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EXIL Festival im Schlachthof startet heute: Performance-Ereignisse auf großer Bühne – „Death Game“-Premiere

Nach kuenstlerhaus43 und Freies Theater Wiesbadener ist nun das Walhalla im EXIL „dran“. Die freie Bühne, eigentlich – auch schon, wie der Name verrät, im Exil – in der Nerostraße beheimatet, darf die große Schlachthof-Halle als Exil-Bühne nutzen, um dort auch in Coronazeiten ein größeres Publikum zu erreichen. Gespielt werden beim EXIL Festival Stücke aus dem Repertoire – und ganz Neues: „The Death Game“ feiert am Samstag, dem 29. August, Premiere – eine Performance-Theater-Inszenierung nach „Die Befristeten“ von Elias Canetti unter Regie von Sigrid Skoetz.

Den Auftakt der Walhalla im Exil-Tage im Schlachthof-Exil bestreitet heute der großartige Paul Simon – mit „Exodus“ von DJ Stalingrad.  Piotr Silaev, alias DJ Stalingrad, Angehöriger der roten Skinheadszene, Anarchist und Antifaschist. Der Schauspieler Paul Simon macht daraus ein  „Theaterkonzert in Hardcoremanier“ Eine intensive, schonungslose Performance in eigener Fassung des Buches mit Schlagzeug, eine einzigartige „One-Man-Drum-Performance“.  Beginn ist um 20 Uhr.

Am Freitag, dem 28. August, gibt es um 20 Uhr einen Doppel-Abend. Die Performance „Macbeth“ konzentriert sich ganz auf das Paar Lady Macbeth und Macbeth. Sie sind im Bösen eine Einheit. Um seines persönlichen Vorteils willen, ermordet Macbeth den beliebten Schottenkönig. Ihr Machtwille wird so lange angefeuert, bis er eine Position erreicht hat, die sie nicht mehr ausfüllen können. Die Situation von „Macbeth“ gleicht einem Morast, in der jede Handlung erstirbt. Die Aufführung reflektiert in freier Anlehnung an Shakespeares Vorlage das System der Machtergreifung um jeden Preis. In der Inszenierung von Sigrid Skoetz spielen LLewellyn Reichman und Matze Vogel, Marie Zbikowska steuert Videos bei.

Im Anschluss folgt noch „META.2.0“ – eine performative Reise von und mit LLewellyn Reichmann, ein moderner Gesang. Der Versuch einer Verwandlung des Helden zur Heldin, des antiken Menschen zum Menschen des 21. Jahrhunderts, des geschichtlichen Mythos zum modernen Mythos.

Am Samstag, dem 29. August, dann Premierenfieber in der Schlachthof-Halle: „The Death Game“ nach „Die Befristeten“.  Kurz nach der Geburt, so  Elias Canettis Vision, wird jedem Neugeborenen eine Kapsel um den Hals gehängt, die er niemals öffnen darf.  In seinem Schauspiel „Die Befristeten“ entwirft der Literaturnobelpreisträger einen Staat, der die Lebenserwartung eines Menschen über seinen Status entscheidet lässt, kurz nach der Geburt. Wir müssen, so folgerte er, unser gesamtes Denken aus der Zentralperspektive des Todes sehen. Unter Regie von Sigrid Skoetz spielen Llewellyn Reichman und Paul Simon, mit Videos von Marie Zbikowska.

Für alle Vorstellungen gibt es Karten im Vorverkauf unter www.walhalla-im-exil.de  und www.schlachthof-wiesbaden.de.

(dif/Fotos Veranstalter)