Direkt zum Inhalt wechseln
|

Frankfurt RheinMain wird „World Design Capital“: Region macht mit „Design for Democracy“-Konzept das Rennen

Ein Wiesbadener Baustein zur World Design Capital-Bewerbung war die Präsentation der Hochschule RheinMain-Visionen für einen Wiesbadener Kulturcampus auf dem Kulturpark Areal. Foto: Hochschule RheinMain

Frankfurt und die RheinMain Region inklusive Wiesbaden werden den weltweit angesehenen Titel World Design Capital 2026 erhalten, also zur „Welthauptstadt des Design“ avancieren. Die World Design Organization (WDO) mit Sitz in Montreal, Kanada, hat dies jetzt in einer Videokonferenz bekannt gegeben. Neben Riad, Saudi-Arabien, war Frankfurt RheinMain mit dem Thema Design for Democracy. Atmospheres for a better life unter den zwei Finalisten, die das internationale Komitee der WDO aus allen Kontinenten ausgewählt hatte und hat sich gegen die Konkurrenzstadt durchgesetzt.

Bei der Jahreshauptversammlung World Design Assembly der WDO in Tokio vom 27. bis 29. Oktober wird der Titel an Frankfurt RheinMain feierlich verliehen. Im ersten Quartal 2024 findet die World Design Capital Signing Ceremony statt, bei der das Host City Agreement offiziell unterschrieben wird. Dies ist der Startpunkt für World Design Capital 2026.

Besonders gelobt wurde in der Videokonferenz mit WDO-Geschäftsführer Bertrand Derome das von Prof. Matthias Wagner K entwickelte Thema der Bewerbung, das nicht nur regional, sondern vor allem weltweit eine große Wirkung haben werde. Außerdem war das Komitee der WDO begeistert von der gelungenen und beeindruckenden Vorarbeit, die im Zuge der Bewerbung in Form von zahlreichen Veranstaltungen, vielen Mitwirkenden und einer Tour durch die gesamte Rhein-Main-Region stattgefunden hatte. Das Komitee der WDO hat vor allem auch die Zusammenarbeit von Kultur, Design, Wirtschaft und Gesellschaft überzeugt, die ein großes Gemeinschaftsgefühl der Region Frankfurt RheinMain vermittelt habe.

Frankfurt RheinMain hatte sich mit dem Thema Design for Democracy. Atmospheres for a better life beworben. Ziel des Programms für 2026 ist es, hier in der RheinMain-Region ein nachhaltiges, partizipatives internationales Zentrum für Design, Design-Disziplinen und Design-Methoden für Menschen aus aller Welt entstehen zu lassen.

Der Titel World Design Capital® (WDC) wird alle zwei Jahre von der WDO vergeben und ist ein international anerkanntes Programm, initiiert aus der Gestaltungsbranche als Würdigung von Städten und Regionen für ihren effektiven Einsatz von Design zur Förderung der kulturellen, wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklung. In einem einjährigen Veranstaltungsprogramm präsentiert sich die designierte Stadt oder Region als Zentrum für Design, Kreativität und Innovation. Sie wird Teil eines internationalen Netzwerks. Die internationale Auszeichnung ging in der Vergangenheit unter anderem an Städte wie Helsinki, Kapstadt, Lille Métropole, Seoul oder Mexiko City. Diese Städte haben sich zu prominenten Designzentren entwickelt, die nach Angaben der Initiatoren noch heute von ihrer Ernennung zur World Design Capital profitieren.

