Fotos: Simon Hegenberg, Veranstalter.
Eine „neue Keimzelle für Kunst und Kultur als Aufbruch und Einladung an die Stadt“ nimmt Formen an. Am 16. Februar ist es soweit. Die Spielstätte „Walhalla im EXIL“ eröffnet in der Nerostraße 24. Und soll sich in den radikal neu gestalteten Räumen des ehemaligen „Gestüt Renz“ als Kultur- und Kunstort etablieren, den es so kein zweites Mal in Wiesbaden gibt: ein Ort als lebendige, aufregende, anregende, offene und provozierende Plattform für Medien, Sprache und Musik. Das Team tritt an, um das „Walhalla im EXIL“ zu einem zeitgenössischen und relevanten freien Kunst- und Performance-Zentrum zu entwickeln, das Aufsehen erregt. Das Eröffnungswochenende wird vom 16. bis 18. Februar zelebriert mit einem vielfältigen und überraschenden Programm als Vorgeschmack auf all das, was künftig neues Leben in die Räume mit langer Geschichte und viel versprechender Zukunft bringt. Auch „Der visionäre Frühschoppen“ kehrt zurück. Und Bernd Begemann holt seinen eigentlich für Januar angekündigten Besuch im April nach.
„Kein Ansatz ist ausgeschlossen, solange es darum geht, die gesellschaftlichen, politischen Prozesse in experimentelle, vielfältige, nicht-elitäre, zeitgenössische Kunst zu formen“, sagt das Team und postuliert einen Aufbruch in die Offenheit.
Theater, Performance, Kunst, Medien, Film, Talk, Diskussion, Musik sollen hier Platz finden und sich unverkrampft entfalten. „Als brodelnde Keimzelle ist das „Walhalla im EXIL“ die Bühne mit Format und produziert Relevanz für die Stadt – in die Stadt hinein, über die Stadt hinaus“, lautet die Ansage. Die Arbeit des “EXIL” zeichnet eine Uniqueness jenseits von Austauschbarkeit und Beliebigkeit aus: Was hier stattfindet, ist so nirgendwo sonst in Wiesbaden – vielleicht nirgendwo sonst in Rhein-Main – zu finden.
Wo Leben und Kunst sich vermischen und beflügeln
Der unfreiwillige Auszug aus den angestammten, etablierten und buchstäblich „eingespielten“ Walhalla Theater am Mauritiusplatz im Januar 2017 war ein Schlag für die Akteure, und für ihr Publikum und die kulturelle Landschaft der Landeshauptstadt. Aber das Team will – nachdem sie das Jahr 2017 über an wechselnden „Exil“-Spielstätten aktiv blieben – nach vorne schauen und begreift das „Walhalla im EXIL“ in der Nerostraße als Chance: „Eine Stadt lebt durch gemeinsame Philosophie und Lebensart, durch Interaktion und unvoreingenommenen Austausch. Wir bemühen uns, vor allem das in der Landeshauptstadt Wiesbaden zu leisten.“ Leben und Kunst sollen sich miteinander vermischen und gegenseitig beflügeln.
Neue Freiräume, umfangreiches Programm – als Einladung an die Stadt
In der Spielstätte mit illustrer Vergangenheit (Jazz-House, Wirtshaus, Gestüt Renz) sollen neue Freiräume für die Kunst und ein umfangreiches Programm geschaffen werden – als Einladung an die ganze Stadt und die Rhein-Main-Region, in bester Nachbarschaft auch mit den Anwohnern als neuer Anlieger und Akteur der Nerostraße. „Wir spüren in der Nerostraße eine große Neugierde, Offenheit und Vorfreude“, berichtet Sigrid Skoetz von intensiven Kontakten mit Anwohnern wie mit ansässigen Geschäftsleuten und Gastronomen. Die EXIL-Macher freuen sich ihrerseits, zu einem Zeitpunkt hier anzukommen, wo die einst legendäre Straße mit interessanten Neueröffnungen und einem wieder erwachenden Gemeinschaftssinn ihr Zeug zur neuen Blüte zeigt.
