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Verheerende Zustände, leere Worte: „Omas gegen Rechts“ sammeln „Flüchtlingslager evakuieren“-Unterschriften

„Zwischen Ratten und Schlangen“ leben die Flüchtlinge auf den griechischen Inseln – mit drastischen Schilderungen machen engagierte Wiesbadenerinnen auf unvorstellbare Zustände, auf Miss- und Notstände aufmerksam: Die #omasgegenrechts sind auch in #wiesbaden in dieser Woche täglich auf der Straße und sammeln Unterschriften für die #Petition „Flüchtlingslager evakuieren“.

Anzutreffen sind die Wiesbadener „Omas gegen Rechts“ heute von 14 bis 18 Uhr Kaiser-Friedrich-Platz, 26.3. 14-18 Uhr Rheinstraße/Kirchgasse, 27.3. 9-13 Uhr Neugasse/Marktstraße. Die Aktion fordert die „Evakuierung der desolaten und menschenunwürdigen Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln und in Bosnien-Herzegowina.“

An Worten der Betroffenheit mangelt es nicht. „Solange diesen Worten aber keine Taten folgen“, so die OMAS GEGEN RECHTS, „sind diese nur ein billiges Feigenblatt, um das Nicht-Handeln zu bemänteln – mit verheerenden Folgen für die geflüchteten, häufig traumatisierten Männer, Frauen und Kinder.“ Die Situation in den Lagern sei menschenrechtswidrig, ebenso wie der Weg dorthin.

Auch Wiesbaden ist „Sicherer Hafen“

Dabei gibt es weit über 200 sogenannte „Sichere Häfen“ in Deutschland, also Städte und Gemeinden, die eine Aufnahme von Flüchtlingen aus den Lagern angeboten haben und weiterhin anbieten. Auch Wiesbaden gehört dazu.
Das Bundesinnenministerium lehne eine derartige Hilfe ab und berufe sich gebetsmühlenartig auf „eine noch zu findende europäische Lösung“. Diese sei – angesichts so mancher Blockade – so schnell nicht zu erreichen. Die OMAS GEGEN RECHTS stellen sich deshalb die Frage, „ob seitens der Politik ernsthaft eine tragfähige Lösung gesucht wird oder ob die katastrophale Situation der Flüchtlinge schlichtweg der Abschreckung dienen soll.“
In Flüchtlingslagern fehlt es an allem
In den griechischen Flüchtlingslagern wie auch in Bosnien-Herzegowina werde– außer durch NGOs – für wenig bis nichts gesorgt. Es gebe keine menschenwürdigen Unterkünfte, keine ausreichende Gesundheitsfürsorge, wenig bis keine Hygiene, von ausreichender Ernährung ganz zu schweigen. Berichte über die entsetzlichen Zustände in den Lagern – mitten in Europa – erschüttern die Welt. „Und diese Welt darf nicht länger tatenlos zusehen.“ Die Omas gegen Rechts in Deutschland fordern deshalb die sofortige Evakuierung der Lager. Und sammeln dafür Unterschriften – auch in Wiesbaden.
Sachspenden für Geflüchtete in den Lagern werden an diesem Samstag im Rahmen der „Tour d´Amour“ im Schlachthof gesammelt.

(Text/Foto Dirk Fellinghauer)