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„Gravierender betroffen“: Internationaler Frauentag am 8. März dreht sich in Wiesbaden um „365 Tage mit Corona“

Der Internationale Frauentag 2021 am Montag, 8. März, findet in Wiesbaden unter dem Motto „365 Tage mit Corona“ statt. An diesem Tag wird von 17 bis 18.30 Uhr eine kostenfreie Online-Veranstaltung angeboten. Interessierte können sich bis Freitag, 5. März, anmelden. Alle Informationen und die Anmeldungen sind über die Webseite www.wiesbaden.de möglich. Tagsüber gibt es am 8. März stadtweit Aktionen. 

Fast ein Jahr ist seit den ersten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vergangen, und es ist Zeit, zum Internationalen Frauentag die aktuelle Situation aus der Gleichstellungsperspektive zu beleuchten. Denn: „Die getroffenen Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus betreffen die Gesamtbevölkerung. Es wurde allerdings schnell deutlich und durch wissenschaftliche Studien bestätigt, dass Frauen die Hauptlast der Corona-Krise tragen und im Vergleich zu Männern in vielen Fällen ungleich gravierender betroffen sind“, heißt es in der Ankündigung.

Erstmalig findet die zentrale Veranstaltung zum Internationalen Frauentag online statt. Die Veranstalterinnen sind das Kommunale Frauenreferat und der AK Frauen- und Mädchenpolitik Wiesbaden. Nach diversen Grußworten aus der Politik werden Ausschnitte der Reportage „Frauen in Zeiten von Corona“ gezeigt. Die ganze Reportage ist unter folgendem Link abrufbar: https://www.wiesbaden.de/leben-in-wiesbaden/gesellschaft/frauen/frauen-in-zeiten-von-corona.php.

Bei der Online-Veranstaltung kommen die beiden Film-Protagonistinnen Alexandra Zehmer und Barbara Haker über die Auswirkungen auf ihre Lebenssituation nach fast 365 Tagen mit Corona zu Wort. Professorin Dr. Miriam Beblo von der Universität Hamburg bringt, live zugeschaltet, wichtige Erkenntnisse aus ihrer Arbeit ein und berichtet über mögliche gleichstellungspolitische Veränderungen – Rückschritte ebenso wie Stillstände oder gar Fortschritte. Gemeinsam soll über die gesellschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Leben von Frauen diskutiert werden.

„Sich aus der Ferne nah sein – Post zum Weltfrauentag“ – unter diesem Motto hat der Mädchenarbeitskreis der Landeshauptstadt Wiesbaden Postkarten gestaltet, die visualisieren, mit welchen Herausforderungen und Problematiken, aber auch Ressourcen, Mädchen und Frauen die Zeit des Lockdowns bewältigen.

Feministischer Kampftag auf dem Dernschen Gelände

„Auf zum feministischen Kampftag“ heißt der Aufruf des Anarchistischen Kollektivs Wiesbaden, sich am 8. März um 18 Uhr auf dem Dernschen Gelände zu versammeln. „Noch immer ist unsere Gesellschaft durch männliche Dominanz und deren Machtstreben geprägt und noch immer zerstört patriarchale Gewalt Leben, denn Femizide sind kein Einzelfall“, steht im Aufruf. Näheres zu Anliegen und Hintergründen hier.

AfD´ler wirbt für „stolze Frauen“

Wie wichtig ein Frauentag auch heute noch ist, zeigt sich nicht nur daran, dass eine Gleichberechtigung längst nicht erreicht ist, sondern auch an aktuellen politischen Entwicklungen und Akteuren. So hat der Dimitri Schulz, der für die AfD im Hessischen Landtag und im Wiesbadener Rathaus in der Stadtverordnetenversammlung sitzt, soeben ein Wahlwerbevideo zur Kommunalwahl veröffentlich. Dort sagt der AfD-Politiker, der erst gestern (Donnerstag) in Offenbach gemeinsam mit seinem rechtsextremen Parteifreund Björn Höcke aufgetreten ist, bei seinem Gang über die Treppe in Richtung Rathaustüren: „Die Altparteien haben eine Frauenbeauftragte, die aktiv für Frauenquote und Gendersternchen wirbt. Wir von der AfD sind gegen die Zerstörung unserer Sprache und gegen Frauen, die Männer sein wollen. Wir sind für Frauen, die stolz sind, Frau zu sein.“

Konzert zum Weltfrauentag am 8.3. online

Anlässlich des Weltfrauentags  werden die Wiesbadener Musiker*innen Mara Kochendörfer, Britta Roscher und David Eggert ein besonderes Konzert mit Werken von Komponistinnen auf ihrem YouTube-Kanal um 19 Uhr streamen. Das Trio hat sich im Zuge der Corona-Pandemie und wegfallender nationaler Konzerte neu zu dem Projekt „Women in Music in Wiesbaden“ zusammen geschlossen, um in ihrer gemeinsamen Heimatstadt Wiesbaden ein Bewusstsein für die regionale musikalische Szene mit Fokus auf die Musik von Frauen zu schaffen. Hierbei bedienen sie sich Kompositionen aus vergangenen Jahrhunderten, aber auch lebender Komponistinnen und Eigenkompositionen. Es werden Solos, Duette und Trios in der Besetzung für Querflöte, Violoncello und Gitarre zu Gehör kommen.

(sun/Foto: Veranstalter, Grafik Landeshauptstadt Wiesbaden / Jutta Pötter)