Der Nassauische Kunstverein Wiesbaden hat eine neue Direktorin: Lotte Dinse wird ab dem 1. Juli 2024 die Position der Direktorin übernehmen.
Lotte Dinse bringt laut Mitteilung des 1847 gegründeten Vereins „eine beeindruckende Palette an Erfahrungen und Fachkenntnissen mit sich, die sie über viele Jahre in verschiedenen Kunst- und Kulturinstitutionen gesammelt hat“. Kürzlich hatte Bertram Theilacker als neu gewählter Vorsitzender Elke Gruhn abgelöst, die zuvor 25 Jahre lang den NKV ehrenamtlich geleitet und geprägt hatte.
Aus Göttingen nach Wiesbaden
Die nun nach der Schaffung und Ausschreibung einer hauptamtlichen Stelle als Direktorin auserkorene 42-jährige Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin für zeitgenössische Kunst war in den vergangenen Jahren in Ausstellungshäusern in Innsbruck und Hannover tätig und leitete die Artist Residency Schloss Balmoral in Bad Ems. Derzeit verantwortet sie als Kuratorin und künstlerische Leiterin das Jahresprogramm im Kunsthaus Göttingen. Diese Stelle hatte sie Anfang 2023 angetreten.
Lotte Dinse realisierte zahlreiche international besetzte Einzel- und Gruppenausstellungen unter anderem mit Emilija Škarnulytė, Victoria Lomasko, Nan Goldin, FORT, Jochen Plogsties, Christian Falsnaes, Sven Johne und Tobias Zielony. Zudem veröffentlichte sie eine Vielzahl von Beiträgen in Künstlerbüchern und Ausstellungskatalogen.
NKV als dynamische Plattform
„Ich freue mich außerordentlich, die Direktion eines der ältesten und renommiertesten Kunstvereine Deutschlands zu übernehmen und die Zukunft des Nassauischen Kunstvereins Wiesbaden zu gestalten“, sagt Lotte Dinse. „ Ich verstehe den Kunstverein nicht nur als ein Ausstellungshaus für junge, zeitgenössische Kunst, sondern als eine offene und dynamische Plattform, die dazu einlädt, sich mit aktuellen künstlerischen und gesellschaftlichen Themen und Entwicklungen auseinanderzusetzen.“
Aufbauend auf dem bisher Erreichten wolle sie das Haus auf der Wilhelmstraße im Sinne einer 360 Grad-Ausrichtung noch stärker öffnen, verschiedene Communitys einbeziehen, Kooperationen mit Akteur:innen aus Kunst und Gesellschaft initiieren und einen lebendigen Austausch ermöglichen“. Ihr seit wichtig, den NKV nicht nur durch ein internationales, hochkarätiges Ausstellungsprogramm, sondern auch durch diskursive und partizipative Formate sowie interdisziplinäre Veranstaltungen weiter zu profilieren.
Globale Perspektiven und lokales Geschehen
Die vielfältigen Aktivitäten sollen sich aus Linses Sicht mit globalen Perspektiven genau wie auch mit dem lokalen Geschehen beschäftigen: „Gerade in unserer anhaltenden Krisenzeit ist Kunst wichtig für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Verständigung. Der NKV soll ein Ort des Zusammenkommens und ein attraktiver, innovativer Kunstort für die Wiesbadener Stadtgesellschaft und das überregionale Publikum sein.“
Der Nassauische Kunstverein Wiesbaden ist überzeugt, dass Frau Dinse mit ihrer Erfahrung, ihrem Fachwissen und ihrer Leidenschaft die künstlerische Vision des Vereins vorantreiben wird. Ihr Amtsantritt markiert einen spannenden neuen Abschnitt in der Geschichte des Nassauischen Kunstvereins Wiesbaden. Das gesamte Team freue sich darauf, mit ihr zusammenzuarbeiten, um die Kunst und Kultur in der Landeshauptstadt Wiesbaden sowie regional und international weiter zu fördern.
Neuer Vorstand seit November – Würdigung der Verdienste von Elke Gruhn
Anfang November war Bertram Theilacker zum neuen NKV-Vorsitzenden gewählt worden. Mit ihm wurden Dr. Oliver Franz, Irmela Joppen (Schriftführerin), Christine Ladebeck (stellvertretende Vorsitzende), Yama Rahimi und Christina Redeker neu in den Vorstand gewählt. Emanuel von Bodman, Jörg-Uwe Funk (Kulturamt), Rosa Jahn, sowie Schatzmeister Carl-Heinz Schütte gehören dem Vorstand weiterhin an.
Der neugewählte Vorsitzende, der bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand Vorstand der Nassauischen Sparkasse Naspa war, sagte bei seinem Amtsantritt: „Dem Nassauischen Kunstverein Wiesbaden merkt man den Schwung an, mit dem sich das Haus unter der Leitung von Elke Gruhn auf den Weg der programmatischen Internationalisierung einerseits, der basisorientierten Förderung junger künstlerischer Positionen, aber auch der kritischen Reflexion seiner historischen Wurzeln gemacht hat. Ich lasse mich gerne anstecken von diesem Elan, der außerdem durch einen bemerkenswert aktiven Mitgliederkreis und eine lebendige Besucherschaft gestützt wird.
Auweia. Solange der NKV seine Direktor:innen aus noch irrelevanteren (als Wiesbaden) Städten rekrutiert sehe ich schwarz für ein Vorankommen des Vereins. Mal jemand aus einer größeren Stadt, mit mehr als Hinterwäldler-Erfahrung? Will man wohl nicht zahlen. Also gibt den gleichen „zeitgenössischen“ semi-woken Brei.