An diesem Sonntag, 23. September, um 20 Uhr kommt ein besonderer Künstler ins Kurhaus. Jan Sählhof, der Pianist aus Berlin, gibt sein Wiesbaden-Debüt und hat ein virtuoses, romantisches Programm im Gepäck. Anfänglich noch als Geheimtipp angepriesen, hat Sählhof sich in den letzten Jahren mit einer natürlichen Musikalität zu einem echten Publikumsliebling entwickelt. Klassik- und Klavierfans sollten sich dieses Konzert nicht entgehen lassen. Es gibt noch Karten.
Der 1976 in Hannover geborene Künstler wird den Abend mit der beliebten Pastorale Sonate von Beethoven einläuten, dann aussschliesslich aus seinem romantischen Programm schöpfen mit Werken von Chopin, Liszt und Schumann. „Mit den Sonaten der mittleren Schaffensperiode Beethovens befinden wir uns mit einem Fuß in der Romantik. Das passt gut in ein romantisches Programm um es abzurunden. Ich mag es, wenn viel Kontrast bei der Gestaltung eines abendfüllenden Klavierabends entsteht. Das erzeugt Spannung“, erklärt der Pianist seine Programmauswahl.
Voller Leidenschaft und Virtuosität
Jan Sählhof gehört zu einer neuen Generation von Pianisten, die mit Leidenschaft und toller Virtuosität spielt, ohne dabei mechanisch zu sein. Seine Art zu Spielen ist spontan und es wirkt, als entstünde die musikalische Idee im Moment des Konzerts. Er kann sich in die unterschiedlichsten Werke schnell hineinfühlen, deren emotionalen Kern ergründen. So hört man in seiner letzten Einspielung, wie weit gefächert sein Repertoire ist. Die Interpretationen von drei Scarlatti-Sonaten überzeugen durch Leichtigkeit und tänzerischen Eifer. Die Images 1 von Claude Debussy stellt er mit einer großen Vielfalt an Klangfarben dar. Sein Chopin ist leidenschaftlich und spontan. Die nötige Ruhe und kontrastierende Kraft findet er bei den Sinfonischen Etüden von Robert Schumann.
Roter Faden führt durch die Unterschiede
Mit dem neuen Programm, welches am Sonntag. im Kurhaus zu hören sein wird, vereinen sich die unterschiedlichsten Elemente der romantischen Klaviermusik. Der theatralisch anmutende Mephistowalzer von Franz Liszt, der Episoden aus Nikolaus Lenaus Gedicht „Tanz in der Dorfschenke“ aus Faust darstellt, die Chopin Ballade g- moll und die Mazurkas op. 67, der Liebestraum von Liszt, kleine Stücke aus Schumanns Kinderszenen und die Pastorale Sonate von Beethoven stehen auf dem Programm. All diese Stücke sind unterschiedlicher wie sie nicht sein können. Einen roten Faden kann man jedoch erkennen. Einem romatischen Landschaftsbild gleich, wolkenverhangen gibt es hier Licht und Schatten. Sonnestrahlen brechen durch die Wolkendecke. Der Mensch in der Natur, verbunden mit dem tiefsten Ausdruck der Seele. Diese Klangmalerei weiß Sählhof meisterlich darzustellen: „Musik ist wie Meditation und wirkt direkt auf die Emotionnen der Menschen. Das hat mich schon immer insbesondere an der klassisch- romantischen Musik fasziniert.“
Jan Sählhof, Vater einer siebenjährigen und anderthalb jährigen Tochter geht den Konzerten diesen Jahres mit Freude entgegen.: „Es ist für mich eine wunderbare Fügung, in einem der schönsten Konzerthäuser Europas, ja vielleicht sogar der Welt spielen zu können. Das Publikum darf gespannt sein und sich freuen auf diesen jungen, interessanten Pianisten mit Charakter. Tickets gibt es bei Tourist-Info Wiesbaden und auch noch ausreichend an der Abendkasse.