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„Europa braucht eine neue, soziale Seele“ – Die „Pulse of Europe“-Rede, die am meisten aufhorchen ließ

Rund 200 Menschen jeden Alters und aus unterschiedlichsten „Richtungen“ trafen sich, wie in bisher über zehn Städten bundesweit an jedem Sonntag um 14 Uhr, erstmals auch in Wiesbaden im Rahmen der rasant wachsenden Pulse of Europe-Bürgerbewegung. Sie kamen zusammen, um über und für Europa zu reden und, auch kontrovers, zu diskutieren. Fotos von der Wiesbaden-Premiere, die Dirk Vielmeyer initiiert, moderiert und mit einigen Helfern organisiert hat, gibt es hier. Ab jetzt (nach einer Fastnachtspause am 26.02. – UPDATE: „Pulse of Europe“ wird mit einer Sondergenehmigung kurzfristig am offiziellen Wiesbadener Fastnachstumzug teilnehmen http://dacho.de/) versammeln sich alle, denen Europa am Herzen liegt – was nicht ausschließen muss, sich auch kritisch zu äußern – vorerst jeden Sonntag um 14 Uhr auf dem Dern´schen Gelände. Alle Infos auf PULSE OF EUROPE Wiesbaden. Ein Redner ließ beim Auftakt besonders aufhorchen, sorgte für den stärksten Applaus, löste Staunen aus, provozierte auch Widerspruch, gab auf jeden Fall (Vor- und Quer-)Denkanstöße: Kris Kunst, Gründer der Initiative economy for the people. Wir veröffentlichen seine aufrüttelnde „Pulse of Europe“-Rede, in der deutliche Kritik an der EU in einem leidenschaftlichen „Jetzt erst recht, aber neu und anders“-Plädoyer mündet, im Wortlaut.

`Ich heiße Kris Kunst, und ich bin selbst ein Produkt Europas: Meine Mutter ist Belgierin, mein Vater Deutscher und meine Freundin Polin. Ich komme aus Ostfriesland, lebe in Mainz und arbeite in Wiesbaden. Mir sind „nationale oder lokale Identitäten“ ehrlich gesagt ziemlich egal. Ich bin Europäer.

Wie Sie, bin ich hergekommen, um den „europäischen Pulsschlag wieder spürbar zu machen“. Und das ist bitter nötig, denn das europäische Herz hat nicht nur Rhythmusstörungen, sondern ihm droht sogar der Herzinfarkt. Woran liegt das? Sind es die Rechtspopulisten, die drauf und dran sind, ihren Dolch des Hasses und der Spaltung ins europäische Herz zu bohren? Bestimmt auch! Meine Vorredner haben viel Richtiges dazu schon gesagt.

2017 wird spannend – denn es dürfte wohl feststehen: Eine französische Präsidentin Le Pen oder auch ein Euro-Austritt Italiens wären das sichere Ende der EU, wie wir sie heute kennen. Aber als nächstes erwarten uns erst einmal Wahlen in Holland: Geert Wilders ist drauf und dran, seine Partei zur stärksten zu machen. Ein fatales Signal in die anderen EU-Länder, und auch Holland selbst würde zu einem unsicheren Kantonisten in der EU werden.

Alle zusammen gegen die Rechtspopulisten? Ja natürlich! Aber …

Also: Alle zusammen gegen die Rechtspopulisten? Ja natürlich! Aber die eigentliche Frage ist doch: Wie um Himmels Willen konnte es nach all den Erfahrungen zweier Weltkriege soweit kommen, dass die europäische Idee von Rechts-Außen wieder so einfach attackiert werden kann? Muss das, was da so einfach nachgibt, nicht bereits ganz schön ausgehöhlt und im Inneren ziemlich faul sein?

Um das zu verstehen, sollten wir uns unser Europa, wie wir es heute haben, mal etwas genauer anschauen: Die EU von heute ist weit davon entfernt, ein funktionierender Staat zu sein. Vielmehr ist sie ein asymmetrischer Rumpf-Staat, eher so etwas wie eine demokratiefrei organisierte Freihandelszone fast ohne sozialen Ausgleich auf europäischer Ebene.

