Kerem, Dönmez und Hakan gehörten in den 1990er Jahren in Frankfurt berüchtigten Jugendbanden an. Drogenhandel, Beschaffungskriminalität, Prügeleien – ihr Ruf verbreitete sich rasant, nicht zuletzt durch die Berichterstattung in den Medien. Für diese Doku blicken die drei Männer, deren Leben vollkommen unterschiedlich verlaufen ist, zurück. Der Film öffnet den Blick auf Biographien jenseits von Migrationsklischees und kulturpolitischen Floskeln. Heute, nach 20 Jahren, weisen ihre verschiedenen Lebenswege kaum noch Parallelen auf. Dönmez wurde in die Türkei abgeschoben, ist Familienvater und arbeitet in einer Apfelsaftfabrik. Hakan, 1999 in die Türkei abgeschoben, arbeitet als Feldarbeiter am Fuß des Berges Ararat. Kerem´s Gesundheit ist wegen seines Drogenkonsums ruiniert, er lebt als Frührentner in Frankfurt. Die unterschiedlichen Lebensräume in Frankfurt und der Türkei, als Jugendliche und Erwachsene, irgendwo zwischen Bedauern und Nostalgie, werden im Film zu einer dynamischen und persönlichen Geschichte. „Tokat – Das Leben schlägt zurück“ ist am Donnerstag, dem 18. Oktober, als sensor-Film des Monats um 20.15 Uhr im Murnau-Filmtheater zu sehen. Anschließend findet ein Gespräch mit den Regisseurinnen statt. sensor verlost „2 für 1“-Tickets für 3 Kinofans – Mail an losi@sensor-wiesbaden.de