Das Impfzentrum Wiesbaden im RMCC bietet am Mittwoch, 26. Mai, und Donnerstag, 27. Mai, jeweils von 18 bis 22 Uhr allen Wiesbadener:innen, die älter als 60 Jahre sind, eine Sonderimpfung an. Zur Verfügung steht ein Kontingent von insgesamt 500 Impfdosen Johnson und Johnson der Firma Janssen.
Um die über 60-Jährigen dieser Stadt, die noch keinen Impftermin haben, schnell zu erreichen, bietet das Impfzentrum mit dem Vektorimpfstoff für 500 Menschen eine schnelle Immunisierung mit einer Einmalimpfung an diesen beiden Terminen an. Pro Abend können maximal 250 Bürgerinnen und Bürger geimpft werden.
„Möglichst viele Menschen von den Wartelisten bekommen“
Voranmeldungen für einen bestimmten Abend sind nicht möglich. „Ich appelliere an alle, dieses Impfangebot wahrzunehmen. Wir versprechen uns von der Aktion, möglichst viele Menschen von den Wartelisten zu bekommen“, so Marc Dieroff, Leiter des Wiesbadener Impfzentrums. Der Impfstoff des US-Konzerns Johnson & Johnson muss nur einmal gespritzt werden. „Das ist nicht nur für die Impflinge praktisch, sondern auch für die Impfkampagne an sich“, so die Stadt in ihrer Ankündigung.
Ausgangssperre kein Problem
Dass Nachhausewege für Frisch-Geimpfte zu später Stunde mit der geltenden Ausgangssperre („ab 22 Uhr nur alleine spazieren, joggen, Radfahren“) kollidieren könnten, muss niemandem Sorge bereiten: „Da wichtige Arztbesuche von der Ausgangssperre ausgenommen sind, sehen wir hier überhaupt kein Problem“, erklärte Impzentrums-Leiter Marc Dieroff auf sensor-Anfrage.
Eine Anmeldung – anders als zum Beispiel bei der „Offenbacher Impfnacht“, wo kürzlich nach Voranmeldung die ganze Nacht durch bis 5 Uhr morgens geimpft wurde – weder nötig noch möglich. Es wird gebeten, einen Aufklärungs- und Einwilligungsbogen mitzubringen, der auf der RKI-Seite abrufbar ist, ebenso den Personalausweis sowie das Krankenkassen-Kärtchen. Die Leitung des Impfzentrums bittet um Verständnis, sollte es zu Wartezeiten kommen.
Zahlen in Wiesbaden gehen nicht runter – aber warum nicht?
Die für mögliche Lockerungsmaßnahmen relevante 7-Tage-Inzidenz verharrt in Wiesbaden auf einem so hohen Niveau – aktuell 126 – dass ein Lösen der „Bundesnotbremse“, anders als in umliegenden Städten und Kreisen wie zum Beispiel im Rheingau, in Mainz oder seit heute in Frankfurt, nicht in Sicht ist. Die Landeshauptstadt Wiesbaden sieht sich nicht in der Lage, Erklärungen für die anhaltend hohen Zahlen speziell in Wiesbaden zu liefern und kommt über das gebetsmühlenartige Verweisen auf ein „diffuses Infektionsgeschehen“ nicht hinaus, was zu wachsendem Unmut, Spekulationen und verschiedensten Theorien in der öffentlichen Diskussion führt.
Ebenfalls nicht in der Lage war die Stadt Wiesbaden bis Dienstagmorgen (Stand 8.30 Uhr), die in ihrer am Pfingstmontag veröffentlichten Pressemitteilung verbreitete Falschinformation, der Impfstoff von Johnson & Johnson müsse „ähnlich wie der von Astrazeneca“ nur einmal gespritzt werden, zu korrigieren. Natürlich erfordert Astrazeneca nach wie vor zwei Impfungen.
Alle offiziellen Informationen rund um Corona in Wiesbaden gibt es hier.
(dif/Foto Dirk Fellinghauer)