Europäische Wirtschaftsgesetzte treiben Gesellschaft auseinander – Soziales bleibt außen vor

Was meine ich damit? Auf europäischer Ebene sind all jene Wirtschaftsgesetze festgelegt und damit stark gemacht worden, die eine Gesellschaft sozial auseinandertreiben. Und die andere Hälfte der Regeln, die die Gesellschaft normalerweise sozial zusammenhalten, sind fein säuberlich ausgespart, auf der nationalen Ebene belassen und damit schwach gehalten worden.
Oberstes Prinzip der EU ist die sog. „Wettbewerbsfähigkeit“. Sie steht als „europäischer Wert“ nach Rechtsprechung des EUGH sogar noch vor den Grund- und Menschenrechten!

Die nationalen Märkte für Kapital, Waren, Dienstleistungen und Arbeitskräfte wurden geöffnet, damit große europäische und andere Banken und Konzerne billig produzieren können und einen großen Binnenmarkt vorfinden. Mangelnde Regulierung und freier Zugang zu allen nationalen Märkten haben diesen Konzernen mittlerweile eine Oligopolstellung in fast allen Güterklassen verschafft. So schafft sich ein funktionierender Markt selber ab, wenn man den Großkonzernen den Weg frei macht.

Auf der anderen Seite hat man alles auf der EU-Ebene zu regeln unterlassen, was den typischen westeuropäischen Sozialstaat nach 1945 auszeichnete: einheitliche Steuersätze, konsistente Sozialstandards, Tarif- und Arbeitnehmerrechte, Demokratie, große Transfers von reichen Regionen in arme, gemeinsame Sozialversicherungen, der Versuch, Marktmacht zu begrenzen usw. usf.

Demokratie ist in der EU nicht vorgesehen

Und dann erst das sogenannte „Demokratiedefizit“ in der EU! Das ist eigentlich eine Beschönigung: Ich sage ja auch nicht, auf dem Mond gibt es ein „Luftdefizit“! Demokratie ist gar nicht erst vorgesehen in dieser EU. Das Sagen haben die nationalen Regierungschefs und eine ausufernde EU-Bürokratie. Diese wiederum werden „beraten“ von über 20.000 finanzkräftigen Lobbyisten der großen Industrie und der Banken. Die einzige Institution, die entfernt an Demokratie erinnern könnte, ist das Europäische Parlament. Und dieses hat noch immer fast nichts zu sagen.

Im Ergebnis von alledem buhlen in der EU einzelne Nationalstaaten um die Gunst des großen Kapitals, das sich frei bewegen und die Staaten gegeneinander ausspielen kann. Dass Amazon & Co durch den perversen Steuerdumpingwettbewerb der EU-Länder gegeneinander keine Steuern in der EU zahlen, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Und dass wir gepflegte Steuerparadiese und Schattenbankenwelten sogar in EU-Ländern haben, wohl auch.

Keine soziale Marktwirtschaft, sondern Konzern-Machtwirtschaft

Das alles hat wenig mit „sozialer Marktwirtschaft“, aber viel mit Konzern-Machtwirtschaft zu tun! Viele Regionen der EU bluten aus, und nur wenige boomen und profitieren davon. Das Aufklappen der Schere zwischen Arm und Reich ist in dieser Konstruktion von EG und EU von vorne herein angelegt gewesen. Ja, mehr noch: Die EU mausert sich immer mehr zur Brechstange, mit der die sozialen und demokratischen Errungenschaften der Nationalstaaten nach 1945 aufgebrochen werden!

Hinzu kam dann vor 18 Jahren noch der Euro. Der Euro ist quasi das Benzin, das noch zusätzlich in das EU-Feuer gegossen wird. Länder mit einer schwachen Wettbewerbsfähigkeit haben nicht mehr die Möglichkeit, ihre Währung abzuwerten, sondern ihnen bleibt nur noch ein Ausweg: Kürzen der Löhne, Sozialabbau, Kaputtsparen im öffentlichen Sektor.