Seit über zwei Jahren hatte das Team der Projektgesellschaft unter der Leitung von Prof. Matthias Wagner K, Direktor des Museum Angewandte Kunst, im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main und des Kulturfonds Frankfurt RheinMain die Bewerbung ausgearbeitet und intensiv vorangetrieben.  „ Wir haben uns nicht darum beworben, um uns mit dem Titel zu schmücken, sondern wichtig war innerhalb des gesamten Zeitraums, dass durch die Bewerbung eine Bewegung entsteht, die für eine demokratische Kultur der Freiheit steht“, so Matthias Wagner K. Er spricht von einer „neuen Gemeinschaft, auf die die Bewegung bauen kann und die einem abwartenden „Weiter so“ ein konstruktives „Gemeinsam anders machen“ entgegensetzt, das weit über die Kunst- und Designszene hinaus geht.“ Der Projektkatalog, der durch die Bewerbung entstanden ist, sei ein beeindruckender Fundus, aus dem jetzt geschöpft werden könne.

„Unser gemeinsames Ziel war der ganz große Wurf: Frankfurt RheinMain. World Design Capital 2026. Dieses Ziel haben wir erreicht, in wenigen Tagen geht die Arbeit erst richtig los. Nun ist der Titel ein zusätzlicher mächtiger Impuls für die internationale Wahrnehmung und die Entwicklung unseres Kreativstandorts. Frankfurt und die Rhein-Main Region erhalten dadurch vielfältige Möglichkeiten, Projekten Raum für Diskussion, Entwicklung und Realisierung zu geben und so vielleicht auch dem hohen Gut der Demokratie eine neue Facette hinzuzufügen“, so Stephanie Wüst, Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Stadtmarketing in Frankfurt am Main.

„Die erfolgreiche Bewerbung von Frankfurt und der Region RheinMain als World Design Capital 2026 ist ein strahlendes Beispiel für die Kraft der kulturellen Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft durch Kultur, und die Welt wird auf Frankfurt RheinMain als Quelle kreativer Inspiration blicken“, freut sich Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

 

Ein Knotenpunkt (Design Hub) für alle bereits existierenden Design-Initiativen, Grassroots-Initiativen, Hochschulen mit Gestaltungsschwerpunkt, NGOs, Vertreter:innen aus Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Recht, Technik, Wissenschaft und Kultur sowie der Bürgerschaft auf Basis anschaulicher historischer Gestaltungsumbrüche, bereits vorhandener und neuer projektierter Projekte. Und nicht zuletzt soll Design Frankfurt und der Region eine gemeinsame Identität geben.

Im Sinne von Design for Democracy. Amospheres for a better life wurden in der Bewerbung zwölf Handlungsfelder definiert, die in der Gestaltung des gesellschaftlichen Miteinanders am drängendsten sind. Sie bestimmen und strukturieren die Basisarbeit als Plattformgeber zur Entwicklung des Programms für das World Design Capital 2026: Arbeiten, Bauen, Bildung, Energie, Gesundheit, Industrie, Konsum, Kultur, Mobilität, öffentlicher Raum, Sport und Wohnen. Für die Handlungsfelder wurden aus der gesamten Frankfurt RheinMain Region über 100 Projekte eingereicht, die nun einen beeindruckenden Wert für die Stadt und ihr Umland darstellen. Zu den vorgestellten Großprojekten gehörte auch die Vision eines Kulturcampus Wiesbaden mit Entwürfen von Studierenden der Hochschule RheinMain oder der Life Science Hub – biomindz Mainz. (dif/Foto Hochschule RheinMain)

 

Die Vorstellung der Planung für das Jahr 2026 wird im Herbst im Rahmen einer Pressekonferenz stattfinden.

 

Die Träger der Bewerbung Frankfurt RheinMain. World Design Capital 2026 sind die Stadt Frankfurt unter Federführung des Dezernats für Kultur und Wissenschaft und der Kulturfonds Frankfurt RheinMain – darin u.a. engagiert die Städte Wiesbaden, Darmstadt, Offenbach und Hanau und zusätzlich die Stadt Mainz sowie die Kreise Offenbach, Hochtaunus, Main-Taunus, Rheingau-Taunus und Gemeinden der Region – sowie das Land Hessen, in Vertretung des Ministerpräsidenten Boris Rhein. Das Land Hessen und die Stadt Frankfurt am Main sind die größten finanziellen Förderer und Unterstützer dieser Unternehmung.