Kontaktverbot anstatt Ausgangssperre – auf diese grundsätzliche Regelung einigten sich heute Bund und Länder im Kampf für die Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus. Demnach werden Ansammlungen von mehr als zwei Personen untersagt. Als erster Ministerpräsident berichtete NRW-Landeschef Armin Laschet. Er sagte vor der Presse: „Nicht das Verlassen der Wohnung ist die Gefahr. Die Gefahr ist der enge, unmittelbare soziale Kontakt.“ Ausnahmen gebe es für „Kernfamilien“, in einem Haushalt lebende Personen und zum Beispiel bei Beerdigungen. Laut Laschet gelten die heute getroffenen Regelungen und Maßnahmen bis zum 19. April, die Bundeskanzlerin sprach heute von „mindestens zwei Wochen Geltungsdauer“.
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier betonte: „Die Grundlinie heißt eigentlich 1 Person.“ Mit der Beschränkung auf zwei Personen habe man im Sinn, dass alleinstehende Personen, die Hilfe benötigen, nicht auf das „frische Luft schnappen“ verzichten sollen: „Der Klassiker ist hier die gehbehinderte alte Dame“, nannte Bouffier als Beispiel. Verboten werden sollen nun auch Friseure und Massage-, Kosmetik- und Tattostudios. Medizinisch notwendige Dienstleistungen und Behandlungen sollen weiterhin möglich sein.
Bouffier bedankte sich bei allen, die sich schon bisher an alle Regelungen hielten und appellierte: „Die schrecklichen Bilder aus Italien und Spanien mahnen uns, dass wirklich alle mitmachen.“
Am Nachmittag hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel zu den heute beschlossenen Maßnahmen äußern. Sie wies darauf hin, dass es sich um Regeln handelt, Zuwiderhandlungen würden geahndet. Und die Kanzlerin betonte: „Das Entscheidende ist wirklich, Abstand zu halten.“ Es mache einen Riesenunterschied, ob man einen halben Meter oder 1,50 Meter von einer anderen Person entfernt stehe: „Mit genügend Abstand ist Infektionsrisiko nahe Null.“ (dif/Fotos Dirk Fellinghauer)
Neulich noch im Wellritztal – das geht so ab heute nicht mehr: