Drei weltweit agierende Cellistinnen, die zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne stehen. Dieses internationale Cellotrio wird möglich durch die Einladung der Kuratorin Biliana Voutchkova des DARA String Festivals, das an diesen Tagen in Köln, Berlin und Wuppertal stattfindet. In der „Lücke“ der Festival-Auftrittstage wird dieses Spitzen-Trio heute auf Einladung des Jazz-Architekten zu Gast in Wiesbaden sein. Das „Sommer-Achter“-Konzert im Marleen im Lili beginnt um 20 Uhr.
Jede Musikerin bringt ihre individuelle Stimme auf dem Instrument ein, um ein ganz besonderes Konzert zusammen spielen zu können. Es ist leider nur selten möglich, dass sich Streicher*innen auf diesen Wegen zusammenfinden. Dieses Trio verspricht intuitiven Austausch drei verschiedener Kulturen einer globalisierten Welt, mit der Freiheit zur eigenen Klangsprache, dem Wagnis der spontanen Vernetzung, eine neue Kreation zu erspielen, die so schnell nicht wieder gehört werden wird.
Isidora Edwards
Die Arbeit von Isidora basiert auf der Untersuchung der Klangmöglichkeiten des Cellos, gedacht als eine Geographie voller Risse und versteckter Rückzugsmöglichkeiten, die das Instrument in einen poetischen Körper verwandelt, der nach einer Geschichte im Klang sucht. Ihre Interessen konzentrieren sich auf die Suche im Spektrum der improvisierten Musik und auf die Bereiche Tanz, Bewegung, menschliche Stimme und ihre philosophischen Beziehungen zu Raum, Zeit und Publikum.
Tomeka Reid
Reid studierte Cello an der DePaul University in Chicago und leitete anschließend acht Jahre das Orchester der University of Chicago’s Lab School. Daneben arbeitete sie seit den 1990er-Jahren in der Jazz- und Improv-Szene der Stadt. Neben vielen Projekten leitet sie ein eigenes Bandprojekt, zu dem Jason Roebke, Tomas Fujiwara und Mary Halvorson gehören. Im Bereich des Jazz war sie zwischen 1999 und 2017 an 33 Aufnahmesessions beteiligt und wurde vielfach ausgezeichnet.
Elisabeth Coudoux
Die Suche nach neuen Klängen und Spieltechniken führte die Cellistin Elisabeth Coudoux, geb. 1985, von einem klassischen Instrumentalstudium über den Jazz zur Neuen Musik und freien Improvisation. Das Ausloten des Klangspektrums am Instrument ist für sie eine sich stets ausweitende Suche nach der eigenen Stimme. Aus der Analyse intuitiver Bewegungsmuster entstehen poetische Miniaturen, geräuschhafte Geschichten werden erzählt und unbekannte Klanglandschaften erkundet.
In ihrem 2013 gegründeten Ensemble Emißatett resoniert das Cello als orchestraler Klangkörper in gleichberechtigten Teilen mit den anderen Spielern, wobei sich die Gewichte stets zwischen individuellem Ausdruck und freier kollektiver Energie verlagern.
(apo/Fotos: Veranstalter)