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Bebauungsplan Altes Gericht liegt aus – Bewegung in Diskussion um künftige Nutzung des historischen Gebäudes

AltesGerichtWiesbaden_(c)_DirkFellinghauerAb sofort bis zum 15. September liegen die Bebauungsplanentwürfe für die Planbereiche „Hochschule Moritzstraße“ sowie „Südlich der Gerichtsstraße“ – also das Areal des Alten Gerichts – öffentlich aus. Interessierte haben die Möglichkeit, sich über die Inhalte der Planungen im Raum für öffentliche Auslegungen im Dezernat für Stadtentwicklung und Verkehr, Gustav-Stresemann-Ring 15, zu informieren (montags, dienstags und donnerstags von 8 bis 16 Uhr, mittwochs von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr). Zusätzlich stehen die Unterlagen zu diesen Bauleitplanungen auch im Internet unter http://www.wiesbaden.de/auslegung zur Ansicht zur Verfügung. Bürgerinnen und Bürger können sich über die beabsichtigten Planungen ausführlich informieren und ihre Stellungnahmen dazu beim Stadtplanungsamt, ebenfalls Gustav-Stresemann-Ring 15, abgeben. Unterdessen ist Bewegung in die noch offene Frage gekommen, was mit dem und im historischen alten Gerichtsgebäude geschehen soll.

Die Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Wiesbaden hat in ihrer Sitzung am 14. Juli die Aufstellung der neuen vorhabenbezogenen Bebauungspläne „Hochschule Moritzstraße“ sowie „Südlich der Gerichtsstraße“ beschlossen. Mit diesem sollen die planungsrechtlichen Grundlagen für die Neuentwicklung des circa 1 Hektar großen Areals des ehemaligen Land- und Amtsgerichts geschaffen werden. Die Planbereiche werden im Westen durch die Oranienstraße, im Norden durch die Gerichtsstraße, im Osten durch die Moritzstraße und im Süden durch die Albrechtstraße begrenzt.

Die Hochschule Fresenius möchte an der Moritzstraße / Albrechtstraße eine Dependance ihrer Hochschule in Wiesbaden errichten, wo sie ursprünglich gegründet wurde und auch ansässig war. Sie beabsichtigt, einen Universitätsneubau mit Hörsaal und Cafeteria für ca. 1.000 Studierende der Fachbereiche Design sowie Wirtschaft & Medien zu errichten.

Die Nassauische Heimstätte als ein weiterer Vorhabenträger plant an der Ecke Oranienstraße/Albrechtstraße ein Studentenwohnheim mit rund 100 bis 120 Wohnheimplätzen zu errichten.

Neue Bewegung in Diskussion um das „Alte Gericht“

„Für den Gerichtsaltbau an der Gerichtsstraße und dem Beamtenhaus an der Oranienstraße sind Wohnungen mit ergänzenden gewerblichen Nutzungen vorgesehen“ – hinter diesem beiläufigen Satz der Pressemitteilung verbirgt sich die Information, dass seitens der Stadt Bewegung in das Thema „Altes Gericht“ gekommen ist. Wurden lange jegliche Nutzungen jenseits der von Stadt und Land gewollten Wohnungen kategorisch abgelehnt, so herrscht nun eine neue Offenheit, die Pläne zumindest teilweise zu überdenken und zu erweitern. Eine zumindest teilöffentliche Nutzung scheint möglich und wurde vor der Sommerpause im Parlament diskutiert. Gedacht wird hier in Richtung eines Kreativ- und Innovationszentrums.

Die Diskussion läuft wieder und weiter auf Hochtouren. Auch die Kämpfer für ein „Haus der Stadtkultur“ melden sich wieder vehement zu Wort und lädt auch zur „Battle der Ideen“ (nicht nur zu diesem Thema) im Rahmen der „Asyl des müden Europäers“-Agora bei der Wiesbaden Biennale. In dieser Woche machte sich die Wiesbadener Hobbyhistorikerin Erika Noack in einem Gastbeitrag im Wiesbadener Kurier für ein „Haus der Stadtkultur“ stark. (dif)