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„Weißenburger Hof“ hat wieder geöffnet – und sogar die legendäre Frau Martin ist wieder da

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Die Wehmut war groß, als es im Juli hieß, dass der „Weißenburger Hof“ endgültig schließt und die langjährige Wirtin Helene Martin sich endlich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Und nun freuen sich die Stammgäste nicht nur, dass der Ort, der für sie auch ein Stück Heimat ist, wieder geöffnet hat. Sie trauen auch ihren Augen kaum: Auch Frau Martin ist – vorerst – wieder da.

Die legendäre Wirtin, die nun sozusagen als „Aushilfe“ den Übergang begleitet, wird gefeiert wie ein Popstar, schüttelt Hände, lässt sich umarmen, und wiegelt doch in aller Bescheidenheit ab: „Was war, ist gewesen, jetzt sind andere wichtig.“ Damit meint sie vor allem Peter Gombert, der – im Auftrag von Mustafa Erdem, der mit seiner Bauträger-Firma ER-BAU die Gesamtimmobilie erworben hat – die Leitung des Restaurants mit großer Vergangenheit und illustrem Gästebuch (das nun ins Hessische Staatsarchiv wandern soll) übernommen hat. Und der – wohl das Schlaueste, wenn man ein solches Erbe antritt – so ziemlich alles beim Alten belassen will. „Wir sind ein Familienbetrieb“, sagte er uns.

Die gutbürgerliche Speisekarte entspricht weitgehend der alten, auch das tradionelle Gänseessen steht nun an, das  heimelige Interieur ist ebenso unverändert. Fast: Eine Kleinigkeit ist anders und macht die Räume spürbar heller und freundlicher: „Wir haben die Teppiche rausgenommen“, verrät Peter Gombert das kleine Geheimnis mit großer Wirkung. Die „gute Seele“ Marianne, die hier fünfzig Jahre lang die Gäste bediente und so gerne geblieben wäre, vermissen natürlich alle. Ganz genau so sein wie früher wird es sicher nicht mehr in dem bodenständigen Lokal mit dieser Geschichte. Aber annähernd so wie bisher sollte es wieder werden, und – jetzt sogar mit zeitgemäßer Webpräsenz http://www.weissenburgerhof.de/ und facebook-Seite – hoffentlich lange bleiben. (Text/Foto Dirk Fellinghauer)