Sie sind gerade erst mit ihrer Familie vor dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen, oder sind vor elf, zwölf Jahren als Kinder von Migranten in Wiesbaden geboren worden. Gemeinsam waren sie auf geführten Foto-Safaris durch Wiesbaden unterwegs und präsentieren nun ihre Ergebnisse. „Die Klasse 6a der Wolfram-von-Eschenbach-Schule ist auf jeden Fall eine bunte Truppe von wunderbaren jungen Menschen, die nun, am Mittwoch, den 15. Juli von 11 bis 14 Uhr auf dem Wiesbadener Schlossplatz, voller Stolz und Neugier ihre fotografischen Ausflüge der letzten Monate in der Landeshaupt präsentieren“, heißt es in der Ankündigung der Freiluft-Fotoausstellung, zu der alle Wiesbadener eingeladen sind. Die Eröffnung ist um 11 Uhr.
Ermöglicht hat das Projekt unter dem Motto „Die Landschaft vor der Tür – die Landschaft in mir“ eine großzügige Förderung des Programms KUNSTVOLL des Kulturfonds Frankfurt Rhein Main. Mit dessen Mitteln und durch die Unterstützung eines privaten Unternehmens konnten acht Foto-Safaris mit Medienprofis realisiert werden. Ausgerüstet mit mehreren Kameras, gingen die Schüler von Wiesbadens letzter reiner Hauptschule auf Entdeckungsreise an die Peripherie oder in das Zentrum der Stadt.
Begleitet und unterstützt wurden Sie von ihrem Kunstlehrer Olli Back und hoch9, einem Verein aus Frankfurt, der sich der Vermittlung von Kunst, Kultur und Kommunikation verschrieben hat. So gingen abwechselnd die Fotografinnen Sonja Schwarz, Katarina Ivanisevic, die Kamerafrau Vita Spieß und die Filmemacher Reiner Krausz und Christoph Schuch, begleitet von dem (Ton-) Künstler Dirk Krecker mit den Schülern z.B. in die Kirschblüte nach Frauenstein, machten „Land-Art“ auf der Rettbergsaue, oder Porträts im Biebricher Industriegebiet. Anschließend wurde die Ausstellung gemeinsam mit den Schülern konzipiert. Dabei sind starke Bilder, überraschende Fotografien und spannende Sichtweisen auf Wiesbaden entstanden.