Fatale Folgen der Euro-Zwangsjacke

Innerhalb der Euro-Zwangsjacke profitieren die wettbewerbsfähigen Länder wie Deutschland immer stärker, und die schwachen fallen immer weiter zurück. Der Euro ist für Griechenland oder Italien viel zu stark und für Deutschland oder Holland zu schwach. Deutschland häuft mittlerweile aberwitzige Exportüberschüsse an, die die Importländer durch steigende Verschuldung bezahlen müssen.

Und wenn die armen Staaten keine Kredite von Privaten mehr bekommen, kommt die sogenannte Euro-Rettungspolitik zum Einsatz. Diese hetzt geradezu die Völker des Nordens und des Südens gegeneinander auf: Der Süden bekommt Kredite vom Norden bzw. von der Troika zugestanden – unter den wirtschaftspolitischen Vorgaben einer volkswirtschaftlich fatalen Spar- oder Austeritätspolitik.

Spirale nach unten – und das auch noch völlig für die Katz

Ergebnis dieser sogenannten „Sparpolitik“ sind im Süden eine Jugendarbeitslosigkeit von über 50%, abgeschaffte Arbeitnehmerrechte, massive Steuererhöhungen für die Normalbevölkerung, ein kaputtgesparter Staat, ein beispielloser Braindrain in den Norden, faktisch die Abschaffung demokratischer Einflussnahme auf die Wirtschafts- und Sozialpolitik in diesen Ländern, usw. usf. – eine Spirale nach unten! Und da die Schulden wegen der Zinslast und der wirtschaftlichen Stagnation nicht kleiner werden, ist das alles auch noch völlig für die Katz!

Die Gesellschaften Südeuropas stecken seit nunmehr 7 Jahren, im wahrsten Sinne des Wortes, in einer Dauer-Depression und fühlen sich vom Norden, vor allem von Deutschland, gegängelt und gedemütigt. Europäische Solidarität mit den verzweifelten Menschen in Südeuropa? Fehlanzeige!
Und bei uns im Norden wiederum wurde den Leuten von bestimmten Politikern sowie der Bild-Zeitung erzählt, „wir“ müssten für die „faulen Südeuropäer“ unser gutes Geld hergeben – in ein Fass ohne Boden, immer mehr – und auch dieses ohne Perspektive auf Besserung oder Rückzahlung der Kredite. Genau dieser wohlstandschauvinistische Reflex hat vor 4 Jahren zur Gründung der AfD geführt! Und in Großbritannien zum Brexit, der die EU endgültig in eine existenzielle Krise gestürzt hat.

Europäische Armee – dafür ist plötzlich Geld da

Und im Moment der höchsten EU-Krise, wie sogar selbst Kommissionspräsident Juncker einräumt, fällt den Staats- und Regierungschefs der EU als erstes mal ein, dass die EU jetzt massiv aufrüsten und eine europäische Armee für Interventionen in aller Welt aufbauen müsse. Dafür soll also auf einmal genug Geld da sein!!  Wenn wir uns das alles in Ruhe anschauen – ist es da ein Wunder, dass diese EU, dass dieser Euro so leicht kritisierbar wurden?

Vielleicht sollten wir uns lieber fragen: Wieso haben wir die EU nicht schon viel früher und viel massiver kritisiert? Und zwar mit unseren humanistischen Argumenten der sozialen Gerechtigkeit, des Friedens zwischen den Völkern, der Demokratie, eines Europas für die Menschen.
Das mantra-artige Verteidigen der EU – seit mindestens 40 Jahren stets garniert mit der Hoffnung, dass sie irgendwann doch mal sozialer und demokratischer werden möge – hat uns doch gar nichts genützt: Der Kaiser ist schon lange nackt, und es sind leider die Rechtspopulisten, die es zuerst laut aussprechen.

Perverse Schlussfolgerungen der Natonialisten

Nun kommen die Nationalisten, knüpfen am berechtigten Verdruss über die EU an und ziehen ihre perversen Schlussfolgerungen aus der Kritik. Sie rücken damit in ein politisches Vakuum vor, weil wir die EU zu lange geschont haben! Ihre Kritik ist – im Gegensatz zu unserer – antieuropäisch. Ihre rückwärtsgewandten, aggressiven und nationalistisch-egoistischen Argumentationen haben Europa schon viel zu häufig in Kriege gestürzt!

