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Wer es nicht verpassen will, muss jetzt Karten kaufen: European Youth Circus bringt „das besondere Etwas „in die Stadt

Text: Dirk Fellinghauer, Kaspar Lauck. Fotos: Dirk Fellinghauer, privat.

„Wer es nicht schafft dabei zu sein, verpasst etwas“, sagte heute Vormittag Jörg-Uwe Funk, kommissarischer Leiter des Wiesbadener Kulturamts, bei der Pressekonferenz zum diesjährigen „Euorpean Youth Circus“. Und die „Gefahr“, das nach Einschätzung von Tigerpalast-Direktor und Jurypräsident Johnny Klinke „europaweit einzigartige Artistikfestival“, das vom 25. bis 28. Oktober Wiesbaden wieder zum Zentrum der Zirkuskultur machen wird und herausragenden Nachwuchs in das Zelt auf dem Dernschen Gelände bringen wird, zu verpassen, ist groß: Nachdem eigentlich schon alle Karten vergriffen waren, wird heute nochmal ein letztes Kontingent an Restkarten freigegeben: Auf „60 Karten für den Donnerstagabend, für die übrigen Tage noch weniger“ bezifferte Funk die äußerst überschaubare Menge. Will heißen: Wer das nicht verpassen will, sollte sich so ungefähr sofort seine Karten sichern.

Karten gibt es exklusiv bei der Tourist-Information am Dernschen Gelände, Marktplatz 1, unter der Ticket-Hotline (0611) 1729 930 und über www.wiesbaden.de/tickets.

Alle zwei Jahre richtet sich der Fokus aller Artistik-, Zirkus- und Varietébegeisterten auf Wiesbaden. Und das aus gutem Grund: Beim Artistik Festival des 20. European Youth Circus trifft vom 25.-28. die absolute Elite der Körperkünstler aus ganz Europa – wie zum Beispiel der 22-jährige Eliquibristik-Artist Azamat Aldanbaev aus Russland, der in Wiesbaden sein Europa-Debüt geben wird –  trifft aufeinander und misst sich im artistischen Wettstreit (25.-26. Oktober, jeweils 10 und 19 Uhr) um einen Platz in den Galavorstellungen (27. Oktober, 19 Uhr und 28. Oktober 15 Uhr) und um über 13000 Euro Preisgelder.

Als Sieger können sich aber schon alle fühlen, die überhaupt teilnehmen dürfen.  Aus 157 Bewerbern/Bewerbergruppen wurden die 25 Besten ausgewählt, welche nun der internationalen Fachjury um den Direktor des Tigerpalast Varietés, Johnny Klinke, einiges an Kopfzerbrechen bereiten werden. Die Schirmherrschaft hat in diesem Jahr kein Geringerer als Jean-Claude Juncker, Präsident der Europäischen Kommission, übernommen, der allerdings nicht persönlich anreisen kann. „Wir haben uns zusammen mit seinem Büro intensiv darum bemüht, aber es lässt sich terminlich für ihn nicht machen“, berichtete Funk.

Kulturamt summt und brummt in Sachen Zirkusfestival

Davon, wie das Wiesbadener Kulturamt „summt und brummt“ in Sachen European Youth Circus und darüber, wie ansteckend dieses Festivalfieber ist, erzählte Kulturdezernent Axel Imholz, der das Festival zum ersten Mal selbst besuchen wird. Gewohnt wortreich schilderte der aus Frankfurt angereiste Johnny Klinke, dessen Tigerpalast dort gerade seinen 30. Geburtstag feiert, welche Bedeutung „European Youth Circus“ habe – „artistische Weltkarrieren nahmen hier ihren Anfang“ – und welchen Ruf „Wiesbaden“ in einer Branche genieße, die sich derzeit dramatisch verändere. Umso mehr gelte es, frühzeitig den Fortbestand des Festivals, das „den Wiesbadenern geschenkt worden ist“, zu sichern. Der Branchenprofi bot an, sich bei der Akquise künftiger Sponsoren einzubringen: „Ich habe kein Geld, aber ich bin Begeisterer“.

Kulturfonds als finanzielle Stütze

Nicht mehr begeistern muss Klinke Kulturfonds-Geschäftsführer Helmut Müller, der seinerseits von einem „Juwel“ sprach, das zudem immer neue Facetten einbringe und damit genau die Förderansprüche der von ihm geleiteten Einrichtung erfülle. Müller betonte auch die Wichtigkeit der Bemühungen, die Institution Zirkus auch in Deutschland als „immaterielles UNESCO-Kulturerbe“  anzuerkennen. Genau diesem Thema wird sich eine international besetzte Diskussionsveranstaltung im Rahmen des Festivals widmen.

„Wiesbaden ist weltweit ein Begriff“

„Das besondere Etwas“ ist es, was nach Worten von Frank Zammert vom Kulturamt die fünfköpfige Auswahlkommission sucht, neben der Beherrschung des Handwerks und der artistischen Qualität natürlich, wenn sie die Künstler aus diesmal zwölf europäischen Ländern aussucht. Auch das Publikum kommt längst nicht nur aus der hiesigen Region. Zirkusexperte Peter Kremer, ebenfalls Mitglieder Auswahlkommission, berichtete heute etwa aus der Schweiz und aus Österreich ganze Busse anreisen, um das Festival zu erleben. Er bestätigte: „Wiesbaden ist in der Branche weltweit ein Begriff.“

Bei der heutigen Pressekonferenz im Rathaus schwärmten (Foto oben, von links) Kulturdezernent Axel Imholz, Tigerpalast-Direktor Johnny Klinke, Kulturamts-Leiter Jörg-Uwe Funk und Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der mit 100000 Euro Fördergeld eine wesentliche finanzielle Stütze liefert, von der Bedeutung und der Qualität des Festivals, das mit einem Gesamtetat von 400000 Euro arbeitet – das von zahlreichen Mitarbeitern verursachte „Summen und Brummen“ im Kulturamt Wiesbaden nicht eingerechnet.