Von Dirk Fellinghauer. Foto Simon Hegenberg.
Jetzt geht das wieder los! Die Kur- und Landeshauptstadt verwandelt sich mal wieder in ein einziges Fest. Wie jedes Jahr ab Mai wird man in den kommenden Monaten, den Sommer hindurch und bis in den Herbst hinein, mal wieder das Gefühl nicht los, dass die Wiesbadener einfach ständig nur am feiern sind. Und sie tun es ohne schlechtes Gewissen. Als Journalist hatte man in den letzten Wochen mehrmals Gelegenheit – ob das nun gerade zum Thema des Zusammentreffens passte oder nicht – aus den Mündern gestandener Dezernenten zu hören, wie oft, viel und gerne der Wiesbadener an sich feiere. Also dann: raus aus dem Haus und rauf auf die Plätze und Straßen. Als offizieller Auftakt der ausgiebigen Festsaison wird alle Jahre wieder das Kranzplatzfest zelebriert. (Und dabei dezent übersehen, dass das Nauroder Äppelblütefest schon ab dem 10. Mai vorlegt.) Gefeiert wird in Wiesbaden nicht nur oft, sondern auch lang. Gleich zum Auftakt dürfen es fünf Tage sein. Warum bis zum Wochenende warten, wenn man schon mittwochs losfeiern kann?
Am 16. Mai startet das Vergnügen und bis zum 20. Mai kommen die Wiesbadener in noch recht überschaubaren Dimensionen zusammen. Besonders nett an diesem Fest: rund um die Trinkerei – Erdbeerbowle steht speziell hier ganz hoch im Kurs – gibt es auch richtig gute Livemusik, von lokalen und regionalen und auswärtigen Bands, von Dauergästen und Frischlingen. Tom Woll und Porky, Xaver Fischer Trio, The Changeling, Johnny & The Jonettes, Rock´n´Roll Quartett, Cargo City (Foto) und die, je nach Sichtweise unverzichtbaren oder unvermeidlichen, Mallet sind nur ein paar der über zwanzig Bands, die auf zwei Bühnen aufgeboten werden. Am Rande des Festes soll am Sonntag Nachmittag Außergewöhnliches passieren: eine Quer-über-die-Straße-Modenschau von Nizza des Nordens zum Hotel Schwarzer Bock und zurück. Das volle Programm: http://www.kranzplatzfest.de
Die von den Ausmaßen gigantischste Festmeile beschert das Theatrium, noch besser bekannt als Wilhelmstraßenfest, der Stadt am 1. und 2. Juni. Schickimicki und Sehen und Gesehen werden fällt vielen dazu als erstes ein, aber auf einem Fest dieser Dimension finden die unterschiedlichsten Geschmäcker die richtigen Feierorte. Jede Menge Liveprogramm gibt es auch auf vier Bühnen, außerdem einen großen Kunsthandwerkermarkt und erstmals einen „Markt für Gourmets“. Auf www.theatrium2012.de steht alles, was interessieren könnte.
Weiter geht es mit dem besonders netten Biebricher Höfefest vom 7. bis 10. Juni. Am 3. und 4. Juli ist nach langer Pause wieder ein großes Deutsch-Amerikanisches Freundschaftsfest geplant, vom 6. bis 9. Juli lockt das Schiersteiner Hafenfest und dann geht es auch schon langsam aber sicher in Richtung des Festes überhaupt, das die Stadt für zehn Tage und Nächte in einen kompletten Ausnahmezustand versetzt: die Rheingauer Weinwoche vom 10. bis 19. August. Nach einer kleinen Erholungsphase wird am letzten Augustwochenende bei Folklore 012 – präsentiert von sensor – weitergefeiert, vom 28. bis 30. September lockt das Stadtfest unter anderem mit dem großen Abschiedskonzert der kultigen Crackers und parallel startet – für alle, die immer noch nicht genug haben – eine ganz neues Fest: vom 27. September bis 7. Oktober ist die Premiere des Wiesbadener Oktoberfestes in der Gibb.
sensor fragt: Auf welches Fest freut Ihr euch besonders? Auf welches könnt Ihr gut verzichten? Und: welche Art von Fest, das es vielleicht noch gar nicht gibt, würdet Ihr euch noch wünschen für Wiesbaden?