Die Geschichte der „Ghost Army“ aus den Jahren 1944/45 klingt kurios, ist aber wahr: Mit aufblasbaren, bemalten Panzern, Kriegsgeräuschen aus Lautsprechern und weiteren ungewöhnlichen Ideen führte eine Sondereinheit der US-Army die deutsche Wehrmacht hinters Licht. Sie täuschte die Anwesenheit tatsächlich existierender Militäreinheiten vor, die zum jeweiligen Zeitpunkt an anderen Orten im Einsatz waren. Heute präsentiert der Regisseur seinen Dokumentarfilm als Deutschlandpremiere im Museum Wiesbaden.
Zahlreiche Kreative aus Werbeagenturen und Kunsthochschulen meldeten sich freiwillig zum Dienst in der „Geisterarmee“ – darunter der Designer Bill Blass, der Fotograf Art Kane oder der Maler Ellsworth Kelly. Erst 1996 wurde die Geheimhaltung der Militärakten aufgehoben, in denen die Aktivitäten dieser „Special Troops“ dokumentiert sind.
In Wiesbaden präsentiert Autor und Regisseur Rick Beyer heute um 19.30 Uhr seine preisgekrönte Dokumentation „Ghost Army“ (USA, 2013) als Deutschlandpremiere. Eine für das Fernsehformat gekürzte Fassung lief bereits auf ZDFinfo, im Museum erlebt das Publikum nun erstmals die Originalfassung (englisch, 68 Minuten) mit einer Einführung des Filmemachers. Alle, die an Geschichte, Kunst, Design, Sozial- und Politikwissenschaften interessiert sind, sollten sich diesen Abend nicht entgehen lassen!
Eine (weitgehend englischsprachige) Veranstaltung von Q als Special Event der „Designtage Wiesbaden by access all areas“ – mit sehr freundlicher Unterstützung vom Museum Wiesbaden.