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Tödliche Schüsse in der Wellritzstraße: Mann erschießt seine Ehefrau und sich selbst – Weitere Frau verletzt

In diesem Abschnitt der Wellritzstraße (Archivfoto), zwischen Helenenstraße und Schwalbacher Straße, kam es in der Nacht zum Montag zu den tödlichen Schüssen.

Bei einer Gewalttat in der Wellritzstraße wurden heute am frühen Morgen gegen 3:45 Uhr ein Mann und eine Frau durch Schüsse tödlich verletzt sowie eine weitere Frau schwerverletzt. Nach dem Eingang entsprechender Notrufe stellten Einsatzbeamte vor Ort zwei auf der Straße liegende, verletzte Personen fest. Verständigte Rettungskräfte begannen sofort mit Reanimationsmaßnahmen; die Frau, 49 Jahre, und der 56-jährige Mann, der seine getrennt lebende Frau und sich selbst erschossen haben soll, verstarben jedoch noch vor Ort.

Der derzeitige Stand der Ermittlungen durch die Wiesbadener Kriminalpolizei (K11) und Spezialisten der Spurensicherung deutet auf einen familiären Hintergrund. Die tödlich verletzten Personen sind Eheleute, die sich laut Auskunft der Staatsanwaltschaft gegenüber dem Wiesbadener Kurier offenbar vor wenigen Wochen getrennt hatten. Die durch einen Schuss in die Wange verletzte Frau ist die Schwester der Getöteten. Sie sei offenbar zunächst geflüchtet, dann aber zurückgekehrt, um ihrer Schwester zu helfen. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft ist die 48-Jährige außer Lebensgefahr.

Die Linke in Wiesbaden kommentierte die Tat heute per Pressemitteilung mit einem politisch-gesellschaftlichen Anliegen: „Statt von `innerfamiliären Streitigkeiten´ oder `Beziehungsdrama´ zu sprechen, muss man sagen, was es ist: ein Femizid, also tödliche Gewalt gegen Frauen“, betonte die Linken-Vorsitzende Nina Schild. Ihr Vorstandskollege Adrian Gabriel ergänzt: „Es zeigt sich einmal mehr, dass von Männern ausgehende Gewalt als solche auch klar benannt und bekämpft werden muss.“

Kundgebung heute auf dem Sedanplatz

Heute um 19 Uhr soll laut Ankündigungen in den sozialen Medien auf dem Sedanplatz eine Kundgebung unter dem Motto #keineMehr stattfinden, veranstaltet vom Anarchistischen Kollektiv Wiesbaden. „Bringt Kerzen, Transparente und Palkate mit, um eurer Wut Ausdruck zu verleihen“, heißt es im Aufruf (und natürlich auch: „Bitte achtet auf Abstand und Mund-Nasen-Schutz“). Hier finden Interessierte eine aktuelle Broschüre (PDF) der Rosa-Luxemburg-Stiftung zum Thema „#keineMehr – Femizide in Deutschland“. (dif)