Nein, Europa ist nicht die EU – im Gegenteil: Erst der kritische Blick auf die EU führt uns zu einer Vorstellung von einem anderen Europa. Wenn ein Pferd tot ist, soll man absteigen. Lasst uns ein neues erfinden, eines, das unseren sozialen und demokratischen Ansprüchen des 21. Jahrhunderts auch würdig ist!

2017 wählen nicht nur die Holländer, sondern ein halbes Jahr später sind auch Wahlen bei uns. Wir sind das mächtigste Land der EU, und unsere Wahl kann einen entscheidenden Unterschied machen – und zwar nicht nur wegen der AfD. Wir hier in Deutschland haben sehr konkrete Verantwortung! Lassen Sie uns deswegen Druck machen für eine andere Politik einer neuen Bundesregierung:

Eine Politik für die Stärkung der Binnenkaufkraft und der öffentlichen Investitionen – auch um unsere Exportüberschüsse herunterzufahren. Das wäre in der EU geradezu „wirtschaftspolitische Entspannungspolitik“!

Gedanken der europäischen Solidarität wirklich verfolgen

Und: Wir wollen keine Regierung, die sich als Besserwisser und Zuchtmeister gegenüber anderen EU-Ländern aufspielt. Stattdessen wollen wir eine Regierung, die durch ihre Haltung zu anderen Regierungen und vor allem durch ihre reale Finanz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik den Gedanken der europäischen Solidarität auch wirklich verfolgt!

Wir wollen ein Währungssystem, in dem und mit dem alle Länder gut leben können. Deutschland muss alles dafür tun und dazu beitragen, dass es zu einem sanften Übergang zu einer anderen Währungsordnung jenseits des Euros kommen kann!

Am Ende verbinden wir uns zusammen mit all den anderen engagierten Europäern – besonders gerade in Frankreich und in Holland: Ja, wir können zusammen das Herz Europas neu schlagen lassen! Dafür lasst uns die europäische Idee neu entwerfen!

Schaffen wir ein Europa, das von den Völkern Europas auch geliebt wird, das die Europäerinnen und Europäer gegen die nationalistischen Hetzer ihrer jeweiligen Länder auch verteidigen würden! Viele einzelne Standards und Verfahren in der EU können so bleiben wie sie sind, aber in ihrem Kern braucht Europa eine neue, eine soziale Seele, eine neue DNA: Lasst uns Europa neu gründen – und alles Brauchbare, was uns die EU hinterlässt, dabei mit auf unseren Weg in die Zukunft nehmen!´

MEINUNGEN UND KOMMENTARE? GERNE!

8 responses to “„Europa braucht eine neue, soziale Seele“ – Die „Pulse of Europe“-Rede, die am meisten aufhorchen ließ

  1. Sehr schade, das so eine Veröffentlichung nicht kurz mit uns abgestimmt wird, obwohl die sensorWI-Redaktion uns persönlich kennt und unsere Telefonnummer hat. Vielleicht möchten wir ja ein ausgewogeneres Bild der unterschiedlichen Beiträge zeigen, statt nur eine der fünf unterschiedlichen Beiträge zu veröffentlichen. So etwas fördert nicht gerade das Vertrauen in fairen Journalismus …

    Dirk Vielmeyer
    Co-Organisator & Moderator PULSE OF EUROPE Wiesbaden

    1. Lieber Dirk Vielmeyer.
      Warum wir diesen und nur diesen Redebeitrag im kompletten Wortlaut veröffentlicht haben, verrät schon die Headline – weil es die Rede war, die am meisten aufhorchen ließ.

      Das haben wir auf dieser öffentlichen Veranstaltung nicht nur direkt erlebt, sondern wurden auch anschließend vielfach angesprochen – „Wer war das?“ „Habt ihr nochmal seinen Namen?“ „Mit dem, was er gesagt hat, will ich mich noch mal genauer beschäftigen.“

      Genau deshalb haben wir Kris Kunst kontakiert (und nicht etwa umgekehrt, falls das jemand vermuten sollte) und ihn angefragt, ob er uns seinen Redetext zur Veröffentlichung zur Verfügung stellt.

