Das von der Landeshauptstadt Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein Wiesbaden zum vierzehnten Mal in Folge vergebene Stipendium „Follow Fluxus – Fluxus und die Folgen“ geht 2021 an Jackie Karuti. Die 1987 in Kenia geborene Künstlerin wurde aus 79 Nominierungen ausgewählt.
Das Stipendium wurde 2008 initiiert und setzt sich seitdem zum Ziel, internationale Künstler*innen zu fördern, die in ihrem Werk die Ideen der Kunstbewegung Fluxus aufgreifen und diese weiterentwickeln. Neben einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro beinhaltet das Stipendium einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in der hessischen Landeshauptstadt (Juni bis September 2021), sowie eine Einzelausstellung im Kunstverein (August 2021 bis Mai 2022).
Wie Karuti Follow Fluxus-Stipendiatin 2021 wurde
Jackie Karuti wurde von Dirk Snauwaert (Direktor des WIELS – Zentrum für Zeitgenössische Kunst in Brüssel) für das Stipendium vorgeschlagen. Die Jury entschied aus 79 Nominierungen einstimmig und begründete die Wahl wie folgt: „Jackie Karuti entwickelt an der scheinbaren Leerstelle zwischen Stille und Aktion vielschichtige Denkräume, in denen alles im Fluss ist . Sie überlässt es uns, uns dem Strom anzuschließen und zu entscheiden, wo und in welcher Form wir in unsere Zukunft reisen.“ Mit ihren recherchebasierten und gleichzeitig spekulativen Arbeiten, die sich zwischen Natur- und Sozialwissenschaften bewegen und doch weit darüber hinausgehen, eröffne sie alternative Sichtweisen und mache all jene Möglichkeiten sichtbar, die durch eine freie, grenzenlose, radikale Vorstellungskraft erreichbar sind. In ihrer experimentellen multimedialen künstlerischen Praxis, die sich von Zeichnung über Film zu Performances und Installationen erstreckt, untersuche sie die Art und Weise, wie wir wahrnehmen und glauben zu wissen, und nehme sich dabei komplexen Themen wie Identität, Sexualität, Wissensproduktion, Stadtkultur und den dort ansässigen Communities an.
Über die Künstlerin
Jackie Karuti (*1987 in Nairobi, Kenia) ist Absolventin der Àsìkò International Art School, einer nomadischen panafrikanischen Kunstschule, die von der nigerianischen Kuratorin Bisi Silva gegründet wurde. Ihre Arbeiten waren zuletzt auf dem Lofoten International Art Festival in Svolvær, Norwegen (2019), auf der 13. Havanna Biennale, Kuba (2019) und auf der Dak’Art Biennale, Senegal (2018) zu sehen. 2021 ist sie auf der Kochi-Muziris Biennale in Indien vertreten.
Die fünfköpfige Jury 2021 setzte sich zusammen aus Haegue Yang (Künstlerin und Professorin an der Hochschule für Bildende Künste), Bonaventure Soh Bejeng Ndikung (Kurator und Künstlerischer Leiter SAVVY Contemporary und Curator-at-large für die documenta 14), Michael Berger (Fluxus-Sammler und Mäzen), Monique Behr (Referentin für Bildende Kunst) und Elke Gruhn (Künstlerische Leitung, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden).
Das Stipendium wird durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden ermöglicht.
Weitere Infos unter www.kunstverein-wiesbaden.de. (apo/Fotos Toonis Saadoja, NKV)
(apo/Foto: Toonis Saadoja)