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Zehntausende feiern Rückkehr der Rosinenbomber – und ein 98-Jähriger ist der Star des Fest-Tages

Rund 40.000 Menschen, nach Angaben der Feuerwehr sogar bis zu 50.000 Interessierte, strömten am Pfingstmontag zur US-Air Base nach Erbenheim und erlebten dort eine Zeitreise bei der „Rückkehr der Rosinenbomber“. Das Großereignis fand statt zum 70-jährigen Jubiläum der Berliner Luftbrücke. Die berühmte humanitäre Hilfsaktion wurde von 1948 bis 1949 während der Berlinblockade von Wiesbaden aus maßgeblich organisiert. Heute herrschte Volksfeststimmung auf dem Airfield. „Stars“ waren zum einen die historischen Flugzeuge, die am Boden und in der Luft zu bewundern waren. Der Star des Tages war aber auch der 98-jährige Gail Seymor „Hal“ Halvorsen.

Bei der Luftbrücke hatte er während der Berlinblockade als Pilot den „Candydrop“ für die Kinder in Berlin erfunden. Die abgeworfenen Süßigkeiten sollten sie in schweren Zeiten trösten. Bis zuletzt war nicht klar, ob der hochbetagte Herr tatsächlich zur großen Feier aus den USA nach Wiesbaden anreisen könnte.

„Wiesbaden ist meine zweite Heimat“

Er nahm die Reise auf sich und sagte heute vor Fernsehkameras „It´s good to be home“ – und dann auf Deutsch: „Wiesbaden ist meine zweite Heimat geworden.“ Der letzte noch lebende Pilot der Luftbrücke traf in Erbenheim, wo er von den Besuchern bejubelt wurde, auch auf die 87-jährige Traute Grier (Foto oben), die als 15-jährige die Luftbrücke in Berlin erlebt hatte. Dass aus Feinden Freunde wurden, war auch heute wieder eine zentrale Botschaft des Tages im Zeichen der deutsch-amerikanischen Freundschaft.

Nicht nur die Zehntausende Besucher jeden Alters, die am Fest selbst teilnahmen, hatten ihre Freude an den Rosinenbombern. Die historischen Flugzeuge waren bei gemächlichen Rundflügen auch im Umkreis von Wiesbaden am Himmel zu sehen, zum Beispiel auch im Rheingau. (dif/ Foto Thorsten Haun)

Fotogalerie onlinehier findet ihr eine Fotogalerie mit Impressionen vom Fest, die Stephan Dinges eingefangen hat.