      Und: Redaktionelle Veröffentlichungen mit Veranstaltern, welcher Art und in welchem „Bekanntheitsgrad“ auch immer, abzustimmen – diese Idee überrascht uns dann doch und widerspricht unserer Praxis und unserem Verständnis von Berichterstattung über öffentliche Veranstaltungen. Und es würde, so nehmen wir mal schwer an, im Gegenteil nicht gerade das Vertrauen in freien und unabhängigen Journalismus fördern.

      Abgesehen davon sind Veröffentlichungen von, selbstverständlich redaktionell ausgewählten, Wortlaut-Reden gängige und gute journalistische Praxis.

      Und nichtsdestotrotz steht sowohl den Veranstaltern, als auch den weiteren Rednern, natürlich gerne frei, ihre Beiträge hier als Kommentare zu posten.

      In diesem Sinne, auf eine weiterhin fruchtbare, ergiebige und offene Debatte.
      Dirk Fellinghauer

  2. Die Rede von Kris Kunst finde ich goldrichtig! Und vielen Dank für den Abdruck. Mich interessiert die Regie der zukünftigen Veranstaltungen (und auch die Finanzierung). Darf jede/r reden, wer will und wie lange? Wie ist der Umgang mit möglichen nationalistischen Hetzern?

  3. Ich bin nicht gläubig, aber wenn es hilft, dann bete ich, dass es für die Rettung der EU wie in dieser ausgezeichneten Rede beschrieben, noch nicht zu spät ist. Ich würde noch hinzufügen, dass eine ausschließlich auf Verteidigung (vor Ort, nicht am Hindukusch) ausgelegte EU-Armee in diesen Zeiten allerdings auch kein Fehler wäre. Wenn es die EU denn schafft, ich rechne inzwischen schon fast mit dem Schlimmsten. Ehrlich gesagt habe ich beim Gedanken an die derzeitige Weltlage in der letzten Zeit das erste Mal in meinem Leben richtige Angst vor der Zukunft.

  4. Ich bin begeistert, selten so kompakt & klug eine Zustandsbeschreibung der EU gelesen … das werde ich teilen das es kracht … Danke an die Redaktion & den Redner 🙂
    P.S. Auf den Nachdenkseiten gibts grad 2 interessante Artikel zu PoE, ich enthalte mich da der Meinung …
    P.S.2 Die Reaktion von Dirk Vielmeyer spricht Bände, gute Reaktion 🙂

  5. vielen Dank dafür, dass gerade diese Rede komplett veröffentlicht wurde. Die Reaktion von Dirk Vielmeyer wird nur dann verständlich, wenn man zu grunde legt, dass ihm gerade diese Rede nicht gut gefallen hat. Warum nicht? War sie ihm zu sozial? Möchte Dirk Vielmeyer lieber das neoliberale kapitalistische, gegen die Menschen gerichtete Europa behalten?
    Die Menschen in Europa möchten das anscheinend nicht. Die Menschen in Europa sehnen sich nach einer Politik für die Menschen und nicht nur für die Oligarchen und Konzerne. Wenn “Pulse of Europe” es ehrlich meint, dann sollte es hinter genau dieser Rede stehen. Dann sollte diese Rede das Herz von “Pulse of Europe” sein. Leider befürchte ich, dass es nicht so ist. Viele Anzeichen sprechen leider dafür dass “Pulse of Europe” die neoliberale Fortsetzung des jetzigen Europa befürwortet und damit Europa zerstören hilft.

  6. Sehr treffende Zustandsbeschreibung der EU von Kris Kunst.
    Bei der Bewegung http://pulseofeurope.eu/doe-10-grundthesen-des-pulse-of-europe/ „Worum geht es?“, fehlt mir vor allem der Bezug auf ein soziales, humanes und solidarisches Europa. Gerade das ist es doch was die Menschen zu Recht immer mehr vermissen! Ein Europa der deregulierten Wirtschaft und Finanzen entsolidarisiert und spaltet die Bevölkerung, lässt die Schwachen im Stich. Dieses Europa nutzt nur den wirtschaftlich Starken, zu Lasten der Menschen und letztendlich auf Kosten der Demokratie und des Friedens.

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