Von Jan Gorbauch. Fotos Frank Meißner.
Von der Werbeagentur zum Burgerladen – ein Sprung, den Joerg Mueller im Jahr 2014 nicht jeder zugetraut hatte. „Noch vor der Eröffnung gab es damals gerade im Internet einige abwertende Kommentare“, erzählt der Macher des Nassau Beef & Beer inzwischen ganz entspannt. Im Oktober hat er nach knapp drei Jahren ein Rebranding durchgeführt, von Nassau Burger & Beef Company zum Nassau Beef & Beer. Als er vor wenigen Tagen die „The Nassau turns 3“-Sause mit Freibier und Fingerfood feierte, tat er dies mit der Gewissheit, dass es eben doch funktionieren kann, mehrere Bälle zu jonglieren und neben der Agentur schoen:mueller auch auf Gastroterrain erfolgreich zu sein.
„So neu war das gar nicht für mich“, erklärt Mueller, der sich schon immer „zum Entspannen gerne an den heimischen Herd stellt“. Zudem ist sein Stiefvater Texaner, und so lebte Mueller lange in dem US-Bundesstaat, wo er mit amerikanischem BBQ aufwuchs. Obwohl er mit seinem Hauptberuf eigentlich gut ausgelastet ist, hatte er schon lange die „fixe Idee“, ein Burgerrestaurant aufzumachen. Er schlug dann spontan zu, als sich damals durch Zufall die Gelegenheit am Michelsberg ergab. „Damals“, das bedeutet für ihn vor der Zeit, als Burgerläden inflationär zunahmen und bevor es „eigentlich überall“ gute Burger gab. Deswegen nun auch die Neupositionierung.
Es war für Mueller an der Zeit, auch vom Namen her eine Kurskorrektur zu vollziehen, die sich in der Praxis schon schnell nach der Eröffnung abgezeichnet hatte: Nicht nur Burger waren als Highlight auf der Karte platziert, sondern auch Steak und Craft Beer plus allerlei Fingerfood. Nun gibt es „nur“ noch zwei Burger (plus eine Veggie-Variante), inklusive dem Hausburger, der künftig frei konfigurierbar ist. Im Fokus steht nun aber das teilweise selbst gereifte Fleisch. Dafür steht an der Bar ein einsehbarer Reifeschrank, in dem die Steaks auf ihre Bestimmung warten. Zwischen 200 und 600 Gramm sind dann pro Steak in der Regel möglich. Die Empfehlung des Chefs? „Dry Aged Ribeye, 300 Gramm, medium rare und dazu ein Wiesbaden I.P.A.“, antwortet Mueller wie aus der Pistole geschossen.
Stilechter Smoker – und Burger am besten ohne Soße
Eine weitere Neuerung hat in der Küche Einzug gehalten: Für das echte US BBQ-Feeling steht dort nun ein Smoker, aus dem zum Beispiel wirklich fantastisches Brisket, saftiges Pulled Pork und Smoked Cheddar Bombs kommen. Frische und Qualität stehen dabei immer im Vordergrund und waren schon immer Leitmotiv. „Einige sehen das anders, aber ich denke, ein guter Burger mit gutem, saftigen Fleisch braucht keine Soße“ erklärt Mueller sein Verlangen nach Perfektion bis ins letzte Detail. Auch die Nachos sind selbst gebacken, die Guacamole dazu aus reifen Avocados hergestellt. Und so ist es nur konsequent, dass das Nassau Beef & Beer nach dem Rebranding nicht mehr beim „Mittagstisch-Preiskampf“ mitmischen wird. Künftig wird unter der Woche ab 16 Uhr geöffnet und alle 6-8 Wochen mit unterschiedlichen Tastings (wie Craft Beer Dinner) ein besonderes Highlight geboten.
Nassau Beef & Beer, Am Michelsberg 9, 65183 Wiesbaden, Tel.: 0611/88028070, Mo-Fr 16-23 Uhr, Sa 11-23 Uhr, So 11-21 Uhr, www.facebook.com/NassauBeefnBeer/
Rezept für „die beste und einfachste Guacamole von Welt!“
Das A und O sind reife Avocados! Diese mit einem Mörser oder einer Gabel grob zerstampfen. Nach Belieben und Gusto rote Chili-Schoten, Knoblauch und Gemüsezwiebeln klein hacken und mit den zerstampften Avocados vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und zu guter Letzt ein wenig Limettensaft darüber träufeln. So behält die Guacamole ihre frische grüne Farbe! Das ganze 1-2 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen und mit lauwarmen Tortilla-Chips servieren!