Auf der Durchreise von Kiel nach Speyer macht heute das U-Boot „U17“ in Mainz überraschend Halt – eine einmalige Gelegenheit, ein U-Boot einmal aus nächster Nähe zu sehen. Endstation für die „U17“, ein Unterseeboot der Klasse 206 A der Bundesmarine, wird Speyer sein, im Technikmuseum Sinsheim soll es dauerhaft ausgestellt werden.
Statt wie ursprünglich geplant nur an Mainz vorbeizufahren, wird das 500 Tonnen schwere, 50 Meter lange, 5 Meter breite und 9 Meter hohe U-Boot nun heute sogar eine Nacht am Zollhafen verbringen, bevor es am nächsten Morgen seine Fahrt Richtung Speyer aufnimmt. Erwartet wird die Ankunft des Kolosses zwischen 17 und 18 Uhr an der Südmole am Ufer hinter dem Weinlager, bei Rheinkilometer 500.
Wer möchte, kann den Standort des U-Bootes auf der Internetseite des Museums in Echtzeit verfolgen. In der Vorbeifahrt könnte es wohl auch von Wiesbadener Rheinseite aus und natürlich den ganzen Rheingau hindurch entdeckt werden. Betreten werden kann die in den Howaldtswerke-Deutsche Werft gebaute und am 10. Oktober 1972 getaufte „U17“ bei ihrem Übernachtungs-Stopp in Mainz nicht.
Auf der bisherigen Route zeigte sich aber, dass das bloße Vorbeifahren und teilweise Anlegen des auf einem Ponton transportierten Schiffs reichlich Schaulustige anlockt. Auf seiner letzten Reise soll das U-Boot, das am 28. November 1973 erstmals Fahrt aufgenommen hatte, am 17. Mai schließlich den Naturhafen in Speyer erreichen. Im Technik-Museum Speyer wird das U-Boot anschließend für den Museumsbetrieb aufbereitet, bevor es dann im nächsten Jahr endgültig nach Sinsheim verlegt werden kann.
Das Einsatzgebiet des U-Boots war hauptsächlich in der Nord- und Ostsee, später nach der Umrüstung zur Klasse 206 Alpha dann auch im Mittelmeer. U17 hat einen ganz besonderen Einsatz gefahren und war, gemeinsam mit U26, das erste deutsche U-Boot in amerikanischen Gewässern nach dem Zweiten Weltkrieg und das erste U-Boot, das in den Hafen von Baltimore einlief, nachdem dort das letzte U-Boot im Jahr 1916 (U-Deutschland) ankerte.
Alle Infos zum Megaprojekt „U 17“ auf der eigens angelegten, aufwändig gestalteten Sonder-Homepage.
(sun/Bilder: Technik Museum)