Die Führungsgremien des CDU-Kreisverbandes und der CDU-Rathausfraktion haben heute Vormittag laut Mitteilung einstimmig die Kandidaturen für die Dezernentenwahl am 2. Mai festgelegt. In einer Sondersitzung werden dann die Stadtverordneten im Rathaus über die künftige Besetzung hauptamtlicher Stadtrat-Posten in Wiesbaden abstimmen. Die Rathaus-Kooperation mit knapper Mehrheit hat ihre eigenen KandidatInnen längst nominiert.
„Es sind nicht nur Gegenkandidaturen, es sind bessere Alternativen“, sagt der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Wiesbaden, Ingmar Jung, über die von seiner Partei gestellten Bewerbungen für die Wahl der fünf vakanten Dezernatspositionen am 2. Mai. Die CDU Wiesbaden will gemeinsam mit anderen Oppositions-Parteien „insgesamt vier Fachleute ins spannende Rennen um die Führung der fünf Ressorts einbringen“.
Im Bereich Kämmerei sowie Schule und Kultur stellt sich mit Dr. Heike Jäger (Bild oben) eine nach CDU-Aussage „sehr angesehene Haushaltsexpertin“ zur Wahl – gegen den SPD-Kandidaten Dr. Hendrik Schmehl. Die 46-jährige ausgebildete Lehrerin ist Leiterin der Abteilung Haushalt im Hessischen Kultusministerium. Sie ist gebürtige Wiesbadenerin, wie auch Marc C. Dahlen (Bild oben, Mitte), der sich – als Gegenkandidat zum amtierenden und wieder kandidierenden Andreas Kowol (Grüne) als neuer Verkehrsdezernent bewirbt. Der Rechtsanwalt ist seit fast 25 Jahren in der Kommunalpolitik tätig und Fachsprecher Mobilität der CDU.
Dritter Kandidat der Wiesbadener Union, für das Amt des Sozialdezernenten, ist der ebenfalls gebürtige Wiesbadener und Stadtverordnete André Weck (Bild oben, links), der mehr als elf Jahre Mitglied des Sozialausschusses im Wiesbadener Rathaus und amtierender Vorsitzender des Sozialverbandes VdK ist. Seitens der Rathaus-Kooperation ist für dieses Amt Dr. Patricia Eck von der SPD gesetzt.
Den vierten Kandidaten, für das Amt des Rechts- und Gesundheitsdezernenten, stellt die FDP mit Sebastian Rutten (Bild oben, rechts), der als Jurist und Geschäftsführer im Pflegesektor hervorragend in das Gesamtpaket passe und von der CDU unterstützt wird. Für dieses Ressort haben die Linken Milena Löbcke nominiert.
Ein fünftes neues Dezernat, das die Partei Volt mit Maral Koohestanian besetzen will, lehnt die Union ab. Ingmar Jung: „Nicht inhaltlich – das Thema Digitalisierung, das diesem Dezernat unter anderem zugeordnet werden soll, ist natürlich auch für uns extrem wichtig – sondern weil es als eigenständiges Dezernat einfach nicht gebraucht wird.“
Keine rechnerische Mehrheit, aber …
Die Kandidatin und die Kandidaten stellen sich am 2. Mai in der Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung den Abgeordneten aller Fraktionen zur Wahl. „Wir verfügen rein rechnerisch zwar nicht über die Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung, aber die fragile Mehrheit des Linksbündnisses wackelte bei der ersten Dezernentenwahl im Herbst bereits“, zeigt sich CDU-Fraktionschefin Daniela Georgi kämpferisch.
Hinter vorgehaltener Hand wird unter anderem über das Szenario gemunkelt, einzelne Koop-Stadtverordnete
könnten der Linken-Kandidatin die Stimme verweigern und doch noch auf eine „GroKo“ aus SPD und CDU setzen. Es könnte also tatsächlich spannend werden. Dass der Mai in Sachen Wiesbadener Magistrat alles neu macht, steht fest. Wie genau dieses „neu“ am Ende ausgehen wird, wird sich zeigen. (dif)