Kunst und Kultur in anderem Licht
Der Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober stelle die Rolle von Kunst und Kultur in ganz anderes Licht, heißt es in der Ankündigung der Veranstaltungswoche: „Gerade der Bereich der Kultur wird zum Brutraum eines neu erstehenden Antisemitismus. Es sind Künstlerinnen und Künstler, Intellektuelle, die in geschichtsblinder Täter-Opfer-Umkehr Israel zum Feindbild für die ganze Welt erklären; es sind die Universitäten, die zulassen, dass Gesinnung über die Freiheit und Redlichkeit der Wissenschaft gestellt wird.“
Vor diesem Hintergrund hat die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Wiesbaden zu ihrer Woche der Brüderlichkeit mit Professorin Dr. Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt, die zur Eröffnung sprach, und dem Chefredakteur der „Jüdischen Allgemeinden“, Philipp Peyman Engel, prominente Stimmen aus dem kulturellen Bereich eingeladen.
Chefredakteur der „Jüdischen Allgemeinen“ hält heute Vortrag
Philipp Peyman Engel, Chefredakteur der „Jüdische Allgemeinen“, heute um 19 Uhr einen Vortrag im Roncalli-Haus halten und schildern, wie er die Zeit seit dem 7. Oktober erlebt. Vor wenigen Tagen ist sein Buch „Deutsche Lebenslügen – Der Antisemitismus, wieder und immer noch“ bei dtv erschienen. Der 1983 in Herdecke geborene deutsche Jude Philipp Peyman Engel ist schockiert, dass die Empörung in Deutschland so zögerlich zum Ausdruck kommt – aber nicht überrascht. Seit Jahren verfolgt der Journalist „die Anbiederung der deutschen Politik an die Feinde Israels und den alltäglichen Antisemitismus aus allen Ecken der Gesellschaft – von Rechten, von Linken, von muslimischen Migranten“. Der 7. Oktober habe endgültig gezeigt, sagt Engel, dass es in Deutschland so nicht weitergehen kann.
Abend der Begegnung
Beim traditionellen Abend der Begegnung in der Jüdischen Gemeinde am Donnerstag, 14. März, 19 Uhr, wird Kantor Benjamin Maroko von der Jüdischen Gemeinde Darmstadt in die Liturgie im Gottesdienst einführen.
Abschlusskonzert im Festsaal des Rathauses
Das Abschlusskonzert am Sonntag, 17. März, um 17 Uhr im Festsaal des Rathauses Wiesbaden bietet die Gelegenheit zum Wiedersehen von zwei Künstlerinnen, die beim Solidaritätsonzert für Israel im November auf große Begeisterung stießen: mit der Soloharfenistin des Orchesters des Hessischen Rundfunks, Anne-Sophie Bertrand, und der Pianistin Monica Gutman.
Anmeldungen nötig
Allen Veranstaltungen sind kostenfrei, eine Anmeldung ist unter info@gcjz-wiesbaden.de notwendig. (dif/Foto Marco Limberg)