Nachdem die Norweger Madrugada bereits zum 20–jährigen Jubiläum ihres 1999 erschienen Debütalbums „Industrial Silence“ eine komplett ausverkaufte Reunion-Tour spielten, legen sie jetzt am 26. März im Schlachthof nochmal nach. Es wird das erste Konzert in der großen Halle nach der Pandemie-Zwangspause.
Als Madrugada in Norwegens lebendiger Rockszene entstanden ist, war von Anfang an klar, dass diese Band einzigartig war. Der Frontmann des Kraftpakets, Sivert Høyem, faszinierte mit seiner unverkennbaren Baritonstimme und ging eine perfekte Symbiose mit Frode Jacobsens kräftigem Bass-Spiel und Jon Lauvland Pettersens einzigartigem Drumming ein. Es wird im Schlachthof wieder laut, emotional und voller Energie.
Sad Rock. Zwei Worte, in die man die Musik von Madrugada zwingen kann. Im Spanischen bezeichnet „Madrugada“ den Moment kurz vor Tagesanbruch, wenn die Sonne erste zaghafte Strahlen an den Horizont zaubert. Die Intensität in ihrer melancholischen Musik suchte ihresgleichen. Zeitlos, roh und einfühlsam war sie. Doch das liegt mehr als eine Weile zurück.
Neuer Sound, nach wie vor intensiv
Nach 14 Jahren Pause erschien mit „Chimes At Midnight“ ein Nachfolgealbum ihres selbstbetitelten Vorgängers. 2007 stürzte auch der Tod von Gitarrist und Songschreiber Robert Burås 2007 die Band in eine schwere Sinnkrise. Mit Christer Knutsen und Cato Salsa gibt es gleich zweifachen Ersatz – und eine neue musikalische Ausrichtung. An die Stelle der schweren Gitarren ist filigranere Saitenarbeit getreten. Die düster-melancholische Attitüde hat sich die Band aber behalten. Der Rock mag vergangen sein, sad sind sie immer noch. Und keinen Deut weniger intensiv. Den Abend eröffnen Darling West.
Infos und Karten gibt es an allen bekannten Stellen und hier.
(sun/Foto: Schlachthof)