolgreicher, vielfach ausgezeichneter Autor – begeistert mit brillantem Witz und überraschenden Wendungen. Louise und Alexandre lernen sich eines Abends kennen und verbringen eine Nacht miteinander. Unverbindlich, wunderschön. Glück könnte so einfach sein, wären da nicht Ex-Partner, Träume, Wünsche, Pflichten. Die Liebe und das Leben zu zweit: Eine Gleichung, die mit zunehmender Lebenserfahrung seltener aufgeht, aber dieses Mal vielleicht doch. Diese hinreißende, französische Komödie hält die Zuschauer in Atem und bereitet ein hochkultiviertes Theatervergnügen. Um 20 Uhr.
Damenbesuch im thalhaus: „Vier Hochzeiten und zwei Todesfälle“. In ihrem zweiten Programm wollen es die Damen endlich wissen: wie funktioniert das mit dem glücklichen Leben? Nachdem sie ihre Scheidungen erfolgreich verarbeitet haben, gilt es wachsam zu sein: Ab 40 wird alles besser, haben sie gesagt! Aber ist das wirklich so? Wenn man eine Ehe in den Sand gesetzt hat, sollte man sich dann wirklich auf eine zweite einlassen? Wie setzt frau endlich ihre Lebensträume um? Langsam wird die Zeit knapp. Und wie kommt man damit klar, dass es für manche Träume endgültig zu spät ist und geliebte Menschen einen einfach so verlassen? Wann hört die Selbstoptimierung auf und fängt die Selbsterhaltung an? Ist eine neue Liebe wirklich wie ein neues Leben?! Um 20 Uhr.
The Crimson Ghost /Psychotropix in der Krea. Starke Vocals kombiniert mit gruseligen Songs – das ist der melodische Horrorpunk der Band The Crismon Ghost aus Köln. Unterstützt werden sie dabei von Psychotropix. Um 20 Uhr.
Surf Film Nacht im Murnau-Filmtheater. „Shaka – Born in the Mountains, Raised by the Waves“ läuft nochmal um 20.15 Uhr – im französischen Original mit englischen Untertiteln, und mit Bildern, die jeder „versteht“. Hier geht´s zum Trailer.
Blood-Sugar-Sex-Magic und Pennello live im Kulturpalast. Eine Party für all diejenigen, die auf straighte und handgemachte Rockmusik der späten 80er, 90er und 2000er Jahre tanzen wollen und für all diejenigen, die die Nase voll von Bad-Taste-Partys haben: Britney who? Backstreet what …? Kommt mit auf eine musikalische Reise in die Zeiten der zerrissenen Jeans, Chucks, Docs und strähniger Haare. Um 22 Uhr.
Augen zu und durch im Schlachthof. In die nächste Runde Techhouse Clubnight geht es mit und rund um Host und DJ des Abends Daniel Soave. Wie immer lädt er illustre Gäste für den Mainfloor und die Box ein! Um 23 Uhr.
/// SONNTAG ///
EntdeckungsTour: Blaues Blut und grüner Rasen – Villen und andere Attraktionen rund um den Wiesbadener Kurpark. Als einen „Locus amoenus“ hatte Christian Zais den Kurbezirk konzipiert; nichts „Gemeines“ sollte den Aufenthalt der vornehmen Kurgäste stören. Eine „arkadische Landschaft“ mit Landhäusern sollte die Anhöhen bekrönen. Noch ganz in dieser Tradition stand 1826 oberhalb des Kursaals Wiesbadens erstes Landhaus, das kaum 20 Jahre später ersetzt wurde durch den 1945 zerstörten Witwensitz der Herzogin Pauline. Mit prächtigen Schauseiten zum Park und herrschaftlichen Vorfahrten zur Straße zählten die Villen entlang der Sonnenberger Straße und der Parkstraße – viele von ihnen waren exklusive Hotels und Pensionen – zu den nobelsten der Stadt und beherbergten einst den Bluts- und Geldadel. Noblesse oblige! Treffpunkt vor dem Eingang zur Spielbank in der Kurhauskolonnade auf dem Kurhausplatz (Bowling Green). Reservierung unter 0611/507427. Um 14 Uhr.
Schauspiel-Führung im Stadtmuseum am Markt. Zum letzten Mal bietet das Stadtmuseum am Markt eine Schauspiel-Führung durch seine aktuelle Sonderausstellung „Stadt-Jugend-Stil – Lebensreform in Wiesbaden“ an. Am Sonntag, 15. März, ab 14 Uhr, führen Pauline und Gustav interessierte Gäste durch das Wiesbaden der Jahre 1880 bis 1930. Pauline ist eine gestandene, selbständige Frau, die als Masseuse arbeitet und für die Frauenrechte eintritt. Der junge Gustav ist Erbe und Anhänger des Lebensreformers Bilz. Sowohl Pauline als auch Gustav wollen die Lebensqualität der Menschen verbessern, haben aber unterschiedliche Vorstellungen, wie das gelingen kann. Das ungleiche Paar vermittelt auf unterhaltsame und kurzweilige Art die Inhalte der Ausstellung und sorgt damit für ein Ausstellungserlebnis der besonderen Art. Weitere Informationen unter www.wiesbaden.de/sam. Um 14 Uhr.
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