Bewährtes Team mit neuen Kräften
Ein achtköpfiges Kernteam aus bewährten Akteuren und neuen Mitstreitern leitet und gestaltet das EXIL. Alle ziehen an einem Strang und brennen für die gemeinsame Mission mit Blick auf das Besondere, was das „Walhalla im EXIL“ ausmacht – nämlich gesellschaftliche, künstlerische und politische Prozesse aufzugreifen. Dafür wurden die Räumlichkeiten in aufwändiger Eigenarbeit grundlegend neu gestaltet und ausgestattet. Dankbar sind die Macher für Fördermittel des Kulturamtes Wiesbaden und die Unterstützung durch den Vermieter Ralph Jerey – einem bekennenden Wiesbadener, der sich bewusst für die Vermietung an die Kulturschaffenden entschieden hat, weil ihm die Belebung unserer Stadt am Herzen liegt.
Mit monatlichen Themenschwerpunkten geht das „Walhalla im EXIL“ an den Start – auf „Ein bisschen Walhalla“ im Februar mit Wertvollem aus dem bisherigen Walhalla-Theater folgt im März ein „EXIL-Festival“ mit eindrucksvollen Gästen. Im April steht dann „Musik im Zentrum“ mit einem besonderen Highlight: Bernd Begemann präsentiert mit Kai Dorenkamp sein Programm „Die Stadt und das Mädchen“, das Ende Januar in der ausverkauften Elbphilharmonie uraufgeführt wird.
Lange Geschichte – und ein neues Kapitel
Mit seiner programmatischen Vielschichtigkeit ist das Walhalla Studio Theater in seinen bisherigen 15 Jahren zu eines der wichtigsten Institutionen Wiesbadens geworden. Das Walhalla Theater Wiesbaden hat ein eigenes Publikum, aus Wiesbaden, aber auch aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus, aufgebaut und zu steigern vermocht. Und kann nun im EXIL davon profitieren. Unter der Leitung von Sigrid Skoetz wurde das Walhalla zum Ort des Austauschs, der Erlebnisse und Kommunikation. Die kultur-oppositionelle Haltung des Hauses und ihrer Mitarbeiter taten Wiesbaden zu jeder Zeit gut. Besucherzahlen und kontrovers geführte Diskussionen bestätigen dies. Daran anknüpfend und darauf aufbauend, wird nun im „EXIL“ das nächste Walhalla-Kapitel aufgeschlagen: “Wir starten (durch)!”. Offen ist und bleibt auch zum Beginn des neuen Jahres das Schicksal des Walhalla-Gebäudes am Mauritiusplatz.
Alle Infos und Updates auf www.walhalla-studio.de – hier hat heute bereits der Vorverkauf für das Eröffnungswochenende und für den Abend mit Bernd Begemann begonnen. Schnelles Karten sichern empfohlen!
Die ersten drei „Walhalla im EXIL“-Monate:
Im Februar: EIN BISSCHEN „WALHALLA!!“ (Wertvolles vom Walhalla Studio Theater)
Im März : EXIL FESTIVAL (mit eindrucksvollen Gästen und Eigenproduktionen)
Im April: MUSIK IM ZENTRUM (Gitarrenfestival, Bernd Begemann)
Das Walhalla im EXIL-Eröffnungwochenende:
Freitag, 16. Februar, 19.00
Grand Opening
– Exil-Impressionen aus dem Walhalla – eine kontroverse und radikale Medien- Foto-Installation von Simon Hegenberg
– das exzellente Trio „feliz“ aus Köln Jazz – Bossa Nova – Soul. Die Musik ist sehr authentisch, exklusiv und begeistert durch virtuos solistische Darbietung.
– EXIL Talk. Das neue innovative Format Latenight, Liveshow. Das Publikum erlebt einen intensiven Abend, der sich alles erlaubt: junge Schauspieler vom Staatstheater Wiesbaden – zwischen Genie und Wahnsinn pendelnde Exzentriker.
Samstag, 17. Februar, 20.00
Konzert „Bändi. „Finnischer Tango“. „Dabei entstaubt das preisgekrönte Frankfurter Ensemble seit mittlerweile 11 Jahren die wunderbar-traurigen Ohrwürmer des Finnischen Tangos.“
Samstag, 18. Februar, 12 Uhr
„Der visionäre Frühschoppen“ mit Sekt und Bier – die gemeinsame Veranstaltung von Walhalla und sensor. http://wiesbadenervisionen.de/der-visionaere-fruehschoppen/