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Mr. Mojo und Mr. JB bitten zum Tanz – 3. Bermuda-Dreieck Revival Party am 07.07. im Kulturpalast

 

„Das soll jetzt aber keine Homestory werden“, sagt Wolfie Kerl bei der Führung durch seine Dachgeschoss-Wohnung – wohl wissend, dass hier jeder musikbegeisterte Journalist in schwerste Versuchung geraten muss, genau eine solche zu schreiben. Sein Flur macht jedem Hard Rock Café Konkurrenz, ist vollgehängt mit Fotos, Dokumenten, goldenen Schallplatten aus den besten Zeiten der Rockgeschichte. Mühsam ersammelt vor Jahrzehnten, heute unbezahlbar. Aber darum soll es heute ja nicht gehen. Zumindest nicht direkt. Sondern um Musik. Und um die 3. Bermuda-Dreieck Revival Party, die Wolfie am Samstag, 7. Juli, im Kulturpalast organisiert.

 

Mindestens genauso umfangreich und eindrucksvoll wie seine Memorabilia-Sammlung ist Wolfies Plattensammlung. Das sensor- Fotoshooting gerät zur vormittäglichen Party. Diesen Song müssen wir uns anhören und dann gerade noch diesen und wenn wir schon dabei sind, diesen auch noch– und zu jeder heißen Scheibe hat Wolfie eine coole Story parat. Einen Teil dieser Plattensammlung schleppt er am 7. Juli mal wieder die vielen Stufen seines Hauses hinunter und die Treppen zum Kulturpalast hinauf. Dort trifft er sich am DJ-Pult mit dem nicht weniger musikverrückten Jürgen Banik – er hat seit 25 Jahren den Laden „CD Depot“ am Elsässer Platz  – und schmeißt mit ihm die 3. Wiesbadener Bermuda-Dreieck-Revival Party.

Damals, in all diesen Läden mit merkwürdigen Namen

Mr. Mojo und Mr. JB, so nennen sich die Herren als DJs, werden gemeinsam Musik der 70er und 80er auflegen. Und was hat es mit dem Bermuda Dreieck auf sich? Das war zu einer legendären längst vergangenen Zeit die Zone in Wiesbaden, wo die damals jungen Leute, die heute mindestens Ü40 sind, fast jeden Abend feierten, wo es eine richtige Szene mit interessanten Läden gab, in denen etwas passierte – und in denen richtig gute Musik lief. Kranzplatz- Saalgasse-Nerostrasse-Taunusstrasse-Geisberg waren die Koordinaten des legendären Kneipenviertels. Die Läden hatten so merkwürdige Namen wie: Kränzchen, Spitzweg, Nähkästchen, Spule, Triangel, Hoppenstedt, Zwiebel, Westpol, Wirtshaus, Parsival, EG oder Der Mensch verlässt die Erde. Namen, die bei den Beteiligten heute noch für leuchtende Augen sorgen können. Das Feeling dieser Jahre, vor allem aber die Musik dieser Jahre (die dann das Feeling ganz automatisch wieder auslöst) soll die Bermuda-Dreieck-Revival Party zurück bringen. 

Wolfie ist nach abgeschlossenem Studium in den späten 70er Jahren nach Wiesbaden gekommen und arbeitete bei einem großen öffentlich-rechtlichen Sender . In der Fernsehproduktion war er bis 2009 als Regisseur tätig, auch für legendäre Musikformate. Seit einigen Jahren hat er sich  im Bereich Musikjournalismus, Radiomoderation, Programmgestalter und DJ neu orientiert. Dabei kommt ihm zugute, dass er  seit frühester Jugend Schallplattensammler und Hobby-DJ ist. Er hat wie gesagt eine riesige Sammlung von Vinylschallplatten, sogar Originalaufnahmen auf Schellack aus den legendären Sunstudios von Elvis und Johnny Cash. Durch seinen  langjährigen 2. Wohnsitz in USA nutzte er beste Einkaufsmöglichkeiten für altes Vinyl.

„Mit Jürgen Banik verbindet mich eine lange Freundschaft und die Affinität zur Musik der 70er und 80er Jahre“ , stellt er seinen DJ-Partner für die dritte Auflage der Bermuda Dreieck-Party vor. „Mr. JB“  alias „The Funkmaster  ist auch leidenschaftlicher Sammler rarer „Black Music“.

Ein Auslöser für die Entstehung des Partyformats war die facebook- Gruppe “ Du weisst du kennst Wiesbaden, wenn du früher …“ mit über 3400 Mitgliedern, überwiegend aus der Generation 40plus. Als einer der Administratoren  der Gruppe kam Wolfie auf die Idee, die dort geposteten Erinnerungen in eine Party zu „verwandeln“. „Für die  GENERATION 40plus“ gab es in Wiesbaden nur sehr wenig Parties,“ erklärt er, was ihn bei der Umsetzung der Idee beflügelte. Und nun kommen alte und neue Freunde zusammen, feiern und tanzen zur Musik der 70er und 80er Jahre. „Der Kulturpalast ist die ideale Location dafür“, schwärmt der Initiator und plant, die Party als regelmäßige Einrichtung viermal im Jahr zu veranstalten.  Es soll keine feste Dj-Crew geben, sondern eher Abwechslung mit verschiedenen „Programmgestaltern“.

Zur Sommerausgabe am 7. Juli heißt es: „Ab 20 Uhr wird draußen gegrillt, ab 22 Uhr wird drinnen getanzt.“

(Text: Dirk Fellinghauer. Fotos: Tim Dechent / http://lost-in-a-good-way.blogspot.de/https://www.facebook.com/lostinagoodway)